Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Ber
u. ward 1830 bei dem königl. Theater
für jugendliche Liebhaberrollen enga-
giert. Jm Jahre 1835 verließ B. sein
Engagement in Berlin wieder u. ging
abermals auf die Wanderschaft, in
Schwerin, Bremen u. a. O. gastierend,
bis er 1836 ein Engagement bei der
deutschen Oper in Amsterdam an-
nahm. Jm folgenden Jahre wandte
er sich nach Düsseldorf, das für seine
künstlerische und poetische Entwicklung
entscheidend ward, ging 1841 von hier
an das Stadttheater in Breslau und
wurde 1843 als herzogl. Hofschau-
spieler in Braunschweig angestellt.
Hier feierte er 1877 sein Jubiläum,
trat bald nachher in den Ruhestand
u. siedelte nach Charlottenburg über,
wo eine seiner Töchter verheiratet
war. Mit dieser und ihrer Familie
kehrte B. 1887 nach Braunschweig
zurück, und hier ist er nach längerer
Krankheit am 6. Mai 1897 gestorben.

S:

Der goldene Mai (Ge.), 1861.

*Berdau, Emil,

geb. am 22. April
1857 zu Königsberg i. P., absolvierte
im Frühjahr 1878 die Realschule
I. Ordnung auf dem Münchenhofe da-
selbst und bezog dann die dortige
Albertusuniversität, an der er zumeist
naturwissenschaftlichen Studien ob-
lag. Familienverhältnisse traurigster
Art, die den plötzlichen Tod des Vaters
u. eine Verarmung der Hinterbliebe-
nen zur Folge hatten, zwangen ihn,
sein Brot als Hauslehrer zu suchen.
Jm Jahre 1884 wanderte er nach den
Vereinigt. Staaten von Nordamerika
aus und führte hier in der ersten Zeit
ein Abenteurerleben, das ihn mit fast
allen Schichten der Bevölkerung in
zeitweilige Berührung brachte. Spä-
ter wandte er sich auf dem evangel.
Seminar bei St. Louis, Ms., dem
Studium der Theologie zu u. amtierte
bis zum Jahre 1897 als Geistlicher
an mehreren Gemeinden des wilden
Westens. Dann trieb ihn die Sehn-
sucht nach der Heimat ins deutsche
Vaterland zurück. Jn Königsberg
[Spaltenumbruch]

Ber
ließ er sich als Privatlehrer für eng-
lische Sprache nieder und verwertete
seine in der Union gesammelten Kennt-
nisse in einer Anzahl ethnographischer
Feuilletons. Jm Frühjahr 1900 sie-
delte er nach Adlershof bei Berlin
über, wo er seitdem als Romanschrift-
steller tätig war, bis er 1905 wieder
nach Amerika verzog.

S:

Dewets
Schicksal (Aktueller R. a. d. Guerilla-
feldzuge Dewets nach der Kapkolonie),
1901. 2. A. 1901. - Narzissenduft
(N.), 1902. 2. A. 1903. - Uncle Sams
Nichte (R.); VI, 1903 (Jnhalt: I.
Yankeedoodle-Dolly als Schoolgirl. -
II. Y.-D. als College-Girl. - III. Y.-
D. als Sommer-Girl. - IV. Y.-D. als
Society-Girl. - V. Y.-D. als Rousta-
bout. - VI. Y.-D. als Housewife.)

Berdot, Rene,

Pseud. für Her-
mine Giger von Eichkron;
s. d.!

*Berdrow, Otto,

pseud. Leopold
Guthart,
geb. am 26. Mai 1862 in
Stralsund (Pommern) als der Sohn
eines Mittelschullehrers und früheren
Vorsitzenden des Pommerschen Pro-
vinzial-Lehrervereins, besuchte erst
das Gymnasium seiner Vaterstadt,
dann das Lehrerseminar in Franz-
burg, wirkte seit 1882 erst in Wampen
bei Greifswald, dann in Richtenberg
als Lehrer und ging 1886 als solcher
nach Giebichenstein bei Halle a. S.
Hier hörte er Vorlesungen an der
Universität, und es gewann besonders
der Literaturhistoriker Rudolf Haym
bestimmenden Einfluß auf sein Schaf-
fen. Jm Jahre 1888 kehrte er als
Lehrer in seine Vaterstadt zurück, wo
er seine Muße besonders schriftstelle-
rischer Tätigkeit auf dem Gebiete der
Literaturgeschichte, der Biographie u.
der Lyrik widmete. Er starb nach kur-
zer Krankheit infolge von Jnfluenza
und Lungenentzündung am 6. Febr.
1903.

S:

Frauenbilder aus der
neueren deutschen Literaturgeschichte,
1895. 2. A. 1900. - Pastor Hammer
(Ein Zeitbild), 1896. - Friedrich Per-
thes, ein deutscher Buchhändler, 1897.

*


[Spaltenumbruch]

Ber
u. ward 1830 bei dem königl. Theater
für jugendliche Liebhaberrollen enga-
giert. Jm Jahre 1835 verließ B. ſein
Engagement in Berlin wieder u. ging
abermals auf die Wanderſchaft, in
Schwerin, Bremen u. a. O. gaſtierend,
bis er 1836 ein Engagement bei der
deutſchen Oper in Amſterdam an-
nahm. Jm folgenden Jahre wandte
er ſich nach Düſſeldorf, das für ſeine
künſtleriſche und poetiſche Entwicklung
entſcheidend ward, ging 1841 von hier
an das Stadttheater in Breslau und
wurde 1843 als herzogl. Hofſchau-
ſpieler in Braunſchweig angeſtellt.
Hier feierte er 1877 ſein Jubiläum,
trat bald nachher in den Ruheſtand
u. ſiedelte nach Charlottenburg über,
wo eine ſeiner Töchter verheiratet
war. Mit dieſer und ihrer Familie
kehrte B. 1887 nach Braunſchweig
zurück, und hier iſt er nach längerer
Krankheit am 6. Mai 1897 geſtorben.

S:

Der goldene Mai (Ge.), 1861.

*Berdau, Emil,

geb. am 22. April
1857 zu Königsberg i. P., abſolvierte
im Frühjahr 1878 die Realſchule
I. Ordnung auf dem Münchenhofe da-
ſelbſt und bezog dann die dortige
Albertusuniverſität, an der er zumeiſt
naturwiſſenſchaftlichen Studien ob-
lag. Familienverhältniſſe traurigſter
Art, die den plötzlichen Tod des Vaters
u. eine Verarmung der Hinterbliebe-
nen zur Folge hatten, zwangen ihn,
ſein Brot als Hauslehrer zu ſuchen.
Jm Jahre 1884 wanderte er nach den
Vereinigt. Staaten von Nordamerika
aus und führte hier in der erſten Zeit
ein Abenteurerleben, das ihn mit faſt
allen Schichten der Bevölkerung in
zeitweilige Berührung brachte. Spä-
ter wandte er ſich auf dem evangel.
Seminar bei St. Louis, Mſ., dem
Studium der Theologie zu u. amtierte
bis zum Jahre 1897 als Geiſtlicher
an mehreren Gemeinden des wilden
Weſtens. Dann trieb ihn die Sehn-
ſucht nach der Heimat ins deutſche
Vaterland zurück. Jn Königsberg
[Spaltenumbruch]

Ber
ließ er ſich als Privatlehrer für eng-
liſche Sprache nieder und verwertete
ſeine in der Union geſammelten Kennt-
niſſe in einer Anzahl ethnographiſcher
Feuilletons. Jm Frühjahr 1900 ſie-
delte er nach Adlershof bei Berlin
über, wo er ſeitdem als Romanſchrift-
ſteller tätig war, bis er 1905 wieder
nach Amerika verzog.

S:

Dewets
Schickſal (Aktueller R. a. d. Guerilla-
feldzuge Dewets nach der Kapkolonie),
1901. 2. A. 1901. – Narziſſenduft
(N.), 1902. 2. A. 1903. – Uncle Sams
Nichte (R.); VI, 1903 (Jnhalt: I.
Yankeedoodle-Dolly als Schoolgirl. –
II. Y.-D. als College-Girl. – III. Y.-
D. als Sommer-Girl. – IV. Y.-D. als
Society-Girl. – V. Y.-D. als Rouſta-
bout. – VI. Y.-D. als Houſewife.)

Berdôt, René,

Pſeud. für Her-
mine Giger von Eichkron;
ſ. d.!

*Berdrow, Otto,

pſeud. Leopold
Guthart,
geb. am 26. Mai 1862 in
Stralſund (Pommern) als der Sohn
eines Mittelſchullehrers und früheren
Vorſitzenden des Pommerſchen Pro-
vinzial-Lehrervereins, beſuchte erſt
das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt,
dann das Lehrerſeminar in Franz-
burg, wirkte ſeit 1882 erſt in Wampen
bei Greifswald, dann in Richtenberg
als Lehrer und ging 1886 als ſolcher
nach Giebichenſtein bei Halle a. S.
Hier hörte er Vorleſungen an der
Univerſität, und es gewann beſonders
der Literaturhiſtoriker Rudolf Haym
beſtimmenden Einfluß auf ſein Schaf-
fen. Jm Jahre 1888 kehrte er als
Lehrer in ſeine Vaterſtadt zurück, wo
er ſeine Muße beſonders ſchriftſtelle-
riſcher Tätigkeit auf dem Gebiete der
Literaturgeſchichte, der Biographie u.
der Lyrik widmete. Er ſtarb nach kur-
zer Krankheit infolge von Jnfluenza
und Lungenentzündung am 6. Febr.
1903.

S:

Frauenbilder aus der
neueren deutſchen Literaturgeſchichte,
1895. 2. A. 1900. – Paſtor Hammer
(Ein Zeitbild), 1896. – Friedrich Per-
thes, ein deutſcher Buchhändler, 1897.

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0193" n="189"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ber</hi></fw><lb/>
u. ward 1830 bei dem königl. Theater<lb/>
für jugendliche Liebhaberrollen enga-<lb/>
giert. Jm Jahre 1835 verließ B. &#x017F;ein<lb/>
Engagement in Berlin wieder u. ging<lb/>
abermals auf die Wander&#x017F;chaft, in<lb/>
Schwerin, Bremen u. a. O. ga&#x017F;tierend,<lb/>
bis er 1836 ein Engagement bei der<lb/>
deut&#x017F;chen Oper in Am&#x017F;terdam an-<lb/>
nahm. Jm folgenden Jahre wandte<lb/>
er &#x017F;ich nach Dü&#x017F;&#x017F;eldorf, das für &#x017F;eine<lb/>
kün&#x017F;tleri&#x017F;che und poeti&#x017F;che Entwicklung<lb/>
ent&#x017F;cheidend ward, ging 1841 von hier<lb/>
an das Stadttheater in Breslau und<lb/>
wurde 1843 als herzogl. Hof&#x017F;chau-<lb/>
&#x017F;pieler in Braun&#x017F;chweig ange&#x017F;tellt.<lb/>
Hier feierte er 1877 &#x017F;ein Jubiläum,<lb/>
trat bald nachher in den Ruhe&#x017F;tand<lb/>
u. &#x017F;iedelte nach Charlottenburg über,<lb/>
wo eine &#x017F;einer Töchter verheiratet<lb/>
war. Mit die&#x017F;er und ihrer Familie<lb/>
kehrte B. 1887 nach Braun&#x017F;chweig<lb/>
zurück, und hier i&#x017F;t er nach längerer<lb/>
Krankheit am 6. Mai 1897 ge&#x017F;torben.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Der goldene Mai (Ge.), 1861.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Berdau,</hi> Emil,</head>
        <p> geb. am 22. April<lb/>
1857 zu Königsberg i. P., ab&#x017F;olvierte<lb/>
im Frühjahr 1878 die Real&#x017F;chule<lb/><hi rendition="#aq">I.</hi> Ordnung auf dem Münchenhofe da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t und bezog dann die dortige<lb/>
Albertusuniver&#x017F;ität, an der er zumei&#x017F;t<lb/>
naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Studien ob-<lb/>
lag. Familienverhältni&#x017F;&#x017F;e traurig&#x017F;ter<lb/>
Art, die den plötzlichen Tod des Vaters<lb/>
u. eine Verarmung der Hinterbliebe-<lb/>
nen zur Folge hatten, zwangen ihn,<lb/>
&#x017F;ein Brot als Hauslehrer zu &#x017F;uchen.<lb/>
Jm Jahre 1884 wanderte er nach den<lb/>
Vereinigt. Staaten von Nordamerika<lb/>
aus und führte hier in der er&#x017F;ten Zeit<lb/>
ein Abenteurerleben, das ihn mit fa&#x017F;t<lb/>
allen Schichten der Bevölkerung in<lb/>
zeitweilige Berührung brachte. Spä-<lb/>
ter wandte er &#x017F;ich auf dem evangel.<lb/>
Seminar bei St. Louis, M&#x017F;., dem<lb/>
Studium der Theologie zu u. amtierte<lb/>
bis zum Jahre 1897 als Gei&#x017F;tlicher<lb/>
an mehreren Gemeinden des wilden<lb/>
We&#x017F;tens. Dann trieb ihn die Sehn-<lb/>
&#x017F;ucht nach der Heimat ins deut&#x017F;che<lb/>
Vaterland zurück. Jn Königsberg<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ber</hi></fw><lb/>
ließ er &#x017F;ich als Privatlehrer für eng-<lb/>
li&#x017F;che Sprache nieder und verwertete<lb/>
&#x017F;eine in der Union ge&#x017F;ammelten Kennt-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;e in einer Anzahl ethnographi&#x017F;cher<lb/>
Feuilletons. Jm Frühjahr 1900 &#x017F;ie-<lb/>
delte er nach Adlershof bei Berlin<lb/>
über, wo er &#x017F;eitdem als Roman&#x017F;chrift-<lb/>
&#x017F;teller tätig war, bis er 1905 wieder<lb/>
nach Amerika verzog. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Dewets<lb/>
Schick&#x017F;al (Aktueller R. a. d. Guerilla-<lb/>
feldzuge Dewets nach der Kapkolonie),<lb/>
1901. 2. A. 1901. &#x2013; Narzi&#x017F;&#x017F;enduft<lb/>
(N.), 1902. 2. A. 1903. &#x2013; Uncle Sams<lb/>
Nichte (R.); <hi rendition="#aq">VI,</hi> 1903 (Jnhalt: <hi rendition="#aq">I.</hi><lb/>
Yankeedoodle-Dolly als Schoolgirl. &#x2013;<lb/><hi rendition="#aq">II.</hi> Y.-D. als College-Girl. &#x2013; <hi rendition="#aq">III.</hi> Y.-<lb/>
D. als Sommer-Girl. &#x2013; <hi rendition="#aq">IV.</hi> Y.-D. als<lb/>
Society-Girl. &#x2013; <hi rendition="#aq">V.</hi> Y.-D. als Rou&#x017F;ta-<lb/>
bout. &#x2013; <hi rendition="#aq">VI.</hi> Y.-D. als Hou&#x017F;ewife.)</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Berd<hi rendition="#aq">ô</hi>t,</hi> René,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Her-<lb/>
mine Giger von Eichkron;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Berdrow,</hi> Otto,</head>
        <p> p&#x017F;eud. <hi rendition="#g">Leopold<lb/>
Guthart,</hi> geb. am 26. Mai 1862 in<lb/>
Stral&#x017F;und (Pommern) als der Sohn<lb/>
eines Mittel&#x017F;chullehrers und früheren<lb/>
Vor&#x017F;itzenden des Pommer&#x017F;chen Pro-<lb/>
vinzial-Lehrervereins, be&#x017F;uchte er&#x017F;t<lb/>
das Gymna&#x017F;ium &#x017F;einer Vater&#x017F;tadt,<lb/>
dann das Lehrer&#x017F;eminar in Franz-<lb/>
burg, wirkte &#x017F;eit 1882 er&#x017F;t in Wampen<lb/>
bei Greifswald, dann in Richtenberg<lb/>
als Lehrer und ging 1886 als &#x017F;olcher<lb/>
nach Giebichen&#x017F;tein bei Halle a. S.<lb/>
Hier hörte er Vorle&#x017F;ungen an der<lb/>
Univer&#x017F;ität, und es gewann be&#x017F;onders<lb/>
der Literaturhi&#x017F;toriker Rudolf Haym<lb/>
be&#x017F;timmenden Einfluß auf &#x017F;ein Schaf-<lb/>
fen. Jm Jahre 1888 kehrte er als<lb/>
Lehrer in &#x017F;eine Vater&#x017F;tadt zurück, wo<lb/>
er &#x017F;eine Muße be&#x017F;onders &#x017F;chrift&#x017F;telle-<lb/>
ri&#x017F;cher Tätigkeit auf dem Gebiete der<lb/>
Literaturge&#x017F;chichte, der Biographie u.<lb/>
der Lyrik widmete. Er &#x017F;tarb nach kur-<lb/>
zer Krankheit infolge von Jnfluenza<lb/>
und Lungenentzündung am 6. Febr.<lb/>
1903. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Frauenbilder aus der<lb/>
neueren deut&#x017F;chen Literaturge&#x017F;chichte,<lb/>
1895. 2. A. 1900. &#x2013; Pa&#x017F;tor Hammer<lb/>
(Ein Zeitbild), 1896. &#x2013; Friedrich Per-<lb/>
thes, ein deut&#x017F;cher Buchhändler, 1897.<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[189/0193] Ber Ber u. ward 1830 bei dem königl. Theater für jugendliche Liebhaberrollen enga- giert. Jm Jahre 1835 verließ B. ſein Engagement in Berlin wieder u. ging abermals auf die Wanderſchaft, in Schwerin, Bremen u. a. O. gaſtierend, bis er 1836 ein Engagement bei der deutſchen Oper in Amſterdam an- nahm. Jm folgenden Jahre wandte er ſich nach Düſſeldorf, das für ſeine künſtleriſche und poetiſche Entwicklung entſcheidend ward, ging 1841 von hier an das Stadttheater in Breslau und wurde 1843 als herzogl. Hofſchau- ſpieler in Braunſchweig angeſtellt. Hier feierte er 1877 ſein Jubiläum, trat bald nachher in den Ruheſtand u. ſiedelte nach Charlottenburg über, wo eine ſeiner Töchter verheiratet war. Mit dieſer und ihrer Familie kehrte B. 1887 nach Braunſchweig zurück, und hier iſt er nach längerer Krankheit am 6. Mai 1897 geſtorben. S: Der goldene Mai (Ge.), 1861. *Berdau, Emil, geb. am 22. April 1857 zu Königsberg i. P., abſolvierte im Frühjahr 1878 die Realſchule I. Ordnung auf dem Münchenhofe da- ſelbſt und bezog dann die dortige Albertusuniverſität, an der er zumeiſt naturwiſſenſchaftlichen Studien ob- lag. Familienverhältniſſe traurigſter Art, die den plötzlichen Tod des Vaters u. eine Verarmung der Hinterbliebe- nen zur Folge hatten, zwangen ihn, ſein Brot als Hauslehrer zu ſuchen. Jm Jahre 1884 wanderte er nach den Vereinigt. Staaten von Nordamerika aus und führte hier in der erſten Zeit ein Abenteurerleben, das ihn mit faſt allen Schichten der Bevölkerung in zeitweilige Berührung brachte. Spä- ter wandte er ſich auf dem evangel. Seminar bei St. Louis, Mſ., dem Studium der Theologie zu u. amtierte bis zum Jahre 1897 als Geiſtlicher an mehreren Gemeinden des wilden Weſtens. Dann trieb ihn die Sehn- ſucht nach der Heimat ins deutſche Vaterland zurück. Jn Königsberg ließ er ſich als Privatlehrer für eng- liſche Sprache nieder und verwertete ſeine in der Union geſammelten Kennt- niſſe in einer Anzahl ethnographiſcher Feuilletons. Jm Frühjahr 1900 ſie- delte er nach Adlershof bei Berlin über, wo er ſeitdem als Romanſchrift- ſteller tätig war, bis er 1905 wieder nach Amerika verzog. S: Dewets Schickſal (Aktueller R. a. d. Guerilla- feldzuge Dewets nach der Kapkolonie), 1901. 2. A. 1901. – Narziſſenduft (N.), 1902. 2. A. 1903. – Uncle Sams Nichte (R.); VI, 1903 (Jnhalt: I. Yankeedoodle-Dolly als Schoolgirl. – II. Y.-D. als College-Girl. – III. Y.- D. als Sommer-Girl. – IV. Y.-D. als Society-Girl. – V. Y.-D. als Rouſta- bout. – VI. Y.-D. als Houſewife.) Berdôt, René, Pſeud. für Her- mine Giger von Eichkron; ſ. d.! *Berdrow, Otto, pſeud. Leopold Guthart, geb. am 26. Mai 1862 in Stralſund (Pommern) als der Sohn eines Mittelſchullehrers und früheren Vorſitzenden des Pommerſchen Pro- vinzial-Lehrervereins, beſuchte erſt das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, dann das Lehrerſeminar in Franz- burg, wirkte ſeit 1882 erſt in Wampen bei Greifswald, dann in Richtenberg als Lehrer und ging 1886 als ſolcher nach Giebichenſtein bei Halle a. S. Hier hörte er Vorleſungen an der Univerſität, und es gewann beſonders der Literaturhiſtoriker Rudolf Haym beſtimmenden Einfluß auf ſein Schaf- fen. Jm Jahre 1888 kehrte er als Lehrer in ſeine Vaterſtadt zurück, wo er ſeine Muße beſonders ſchriftſtelle- riſcher Tätigkeit auf dem Gebiete der Literaturgeſchichte, der Biographie u. der Lyrik widmete. Er ſtarb nach kur- zer Krankheit infolge von Jnfluenza und Lungenentzündung am 6. Febr. 1903. S: Frauenbilder aus der neueren deutſchen Literaturgeſchichte, 1895. 2. A. 1900. – Paſtor Hammer (Ein Zeitbild), 1896. – Friedrich Per- thes, ein deutſcher Buchhändler, 1897. *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/193
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/193>, abgerufen am 18.04.2024.