"Oerter wären in der Welt, wo es dann und wann geschähe, "Daß, wenn Schaf' in vollem Grase auf der fetten Weide gingen, "Jhnen, eh' man sichs versähe, "Carpen aus den Rücken sprüngen.
Diese Grille theilt ich Z ** meinem guten Freunde, mit, Welcher, etwa ein paar Schritt Von mir, in dem weichen Grase Ein gelehrtes Büchlein lase. Der denn, da er diese Wahrheit von dem seltnen Zufall wußte, Ob er gleich sonst ziemlich ernsthaft, doch darüber lachen mußte.
Darauf fuhr ich, wie vorhin, an dem angenehmen Ort, Mit den vorigen Gedanken von dem Schmuck des Wassers, fort. Oft wird des gefärbten Wassers, und der Bilder-vollen Pracht Lieblich- stille, sanfte, dunkle, angenehme, grüne Nacht Noch viel schöner unterbrochen, wenn bald die bestrahlte Gluht Einer Purpur-rohten Bluhme, die am Ufer steht, die Fluht Recht mit einem rohten Scheine, wo sie dunkel- grün gemahlet, Bald des Flieders weisse Blühte, wie ein weisses Licht, bestrahlet. Oefters sieht man schnelle Lichter auf dem dunklen Grund entsteh'n, Wenn von denen schnellen Schwalben, die, mit emsigem Vergnügen, Ueber dieser glatten Bahn, mit bestralten Schwingen, fliegen, Auch, im regen Wiederschein, ihre weisse Brust zu seh'n.
Da
geſchmuͤckte klare Waſſer.
„Oerter waͤren in der Welt, wo es dann und wann geſchaͤhe, „Daß, wenn Schaf’ in vollem Graſe auf der fetten Weide gingen, „Jhnen, eh’ man ſichs verſaͤhe, „Carpen aus den Ruͤcken ſpruͤngen.
Dieſe Grille theilt ich Z ** meinem guten Freunde, mit, Welcher, etwa ein paar Schritt Von mir, in dem weichen Graſe Ein gelehrtes Buͤchlein laſe. Der denn, da er dieſe Wahrheit von dem ſeltnen Zufall wußte, Ob er gleich ſonſt ziemlich ernſthaft, doch daruͤber lachen mußte.
Darauf fuhr ich, wie vorhin, an dem angenehmen Ort, Mit den vorigen Gedanken von dem Schmuck des Waſſers, fort. Oft wird des gefaͤrbten Waſſers, und der Bilder-vollen Pracht Lieblich- ſtille, ſanfte, dunkle, angenehme, gruͤne Nacht Noch viel ſchoͤner unterbrochen, wenn bald die beſtrahlte Gluht Einer Purpur-rohten Bluhme, die am Ufer ſteht, die Fluht Recht mit einem rohten Scheine, wo ſie dunkel- gruͤn gemahlet, Bald des Flieders weiſſe Bluͤhte, wie ein weiſſes Licht, beſtrahlet. Oefters ſieht man ſchnelle Lichter auf dem dunklen Grund entſteh’n, Wenn von denen ſchnellen Schwalben, die, mit emſigem Vergnuͤgen, Ueber dieſer glatten Bahn, mit beſtralten Schwingen, fliegen, Auch, im regen Wiederſchein, ihre weiſſe Bruſt zu ſeh’n.
Da
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geſchmuͤckte klare Waſſer.
„Oerter waͤren in der Welt, wo es dann und wann geſchaͤhe,
„Daß, wenn Schaf’ in vollem Graſe auf der fetten Weide
gingen,
„Jhnen, eh’ man ſichs verſaͤhe,
„Carpen aus den Ruͤcken ſpruͤngen.
Dieſe Grille theilt ich Z ** meinem guten Freunde, mit,
Welcher, etwa ein paar Schritt
Von mir, in dem weichen Graſe
Ein gelehrtes Buͤchlein laſe.
Der denn, da er dieſe Wahrheit von dem ſeltnen Zufall
wußte,
Ob er gleich ſonſt ziemlich ernſthaft, doch daruͤber lachen
mußte.
Darauf fuhr ich, wie vorhin, an dem angenehmen Ort,
Mit den vorigen Gedanken von dem Schmuck des Waſſers,
fort.
Oft wird des gefaͤrbten Waſſers, und der Bilder-vollen Pracht
Lieblich- ſtille, ſanfte, dunkle, angenehme, gruͤne Nacht
Noch viel ſchoͤner unterbrochen, wenn bald die beſtrahlte
Gluht
Einer Purpur-rohten Bluhme, die am Ufer ſteht, die Fluht
Recht mit einem rohten Scheine, wo ſie dunkel- gruͤn
gemahlet,
Bald des Flieders weiſſe Bluͤhte, wie ein weiſſes Licht,
beſtrahlet.
Oefters ſieht man ſchnelle Lichter auf dem dunklen Grund
entſteh’n,
Wenn von denen ſchnellen Schwalben, die, mit emſigem
Vergnuͤgen,
Ueber dieſer glatten Bahn, mit beſtralten Schwingen, fliegen,
Auch, im regen Wiederſchein, ihre weiſſe Bruſt zu ſeh’n.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/401>, abgerufen am 17.06.2024.
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