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Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.

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ich sage euch / so jemand mein Wort wird halten: Das Wort JEsu ist also das Mittel / wodurch die Bitterkeit des Todes vertrieben wird. Der HErr JEsus redet alhie vom Worte. Es ist bekand, daß das Wort GOttes eingetheilet werde in das Wort des Gesetzes / und das Wort des Evangelii. In dem Worte des Gesetzes zeiget uns GOtt seinen Willen / was Er von uns wolle gethan oder gelassen haben; das Gesetz ist eine Abbildung der Göttlichen Heiligkeit und Gerechtigkeit / ein Abdruck derer Pflichten / worzu uns GOttes Ebenbild verbindet / eine Anweisung dessen / wodurch der Mensch seinem Schöpfer ähnlich / und in den Schrancken der Heiligkeit erhalten / und heilig werden kan. Ob nun gleich dieses Wort an sich heilig / gerecht und gut / auch anfangs dem Menschen zum Leben gegeben / so kan es dennoch / weil es der Mensch wegen seines tieffen Verderbens nicht volkommentlich erfüllen und halten kan / wieder den Tod keinen Trost geben / sondern verbittert denselben nochmehr / dann es ruffet immer: Verflucht sey / der nicht alle Worte des Gesetzes erfüllet / daß er darnach thue! Deut. XXVII, 26. Redet also der HErr JEsus / welcher des Gesetzes Ende ist / nicht von dem Worte des Gesetzes / sondern von dem Worte des Evangelii. Diß Evangelium nun ist die Trost- und freuden-reiche Lehre von dem Erlöser Christo / darin uns verkündiget wird / wie der bar mhertzige Vater um seines Soh-

ich sage euch / so jemand mein Wort wird halten: Das Wort JEsu ist also das Mittel / wodurch die Bitterkeit des Todes vertrieben wird. Der HErr JEsus redet alhie vom Worte. Es ist bekand, daß das Wort GOttes eingetheilet werde in das Wort des Gesetzes / und das Wort des Evangelii. In dem Worte des Gesetzes zeiget uns GOtt seinen Willen / was Er von uns wolle gethan oder gelassen haben; das Gesetz ist eine Abbildung der Göttlichen Heiligkeit und Gerechtigkeit / ein Abdruck derer Pflichten / worzu uns GOttes Ebenbild verbindet / eine Anweisung dessen / wodurch der Mensch seinem Schöpfer ähnlich / und in den Schrancken der Heiligkeit erhalten / und heilig werden kan. Ob nun gleich dieses Wort an sich heilig / gerecht und gut / auch anfangs dem Menschen zum Leben gegeben / so kan es dennoch / weil es der Mensch wegen seines tieffen Verderbens nicht volkommentlich erfüllen und halten kan / wieder den Tod keinen Trost geben / sondern verbittert denselben nochmehr / dann es ruffet immer: Verflucht sey / der nicht alle Worte des Gesetzes erfüllet / daß er darnach thue! Deut. XXVII, 26. Redet also der HErr JEsus / welcher des Gesetzes Ende ist / nicht von dem Worte des Gesetzes / sondern von dem Worte des Evangelii. Diß Evangelium nun ist die Trost- und freuden-reiche Lehre von dem Erlöser Christo / darin uns verkündiget wird / wie der bar mhertzige Vater um seines Soh-

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[21/0029] ich sage euch / so jemand mein Wort wird halten: Das Wort JEsu ist also das Mittel / wodurch die Bitterkeit des Todes vertrieben wird. Der HErr JEsus redet alhie vom Worte. Es ist bekand, daß das Wort GOttes eingetheilet werde in das Wort des Gesetzes / und das Wort des Evangelii. In dem Worte des Gesetzes zeiget uns GOtt seinen Willen / was Er von uns wolle gethan oder gelassen haben; das Gesetz ist eine Abbildung der Göttlichen Heiligkeit und Gerechtigkeit / ein Abdruck derer Pflichten / worzu uns GOttes Ebenbild verbindet / eine Anweisung dessen / wodurch der Mensch seinem Schöpfer ähnlich / und in den Schrancken der Heiligkeit erhalten / und heilig werden kan. Ob nun gleich dieses Wort an sich heilig / gerecht und gut / auch anfangs dem Menschen zum Leben gegeben / so kan es dennoch / weil es der Mensch wegen seines tieffen Verderbens nicht volkommentlich erfüllen und halten kan / wieder den Tod keinen Trost geben / sondern verbittert denselben nochmehr / dann es ruffet immer: Verflucht sey / der nicht alle Worte des Gesetzes erfüllet / daß er darnach thue! Deut. XXVII, 26. Redet also der HErr JEsus / welcher des Gesetzes Ende ist / nicht von dem Worte des Gesetzes / sondern von dem Worte des Evangelii. Diß Evangelium nun ist die Trost- und freuden-reiche Lehre von dem Erlöser Christo / darin uns verkündiget wird / wie der bar mhertzige Vater um seines Soh-

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Zitationshilfe: Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/29>, abgerufen am 26.04.2024.