eine für Personen vom ersten Range, besonders für die, so der Krönung beygewohnet hatten; und eine andere für die Prälaten und die vornehmste Geistlich- keit, die bey dieser Gelegenheit den Gottesdienst ver- richtet hatten. Unten im Saale befand sich das Or- chester. Jhre Majestäten und der Herzog von Hol- stein speiseten auf Golde, die übrigen drey Tafeln auf Silber.
Nachdem alles in dem Saale zubereitet war, so begab sich die Gesellschaft in folgender Ordnung dahin.
1. Der Ceremonienmeister.
2. Die zwey Becherträger, und der Graf Apra- xin, der die Stelle des Vorschneiders vertrat.
3. Der Groß-Haushofmeister, dem der Graf Marschall folgte.
4. Der Kaiser, und seine zwey Begleiter.
5. Die Kaiserinn, von dem Herzoge von Hol- stein geführet, und wie vorher in der Proceßion beglei- tet; den Schweif des Kaiserlichen Mantels trugen die vother erwähnten fünf Damen.
6. Die vornehmsten Frauenzimmer vom Stan- de, sowohl vom Hofe als aus dem Reiche, nebst der Kaiserinn Hofdamen.
7. Die übrigen Personen vom Stande beyder- ley Geschlechts, geistliche und weltliche.
Sobald sich Jhro Majestäten unter dem Himmel befanden, betete ein Erzbischof, und die ganze Ge- sellschaft setzte sich nach ihrem Range. Bey jedem Aufsatze gab der Großmarschall dem Ceremonienmei- ster Befehl, mit zu gehen, und alles nach der Ord- nung zu setzen. Alle Beamten, so die Aufwartung hatten, standen vor der Thüre am Saale vom ersten
bis
D d 5
eine fuͤr Perſonen vom erſten Range, beſonders fuͤr die, ſo der Kroͤnung beygewohnet hatten; und eine andere fuͤr die Praͤlaten und die vornehmſte Geiſtlich- keit, die bey dieſer Gelegenheit den Gottesdienſt ver- richtet hatten. Unten im Saale befand ſich das Or- cheſter. Jhre Majeſtaͤten und der Herzog von Hol- ſtein ſpeiſeten auf Golde, die uͤbrigen drey Tafeln auf Silber.
Nachdem alles in dem Saale zubereitet war, ſo begab ſich die Geſellſchaft in folgender Ordnung dahin.
1. Der Ceremonienmeiſter.
2. Die zwey Bechertraͤger, und der Graf Apra- xin, der die Stelle des Vorſchneiders vertrat.
3. Der Groß-Haushofmeiſter, dem der Graf Marſchall folgte.
4. Der Kaiſer, und ſeine zwey Begleiter.
5. Die Kaiſerinn, von dem Herzoge von Hol- ſtein gefuͤhret, und wie vorher in der Proceßion beglei- tet; den Schweif des Kaiſerlichen Mantels trugen die vother erwaͤhnten fuͤnf Damen.
6. Die vornehmſten Frauenzimmer vom Stan- de, ſowohl vom Hofe als aus dem Reiche, nebſt der Kaiſerinn Hofdamen.
7. Die uͤbrigen Perſonen vom Stande beyder- ley Geſchlechts, geiſtliche und weltliche.
Sobald ſich Jhro Majeſtaͤten unter dem Himmel befanden, betete ein Erzbiſchof, und die ganze Ge- ſellſchaft ſetzte ſich nach ihrem Range. Bey jedem Aufſatze gab der Großmarſchall dem Ceremonienmei- ſter Befehl, mit zu gehen, und alles nach der Ord- nung zu ſetzen. Alle Beamten, ſo die Aufwartung hatten, ſtanden vor der Thuͤre am Saale vom erſten
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eine fuͤr Perſonen vom erſten Range, beſonders fuͤr
die, ſo der Kroͤnung beygewohnet hatten; und eine
andere fuͤr die Praͤlaten und die vornehmſte Geiſtlich-
keit, die bey dieſer Gelegenheit den Gottesdienſt ver-
richtet hatten. Unten im Saale befand ſich das Or-
cheſter. Jhre Majeſtaͤten und der Herzog von Hol-
ſtein ſpeiſeten auf Golde, die uͤbrigen drey Tafeln auf
Silber.
Nachdem alles in dem Saale zubereitet war, ſo
begab ſich die Geſellſchaft in folgender Ordnung dahin.
1. Der Ceremonienmeiſter.
2. Die zwey Bechertraͤger, und der Graf Apra-
xin, der die Stelle des Vorſchneiders vertrat.
3. Der Groß-Haushofmeiſter, dem der Graf
Marſchall folgte.
4. Der Kaiſer, und ſeine zwey Begleiter.
5. Die Kaiſerinn, von dem Herzoge von Hol-
ſtein gefuͤhret, und wie vorher in der Proceßion beglei-
tet; den Schweif des Kaiſerlichen Mantels trugen die
vother erwaͤhnten fuͤnf Damen.
6. Die vornehmſten Frauenzimmer vom Stan-
de, ſowohl vom Hofe als aus dem Reiche, nebſt der
Kaiſerinn Hofdamen.
7. Die uͤbrigen Perſonen vom Stande beyder-
ley Geſchlechts, geiſtliche und weltliche.
Sobald ſich Jhro Majeſtaͤten unter dem Himmel
befanden, betete ein Erzbiſchof, und die ganze Ge-
ſellſchaft ſetzte ſich nach ihrem Range. Bey jedem
Aufſatze gab der Großmarſchall dem Ceremonienmei-
ſter Befehl, mit zu gehen, und alles nach der Ord-
nung zu ſetzen. Alle Beamten, ſo die Aufwartung
hatten, ſtanden vor der Thuͤre am Saale vom erſten
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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/435>, abgerufen am 16.06.2024.
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