Wer nie in schnöder Wollust Schoos Die Fülle der Gesundheit gos, Den ziemt's, daß er sich brüsten kan; Ihn ziemt das Wort: Ich bin ein Man!
Denn er gedeiht und sprost empor, Wie auf der Wies' ein schlankes Rohr; Und lebt und webt, der Gottheit vol, An Kraft und Schönheit ein Apol.
Die Götterkraft, die ihn durchfleust, Beflügelt seinen Feuergeist, Und treibt, aus kalter Dämmerung, Gen Himmel seinen Adlerschwung.
Er
Maͤnnerkeuſchheit.
Im Jänner 1778.
Wer nie in ſchnoͤder Wolluſt Schoos Die Fuͤlle der Geſundheit gos, Den ziemt’s, daß er ſich bruͤſten kan; Ihn ziemt das Wort: Ich bin ein Man!
Denn er gedeiht und ſproſt empor, Wie auf der Wieſ’ ein ſchlankes Rohr; Und lebt und webt, der Gottheit vol, An Kraft und Schoͤnheit ein Apol.
Die Goͤtterkraft, die ihn durchfleuſt, Befluͤgelt ſeinen Feuergeiſt, Und treibt, aus kalter Daͤmmerung, Gen Himmel ſeinen Adlerſchwung.
Er
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Maͤnnerkeuſchheit.
Im Jänner 1778.
Wer nie in ſchnoͤder Wolluſt Schoos
Die Fuͤlle der Geſundheit gos,
Den ziemt’s, daß er ſich bruͤſten kan;
Ihn ziemt das Wort: Ich bin ein Man!
Denn er gedeiht und ſproſt empor,
Wie auf der Wieſ’ ein ſchlankes Rohr;
Und lebt und webt, der Gottheit vol,
An Kraft und Schoͤnheit ein Apol.
Die Goͤtterkraft, die ihn durchfleuſt,
Befluͤgelt ſeinen Feuergeiſt,
Und treibt, aus kalter Daͤmmerung,
Gen Himmel ſeinen Adlerſchwung.
Er
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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/376>, abgerufen am 28.11.2023.
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