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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von den Wunden.
fühlen/ ob man die Kugel oder Schrott/
Stein/ oder sonsten was unnatürliches in
der Wunde spühret/ dasselbige alsobald her-
auß thun/ oder da es sonsten der grosse
Schmertz nicht zulest/ biß zum anderen ge-
band bleiben lassen/ nachmahls wann es sehr
blutet/ ein Meissel mit einer Blutstillung
hinein schieben; Den Schmertzen zu stillen/
brauchet man eusserlich/ des Mesue Rosen-Cur.
salb oder den extrahirten Quitten-Schleim/
die Wunde selbst verbindet man mit war-
men Terpentin oder gemeinen digestiv oder
ol: hypericon: mit Fasen eingelegt. Paraeus
rühmet das ol: von jungen Hunden pag.
469. Wann etwa böse Feuchtigkeiten zum
Schaden zufliessen/ muß man solches mit
purgieren und aderlassen wehren/ eine be-
queme diaet wie bey verwundung der Harn-
Blaasen in der 161. Frag gesagt worden/
anstellen. Nach diesem muß man die
Wunde zur Vereyterung bringen/ damit
das gequetzte Fleisch in Materie verwandelt
werde/ worzu dann die ungventa von mastic,
oliban, terebint, ol: hyperic, ol: rosarum &
croco
gemacht/ dienlich: wann die Wun-
de zu einer guten digestion gebracht/ und kein
böser Zufall/ als Krampff und Schmertzen
dazu kompt/ soll man in der Heilung fort-
schreiten/ und die Wunde fein sänfftig rei-
nigen/ welches füglich geschehen kan/ ent-

weder
T v

von den Wunden.
fuͤhlen/ ob man die Kugel oder Schrott/
Stein/ oder ſonſten was unnatuͤrliches in
der Wunde ſpuͤhret/ daſſelbige alſobald her-
auß thun/ oder da es ſonſten der groſſe
Schmertz nicht zuleſt/ biß zum anderen ge-
band bleiben laſſen/ nachmahls wann es ſehr
blutet/ ein Meiſſel mit einer Blutſtillung
hinein ſchieben; Den Schmertzen zu ſtillen/
brauchet man euſſerlich/ des Meſue Roſen-Cur.
ſalb oder den extrahirten Quitten-Schleim/
die Wunde ſelbſt verbindet man mit war-
men Terpentin oder gemeinen digeſtiv oder
ol: hypericon: mit Faſen eingelegt. Paræus
ruͤhmet das ol: von jungen Hunden pag.
469. Wann etwa boͤſe Feuchtigkeiten zum
Schaden zuflieſſen/ muß man ſolches mit
purgieren und aderlaſſen wehren/ eine be-
queme diæt wie bey verwundung der Harn-
Blaaſen in der 161. Frag geſagt worden/
anſtellen. Nach dieſem muß man die
Wunde zur Vereyterung bringen/ damit
das gequetzte Fleiſch in Materie verwandelt
werde/ worzu dann die ungventa von maſtic,
oliban, terebint, ol: hyperic, ol: roſarum &
croco
gemacht/ dienlich: wann die Wun-
de zu einer guten digeſtion gebracht/ und kein
boͤſer Zufall/ als Krampff und Schmertzen
dazu kompt/ ſoll man in der Heilung fort-
ſchreiten/ und die Wunde fein ſaͤnfftig rei-
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weder
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[297/0319] von den Wunden. fuͤhlen/ ob man die Kugel oder Schrott/ Stein/ oder ſonſten was unnatuͤrliches in der Wunde ſpuͤhret/ daſſelbige alſobald her- auß thun/ oder da es ſonſten der groſſe Schmertz nicht zuleſt/ biß zum anderen ge- band bleiben laſſen/ nachmahls wann es ſehr blutet/ ein Meiſſel mit einer Blutſtillung hinein ſchieben; Den Schmertzen zu ſtillen/ brauchet man euſſerlich/ des Meſue Roſen- ſalb oder den extrahirten Quitten-Schleim/ die Wunde ſelbſt verbindet man mit war- men Terpentin oder gemeinen digeſtiv oder ol: hypericon: mit Faſen eingelegt. Paræus ruͤhmet das ol: von jungen Hunden pag. 469. Wann etwa boͤſe Feuchtigkeiten zum Schaden zuflieſſen/ muß man ſolches mit purgieren und aderlaſſen wehren/ eine be- queme diæt wie bey verwundung der Harn- Blaaſen in der 161. Frag geſagt worden/ anſtellen. Nach dieſem muß man die Wunde zur Vereyterung bringen/ damit das gequetzte Fleiſch in Materie verwandelt werde/ worzu dann die ungventa von maſtic, oliban, terebint, ol: hyperic, ol: roſarum & croco gemacht/ dienlich: wann die Wun- de zu einer guten digeſtion gebracht/ und kein boͤſer Zufall/ als Krampff und Schmertzen dazu kompt/ ſoll man in der Heilung fort- ſchreiten/ und die Wunde fein ſaͤnfftig rei- nigen/ welches fuͤglich geſchehen kan/ ent- weder Cur. T v

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/319>, abgerufen am 01.05.2024.