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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

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Kirche besitzen freien Willen und können mit diesem
der Aufforderung und Bemühung ihrer Kirche Wider-
stand leisten. Die Kirche war immer und bleibt
immer der Acker, auf welchem neben dem Weizen auch
das Unkraut wuchert, das Netz, in dem neben den
guten Fischen auch schlechte sich befinden. So hat es
der göttliche Heiland ja selbst vorausgesagt. Aber un-
zählig ist auch die Schaar der Heiligen, welche die
Kirche von den ersten Tagen ihres Bestehens an bis
auf unsere Zeit hervorgebracht hat. Man denke nur
an die endlosen Reihen der heiligen Martyrer, welche
mit der größten Unerschrockenheit die größten Qualen
für Christus erduldeten, an die großen heiligen Väter
und Lehrer, an einen Augustinus, einen Athanasius,
einen Hieronymus, einen Thomas von Aquin, einen
Bonaventura und andere Männer, welche die Welt er-
leuchteten mit dem Lichte und Glanze ihrer tiefen und
ausgebreiteten Wissenschaft und dabei die Demuth und
liebenswürdige Einfalt eines unschuldigen Kindes be-
saßen. Man denke an jene herrlichen Ordensstifter, die
mit wunderbarer Macht ihre Zeit beeinflußten und
Schöpfungen hervorriefen, von denen Ströme des Segens
auf die Menschheit ausgingen und die selbst wieder
viele Heiligen erzeugten. Man braucht ja nur einen
heiligen Benedict, einen heiligen Dominikus, einen
heiligen Franziscus von Assisi, einen heiligen Vincentius
von Paula, einen heiligen Franz von Sales, einen
heiligen Ignatius und einen heiligen Alphonsus zu
nennen. Man denke an die vielen, vielen heiligen

Kirche besitzen freien Willen und können mit diesem
der Aufforderung und Bemühung ihrer Kirche Wider-
stand leisten. Die Kirche war immer und bleibt
immer der Acker, auf welchem neben dem Weizen auch
das Unkraut wuchert, das Netz, in dem neben den
guten Fischen auch schlechte sich befinden. So hat es
der göttliche Heiland ja selbst vorausgesagt. Aber un-
zählig ist auch die Schaar der Heiligen, welche die
Kirche von den ersten Tagen ihres Bestehens an bis
auf unsere Zeit hervorgebracht hat. Man denke nur
an die endlosen Reihen der heiligen Martyrer, welche
mit der größten Unerschrockenheit die größten Qualen
für Christus erduldeten, an die großen heiligen Väter
und Lehrer, an einen Augustinus, einen Athanasius,
einen Hieronymus, einen Thomas von Aquin, einen
Bonaventura und andere Männer, welche die Welt er-
leuchteten mit dem Lichte und Glanze ihrer tiefen und
ausgebreiteten Wissenschaft und dabei die Demuth und
liebenswürdige Einfalt eines unschuldigen Kindes be-
saßen. Man denke an jene herrlichen Ordensstifter, die
mit wunderbarer Macht ihre Zeit beeinflußten und
Schöpfungen hervorriefen, von denen Ströme des Segens
auf die Menschheit ausgingen und die selbst wieder
viele Heiligen erzeugten. Man braucht ja nur einen
heiligen Benedict, einen heiligen Dominikus, einen
heiligen Franziscus von Assisi, einen heiligen Vincentius
von Paula, einen heiligen Franz von Sales, einen
heiligen Ignatius und einen heiligen Alphonsus zu
nennen. Man denke an die vielen, vielen heiligen

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[113/0125] Kirche besitzen freien Willen und können mit diesem der Aufforderung und Bemühung ihrer Kirche Wider- stand leisten. Die Kirche war immer und bleibt immer der Acker, auf welchem neben dem Weizen auch das Unkraut wuchert, das Netz, in dem neben den guten Fischen auch schlechte sich befinden. So hat es der göttliche Heiland ja selbst vorausgesagt. Aber un- zählig ist auch die Schaar der Heiligen, welche die Kirche von den ersten Tagen ihres Bestehens an bis auf unsere Zeit hervorgebracht hat. Man denke nur an die endlosen Reihen der heiligen Martyrer, welche mit der größten Unerschrockenheit die größten Qualen für Christus erduldeten, an die großen heiligen Väter und Lehrer, an einen Augustinus, einen Athanasius, einen Hieronymus, einen Thomas von Aquin, einen Bonaventura und andere Männer, welche die Welt er- leuchteten mit dem Lichte und Glanze ihrer tiefen und ausgebreiteten Wissenschaft und dabei die Demuth und liebenswürdige Einfalt eines unschuldigen Kindes be- saßen. Man denke an jene herrlichen Ordensstifter, die mit wunderbarer Macht ihre Zeit beeinflußten und Schöpfungen hervorriefen, von denen Ströme des Segens auf die Menschheit ausgingen und die selbst wieder viele Heiligen erzeugten. Man braucht ja nur einen heiligen Benedict, einen heiligen Dominikus, einen heiligen Franziscus von Assisi, einen heiligen Vincentius von Paula, einen heiligen Franz von Sales, einen heiligen Ignatius und einen heiligen Alphonsus zu nennen. Man denke an die vielen, vielen heiligen

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Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/125>, abgerufen am 03.05.2024.