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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Fünffter Theil
digestivum c. ol: rosarum, über welches ein
Pflaster gelegt ward/ welches sehr kräfftig
die humores zurücke zu treiben und die Ent-
zündung zu verhüten/ ist gemacht ex ungv:
de solano, Infrigidante Galeni,
und de cerusa
camphorat,
denselben Tag/ nach dem man
dem Patienten zuvor ein Clystier beyge-
bracht/ hat man ihm am anderen Arm eine
Ader gelassen; Den dritten Tag gab man
ihm eine gelinde Purgantz/ mit dem defen-
sivo, digestivo
und Salbung hat man in den
siebenden Tag angehalten/ nach diesem aber/
an stat des ol: rosacei omphacini, das ol: ro-
saceum lumbricatum
gebrauchet/ damit
durch selbiges die Nerven möchten erfrischet
werden/ nach der digestion hat man zu mundi-
fici
ren angefangen/ und gleichfals die Wun-
de zu incarnieren/ das ungventum de beto-
nisa
übergelegt/ über selbiges das Empl. dia-
calciteos Galeni,
damit die Wunde außge-
trucknet und das Fleisch gezielet werde. End-
lich/ damit die Wunde mit Haut beschlos-
sen wurde/ ist das ungv. de tutia und Empl.
diapalma
gebrauchet worden/ das herfür-
qvillende Fleisch zu dämpffen/ mischte man
ein drittentheil des ungv. Isidis darunter;
Ward also dieser Patient ohn zukommen-
den eintzigen Zufall/ glücklich geheilet/ in
dem man ihm dabey in die 14. Tage in ge-
nauer Diät gehalten. Weil aber bey der-

gleichen

Fuͤnffter Theil
digeſtivum c. ol: roſarum, uͤber welches ein
Pflaſter gelegt ward/ welches ſehr kraͤfftig
die humores zuruͤcke zu treiben und die Ent-
zuͤndung zu verhuͤten/ iſt gemacht ex ungv:
de ſolano, Infrigidante Galeni,
und de ceruſa
camphorat,
denſelben Tag/ nach dem man
dem Patienten zuvor ein Clyſtier beyge-
bracht/ hat man ihm am anderen Arm eine
Ader gelaſſen; Den dritten Tag gab man
ihm eine gelinde Purgantz/ mit dem defen-
ſivo, digeſtivo
und Salbung hat man in den
ſiebenden Tag angehalten/ nach dieſem aber/
an ſtat des ol: roſacei omphacini, das ol: ro-
ſaceum lumbricatum
gebrauchet/ damit
durch ſelbiges die Nerven moͤchten erfriſchet
werdẽ/ nach der digeſtion hat man zu mundi-
fici
ren angefangen/ und gleichfals die Wun-
de zu incarnieren/ das ungventum de beto-
nisa
uͤbergelegt/ uͤber ſelbiges das Empl. dia-
calciteos Galeni,
damit die Wunde außge-
trucknet und das Fleiſch gezielet werde. End-
lich/ damit die Wunde mit Haut beſchloſ-
ſen wurde/ iſt das ungv. de tutia und Empl.
diapalma
gebrauchet worden/ das herfuͤr-
qvillende Fleiſch zu daͤmpffen/ miſchte man
ein drittentheil des ungv. Iſidis darunter;
Ward alſo dieſer Patient ohn zukommen-
den eintzigen Zufall/ gluͤcklich geheilet/ in
dem man ihm dabey in die 14. Tage in ge-
nauer Diaͤt gehalten. Weil aber bey der-

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[498/0520] Fuͤnffter Theil digeſtivum c. ol: roſarum, uͤber welches ein Pflaſter gelegt ward/ welches ſehr kraͤfftig die humores zuruͤcke zu treiben und die Ent- zuͤndung zu verhuͤten/ iſt gemacht ex ungv: de ſolano, Infrigidante Galeni, und de ceruſa camphorat, denſelben Tag/ nach dem man dem Patienten zuvor ein Clyſtier beyge- bracht/ hat man ihm am anderen Arm eine Ader gelaſſen; Den dritten Tag gab man ihm eine gelinde Purgantz/ mit dem defen- ſivo, digeſtivo und Salbung hat man in den ſiebenden Tag angehalten/ nach dieſem aber/ an ſtat des ol: roſacei omphacini, das ol: ro- ſaceum lumbricatum gebrauchet/ damit durch ſelbiges die Nerven moͤchten erfriſchet werdẽ/ nach der digeſtion hat man zu mundi- ficiren angefangen/ und gleichfals die Wun- de zu incarnieren/ das ungventum de beto- nisa uͤbergelegt/ uͤber ſelbiges das Empl. dia- calciteos Galeni, damit die Wunde außge- trucknet und das Fleiſch gezielet werde. End- lich/ damit die Wunde mit Haut beſchloſ- ſen wurde/ iſt das ungv. de tutia und Empl. diapalma gebrauchet worden/ das herfuͤr- qvillende Fleiſch zu daͤmpffen/ miſchte man ein drittentheil des ungv. Iſidis darunter; Ward alſo dieſer Patient ohn zukommen- den eintzigen Zufall/ gluͤcklich geheilet/ in dem man ihm dabey in die 14. Tage in ge- nauer Diaͤt gehalten. Weil aber bey der- gleichen

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/520>, abgerufen am 29.04.2024.