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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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weisbaren Gebrauch der Römer, ihren Namen im Genitiv auf
Siegelsteine zu setzen.

[fremdsprachliches Material - fehlt].

Chalcedon, Juppiter auf seinem Throne sitzend mit Scepter und
Patera, zu seinen Füssen ein Adler, zwei andere über seinem
Haupte schwebend, deren einer einen Kranz im Schnabel und
einen Blitz in den Klauen trägt; vor ihm stehen Juno und
Helios, über dem Sonne und Mond sichtbar sind, hinter ihm
Mercur mit Beutel und Stab; im untern Abschnitte die Inschrift
[fremdsprachliches Material - fehlt]: Winckelm. Descr. II, n. 43; Tölken Beschr. S. 99,
wo die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] erklärt und die schwe-
benden Adler auf die Apotheose des Vespasian und Titus be-
zogen werden. Mag aber auch diese Deutung nicht hinläng-
lich gesichert scheinen, so werden wir doch den in grossen
Buchstaben geschnittenen und unter eine Arbeit von sehr ge-
ringem Kunstwerth gesetzten Namen auf keinen Fall auf einen
Künstler beziehen dürfen, wogegen sich übrigens schon Bracci
(II, p. 284) erklärt hat. -- C. I. 7181.

DORY.

Weibliches Brustbild mit der Mondsichel über der Stirn: Li-
cetus Hierogl. schema 59; Gorlaeus Dactylioth. II, n. 540;
C. I. 7182. Dass kein Grund vorliegt, die Inschrift auf einen
Künstler zu beziehen, sah schon Bracci II, p. 285.

Epitrachalos, falsche Lesart für Epitynchanos, s.
Abth. I.

Euelpistos.

Rother Jaspis, früher in der Sammlung des Herzogs von Or-
leans, jetzt in Petersburg; drei männliche Köpfe nebst dem
Kopf eines Elephanten, der einen Caduceus mit dem Rüssel
hält, zu einer Masse verbunden: Chiffletii Socrates t. IV;
Gorlaeus Dactyl. II, 310; Stosch p. 4; Panofka Gemm. mit
Inschr. IV, 33. Die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] ist in grossen
Buchstaben und im Halbkreise um das Bild herum geschnit-
ten, weshalb schon Gori (Smith. II, p. 25) und Bracci I,
praef. XVIII; II, p. 285 die Beziehung auf einen Künstler
mit Recht abgewiesen haben. Köhler S. 75 sieht hier den
Namen des Besitzers. -- Ein Carneol in der Grivaud'schen
Sammlung (Catal. n. 223) wird so beschrieben: "Eine sitzende
Gottheit, die mit der Rechten ihren Busen etwas entblösst
und in der Linken gegen die Schulter gestützt einen Gegen-

weisbaren Gebrauch der Römer, ihren Namen im Genitiv auf
Siegelsteine zu setzen.

[fremdsprachliches Material – fehlt].

Chalcedon, Juppiter auf seinem Throne sitzend mit Scepter und
Patera, zu seinen Füssen ein Adler, zwei andere über seinem
Haupte schwebend, deren einer einen Kranz im Schnabel und
einen Blitz in den Klauen trägt; vor ihm stehen Juno und
Helios, über dem Sonne und Mond sichtbar sind, hinter ihm
Mercur mit Beutel und Stab; im untern Abschnitte die Inschrift
[fremdsprachliches Material – fehlt]: Winckelm. Descr. II, n. 43; Tölken Beschr. S. 99,
wo die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] erklärt und die schwe-
benden Adler auf die Apotheose des Vespasian und Titus be-
zogen werden. Mag aber auch diese Deutung nicht hinläng-
lich gesichert scheinen, so werden wir doch den in grossen
Buchstaben geschnittenen und unter eine Arbeit von sehr ge-
ringem Kunstwerth gesetzten Namen auf keinen Fall auf einen
Künstler beziehen dürfen, wogegen sich übrigens schon Bracci
(II, p. 284) erklärt hat. — C. I. 7181.

DORY.

Weibliches Brustbild mit der Mondsichel über der Stirn: Li-
cetus Hierogl. schema 59; Gorlaeus Dactylioth. II, n. 540;
C. I. 7182. Dass kein Grund vorliegt, die Inschrift auf einen
Künstler zu beziehen, sah schon Bracci II, p. 285.

Epitrachalos, falsche Lesart für Epitynchanos, s.
Abth. I.

Euelpistos.

Rother Jaspis, früher in der Sammlung des Herzogs von Or-
leans, jetzt in Petersburg; drei männliche Köpfe nebst dem
Kopf eines Elephanten, der einen Caduceus mit dem Rüssel
hält, zu einer Masse verbunden: Chiffletii Socrates t. IV;
Gorlaeus Dactyl. II, 310; Stosch p. 4; Panofka Gemm. mit
Inschr. IV, 33. Die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] ist in grossen
Buchstaben und im Halbkreise um das Bild herum geschnit-
ten, weshalb schon Gori (Smith. II, p. 25) und Bracci I,
praef. XVIII; II, p. 285 die Beziehung auf einen Künstler
mit Recht abgewiesen haben. Köhler S. 75 sieht hier den
Namen des Besitzers. — Ein Carneol in der Grivaud’schen
Sammlung (Catal. n. 223) wird so beschrieben: „Eine sitzende
Gottheit, die mit der Rechten ihren Busen etwas entblösst
und in der Linken gegen die Schulter gestützt einen Gegen-

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[610/0627] weisbaren Gebrauch der Römer, ihren Namen im Genitiv auf Siegelsteine zu setzen. _ . Chalcedon, Juppiter auf seinem Throne sitzend mit Scepter und Patera, zu seinen Füssen ein Adler, zwei andere über seinem Haupte schwebend, deren einer einen Kranz im Schnabel und einen Blitz in den Klauen trägt; vor ihm stehen Juno und Helios, über dem Sonne und Mond sichtbar sind, hinter ihm Mercur mit Beutel und Stab; im untern Abschnitte die Inschrift _ : Winckelm. Descr. II, n. 43; Tölken Beschr. S. 99, wo die Inschrift _ erklärt und die schwe- benden Adler auf die Apotheose des Vespasian und Titus be- zogen werden. Mag aber auch diese Deutung nicht hinläng- lich gesichert scheinen, so werden wir doch den in grossen Buchstaben geschnittenen und unter eine Arbeit von sehr ge- ringem Kunstwerth gesetzten Namen auf keinen Fall auf einen Künstler beziehen dürfen, wogegen sich übrigens schon Bracci (II, p. 284) erklärt hat. — C. I. 7181. DORY. Weibliches Brustbild mit der Mondsichel über der Stirn: Li- cetus Hierogl. schema 59; Gorlaeus Dactylioth. II, n. 540; C. I. 7182. Dass kein Grund vorliegt, die Inschrift auf einen Künstler zu beziehen, sah schon Bracci II, p. 285. Epitrachalos, falsche Lesart für Epitynchanos, s. Abth. I. Euelpistos. Rother Jaspis, früher in der Sammlung des Herzogs von Or- leans, jetzt in Petersburg; drei männliche Köpfe nebst dem Kopf eines Elephanten, der einen Caduceus mit dem Rüssel hält, zu einer Masse verbunden: Chiffletii Socrates t. IV; Gorlaeus Dactyl. II, 310; Stosch p. 4; Panofka Gemm. mit Inschr. IV, 33. Die Inschrift _ ist in grossen Buchstaben und im Halbkreise um das Bild herum geschnit- ten, weshalb schon Gori (Smith. II, p. 25) und Bracci I, praef. XVIII; II, p. 285 die Beziehung auf einen Künstler mit Recht abgewiesen haben. Köhler S. 75 sieht hier den Namen des Besitzers. — Ein Carneol in der Grivaud’schen Sammlung (Catal. n. 223) wird so beschrieben: „Eine sitzende Gottheit, die mit der Rechten ihren Busen etwas entblösst und in der Linken gegen die Schulter gestützt einen Gegen-

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/627>, abgerufen am 15.06.2024.