unter denen des Polyklet anführt: eine Statue des Alkibia- des, welche Dio Chrysostomus wegen der Verstümmelung ihrer Hände erwähnt: Or. 37. II, p. 122 Reiske.
Pyromachos.
Auch bei ihm müssen wir auf eine spätere Erörterung über die Künstler der Schule von Pergamos verweisen, und erwähnen hier nur, dass Plinius eine Statue des Alkibiades auf einem Viergespann als Werk des Pyromachos anführt: 34, 80.
Mikion.
Auf der Akropolis von Athen hat man eine Statuenbasis gefunden, welche der Inschrift zufolge einem L. Domitius Ahe- nobarbus dedicirt war. Ausserdem enthält sie aber auch den Namen des Künstlers:
[Abbildung]
jedoch in so verschiedenen Schriftzügen, dass man versucht wird, anzunehmen, ein früheres Werk des Mikion sei später auf den Namen des Ahenobarbus umgeschrieben 1). Raoul- Rochette 2) erinnert daher an eine Stelle des Dio Chrysosto- mus 3), in der von einer Statue des Alkibiades die Rede ist, welche wirklich das Schicksal erfuhr, dem Ahenobarbus dedi- cirt zu werden. Doch müssen wir bemerken, dass die Inschrift der Zeit des nach-euklidischen Alphabets angehört, und also, wenn sie sich auf eine Statue des Alkibiades bezieht, diese erst nach dem Tode desselben aufgestellt sein kann.
Deinomenes.
Unter den Künstlern der 95sten Olympiade nennt Plinius 4) auch den Deinomenes, und führt 5) die Bilder des Protesi- laos und des Ringers Pythodemos als seine Werke an. Pausanias 6) aber sah von seiner Hand auf der Akropolis die Statue der Io und Kallisto. Ebendaselbst hat man auch die Basis eines unbekannten Weihgeschenkes mit dem Namen des Künstlers gefunden 7):
[Abbildung]
Ein Bild der Königin der Paeonier, Besantis, welche einen schwarzen Knaben geboren hatte, erwähnt Tatian als Werk des Deinomenes 8). -- Dass auf ihn ein Epigramm des Leo-
1) Ross in d. Arch. Zeit. N. 15, S. 244.
2) in d. Lettre a Mr. Schorn.
3) Or. 37. II, p. 122 Reiske.
4) 34, 50.
5) 34, 76.
6) I, 25, 1.
7) C. I. G. n. 470.
8) ad Gr. 53, p. 116 ed. Worth.
Brunn, Geschichte der griech. Künstler. 18
unter denen des Polyklet anführt: eine Statue des Alkibia- des, welche Dio Chrysostomus wegen der Verstümmelung ihrer Hände erwähnt: Or. 37. II, p. 122 Reiske.
Pyromachos.
Auch bei ihm müssen wir auf eine spätere Erörterung über die Künstler der Schule von Pergamos verweisen, und erwähnen hier nur, dass Plinius eine Statue des Alkibiades auf einem Viergespann als Werk des Pyromachos anführt: 34, 80.
Mikion.
Auf der Akropolis von Athen hat man eine Statuenbasis gefunden, welche der Inschrift zufolge einem L. Domitius Ahe- nobarbus dedicirt war. Ausserdem enthält sie aber auch den Namen des Künstlers:
[Abbildung]
jedoch in so verschiedenen Schriftzügen, dass man versucht wird, anzunehmen, ein früheres Werk des Mikion sei später auf den Namen des Ahenobarbus umgeschrieben 1). Raoul- Rochette 2) erinnert daher an eine Stelle des Dio Chrysosto- mus 3), in der von einer Statue des Alkibiades die Rede ist, welche wirklich das Schicksal erfuhr, dem Ahenobarbus dedi- cirt zu werden. Doch müssen wir bemerken, dass die Inschrift der Zeit des nach-euklidischen Alphabets angehört, und also, wenn sie sich auf eine Statue des Alkibiades bezieht, diese erst nach dem Tode desselben aufgestellt sein kann.
Deinomenes.
Unter den Künstlern der 95sten Olympiade nennt Plinius 4) auch den Deinomenes, und führt 5) die Bilder des Protesi- laos und des Ringers Pythodemos als seine Werke an. Pausanias 6) aber sah von seiner Hand auf der Akropolis die Statue der Io und Kallisto. Ebendaselbst hat man auch die Basis eines unbekannten Weihgeschenkes mit dem Namen des Künstlers gefunden 7):
[Abbildung]
Ein Bild der Königin der Paeonier, Besantis, welche einen schwarzen Knaben geboren hatte, erwähnt Tatian als Werk des Deinomenes 8). — Dass auf ihn ein Epigramm des Leo-
1) Ross in d. Arch. Zeit. N. 15, S. 244.
2) in d. Lettre ȧ Mr. Schorn.
3) Or. 37. II, p. 122 Reiske.
4) 34, 50.
5) 34, 76.
6) I, 25, 1.
7) C. I. G. n. 470.
8) ad Gr. 53, p. 116 ed. Worth.
Brunn, Geschichte der griech. Künstler. 18
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unter denen des Polyklet anführt: eine Statue des Alkibia-
des, welche Dio Chrysostomus wegen der Verstümmelung ihrer
Hände erwähnt: Or. 37. II, p. 122 Reiske.
Pyromachos.
Auch bei ihm müssen wir auf eine spätere Erörterung
über die Künstler der Schule von Pergamos verweisen, und
erwähnen hier nur, dass Plinius eine Statue des Alkibiades auf
einem Viergespann als Werk des Pyromachos anführt: 34, 80.
Mikion.
Auf der Akropolis von Athen hat man eine Statuenbasis
gefunden, welche der Inschrift zufolge einem L. Domitius Ahe-
nobarbus dedicirt war. Ausserdem enthält sie aber auch den
Namen des Künstlers:
[Abbildung]
jedoch in so verschiedenen Schriftzügen, dass man versucht
wird, anzunehmen, ein früheres Werk des Mikion sei später
auf den Namen des Ahenobarbus umgeschrieben 1). Raoul-
Rochette 2) erinnert daher an eine Stelle des Dio Chrysosto-
mus 3), in der von einer Statue des Alkibiades die Rede ist,
welche wirklich das Schicksal erfuhr, dem Ahenobarbus dedi-
cirt zu werden. Doch müssen wir bemerken, dass die Inschrift
der Zeit des nach-euklidischen Alphabets angehört, und also,
wenn sie sich auf eine Statue des Alkibiades bezieht, diese
erst nach dem Tode desselben aufgestellt sein kann.
Deinomenes.
Unter den Künstlern der 95sten Olympiade nennt Plinius 4)
auch den Deinomenes, und führt 5) die Bilder des Protesi-
laos und des Ringers Pythodemos als seine Werke an.
Pausanias 6) aber sah von seiner Hand auf der Akropolis die
Statue der Io und Kallisto. Ebendaselbst hat man auch die
Basis eines unbekannten Weihgeschenkes mit dem Namen des
Künstlers gefunden 7):
[Abbildung]
Ein Bild der Königin der Paeonier, Besantis, welche einen
schwarzen Knaben geboren hatte, erwähnt Tatian als Werk
des Deinomenes 8). — Dass auf ihn ein Epigramm des Leo-
1) Ross in d. Arch. Zeit. N. 15, S. 244.
2) in d. Lettre ȧ Mr. Schorn.
3) Or. 37. II, p. 122 Reiske.
4) 34, 50.
5) 34, 76.
6) I, 25, 1.
7) C. I. G. n. 470.
8) ad Gr. 53, p. 116 ed. Worth.
Brunn, Geschichte der griech. Künstler. 18
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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/286>, abgerufen am 16.06.2024.
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