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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von den Wunden.

Dieses ist im Anfang fast schwer zuerken-Vier betrieg-
liche Haupt-
Wunden.

nen dann nach Vigierij Meinung sind vier
unter den Häupt-wunden welche einen Chi-
rurgum
betriegen 1. Wann das Cranium
also eingetrucket wird daß es wieder an sei-
nen Ort springet 2. Wann eine fissura ca-
pillaris
das ist eine Haarspalt ist 3. Wann
die unterste Tafel bricht/ die obere aber
gantz bleibet 4. Wann ein resonitus oder
Wiederschall verhanden/ wie vor gemeldet.
Ob nun zwar die Zeichen dieses Schadens
offt gering/ so sind sie auch zuweilen so groß/
daß sie den Schaden viel grösser machen/
gemeiniglich aber ist das nechste und gewis-
seste Zeichen im Anfang/ das Drucken
und die Schwere unter der Hirnschal und
sonderlich der Augen. Die Cur anlan-Cur und
Heilung.

gend soll man das Haar gantz hinweg schee-
ren/ eine behung gebrauchen/ welche da
außtrucknet und durch die poros verzehret/
was zur faulung am meisten geneigt ist/
als: Herb: absinthij, myrtill:, nuc: cupress:,
flor: rosar, calom: aromat:, carvi, coriand:
lixivij, vini rubri,
jedes nach der Kunst und
proportion, den drittentheil einsieden lassen/
und den Ort mit eingetunckten Schwäm-
men gebehet/ das/ was sonsten schädliches
verhanden/ soll man mit Clystiren/ Ader-durch Artz-
neyen.

laß/ und vesicatorijs hinter die Ohren ab-
führen; Durch diese und der gleichen Mit-

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von den Wunden.

Dieſes iſt im Anfang faſt ſchwer zuerken-Vier betrieg-
liche Haupt-
Wunden.

nen dann nach Vigierij Meinung ſind vier
unter den Haͤupt-wunden welche einen Chi-
rurgum
betriegen 1. Wann das Cranium
alſo eingetrucket wird daß es wieder an ſei-
nen Ort ſpringet 2. Wann eine fiſſura ca-
pillaris
das iſt eine Haarſpalt iſt 3. Wann
die unterſte Tafel bricht/ die obere aber
gantz bleibet 4. Wann ein reſonitus oder
Wiederſchall verhanden/ wie vor gemeldet.
Ob nun zwar die Zeichen dieſes Schadens
offt gering/ ſo ſind ſie auch zuweilen ſo groß/
daß ſie den Schaden viel groͤſſer machen/
gemeiniglich aber iſt das nechſte und gewiſ-
ſeſte Zeichen im Anfang/ das Drucken
und die Schwere unter der Hirnſchal und
ſonderlich der Augen. Die Cur anlan-Cur und
Heilung.

gend ſoll man das Haar gantz hinweg ſchee-
ren/ eine behung gebrauchen/ welche da
außtrucknet und durch die poros verzehret/
was zur faulung am meiſten geneigt iſt/
als: Herb: abſinthij, myrtill:, nuc: cupreſſ:,
flor: roſar, calom: aromat:, carvi, coriand:
lixivij, vini rubri,
jedes nach der Kunſt und
proportion, den drittentheil einſieden laſſen/
und den Ort mit eingetunckten Schwaͤm-
men gebehet/ das/ was ſonſten ſchaͤdliches
verhanden/ ſoll man mit Clyſtiren/ Ader-durch Artz-
neyen.

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fuͤhren; Durch dieſe und der gleichen Mit-

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[201/0223] von den Wunden. Dieſes iſt im Anfang faſt ſchwer zuerken- nen dann nach Vigierij Meinung ſind vier unter den Haͤupt-wunden welche einen Chi- rurgum betriegen 1. Wann das Cranium alſo eingetrucket wird daß es wieder an ſei- nen Ort ſpringet 2. Wann eine fiſſura ca- pillaris das iſt eine Haarſpalt iſt 3. Wann die unterſte Tafel bricht/ die obere aber gantz bleibet 4. Wann ein reſonitus oder Wiederſchall verhanden/ wie vor gemeldet. Ob nun zwar die Zeichen dieſes Schadens offt gering/ ſo ſind ſie auch zuweilen ſo groß/ daß ſie den Schaden viel groͤſſer machen/ gemeiniglich aber iſt das nechſte und gewiſ- ſeſte Zeichen im Anfang/ das Drucken und die Schwere unter der Hirnſchal und ſonderlich der Augen. Die Cur anlan- gend ſoll man das Haar gantz hinweg ſchee- ren/ eine behung gebrauchen/ welche da außtrucknet und durch die poros verzehret/ was zur faulung am meiſten geneigt iſt/ als: Herb: abſinthij, myrtill:, nuc: cupreſſ:, flor: roſar, calom: aromat:, carvi, coriand: lixivij, vini rubri, jedes nach der Kunſt und proportion, den drittentheil einſieden laſſen/ und den Ort mit eingetunckten Schwaͤm- men gebehet/ das/ was ſonſten ſchaͤdliches verhanden/ ſoll man mit Clyſtiren/ Ader- laß/ und veſicatorijs hinter die Ohren ab- fuͤhren; Durch dieſe und der gleichen Mit- tel Vier betrieg- liche Haupt- Wunden. Cur und Heilung. durch Artz- neyen. N v

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/223>, abgerufen am 28.04.2024.