Wenn einsam eine Nachtigal Ihr Wunderlied euch sänge, Und brächt' in euch, mit süssem Schal, Den Odem ins Gedränge; Ihr lauschtet zu am Wasserfal, So stil! Um's Herz so enge! Und dann begännen überal Von Staaren eine Menge, Und ahmten nach die Nachtigal, Und ihre Haingesänge; Und brächten ihren süssen Schal Mit Schnirschnar ins Gedränge, Der euch so jämmerlich fatal, Wie mir Balladen, klänge, Die u. s. w.
Auch
Fragment.
Wenn einſam eine Nachtigal Ihr Wunderlied euch ſaͤnge, Und braͤcht’ in euch, mit ſuͤſſem Schal, Den Odem ins Gedraͤnge; Ihr lauſchtet zu am Waſſerfal, So ſtil! Um’s Herz ſo enge! Und dann begaͤnnen uͤberal Von Staaren eine Menge, Und ahmten nach die Nachtigal, Und ihre Haingeſaͤnge; Und braͤchten ihren ſuͤſſen Schal Mit Schnirſchnar ins Gedraͤnge, Der euch ſo jaͤmmerlich fatal, Wie mir Balladen, klaͤnge, Die u. ſ. w.
Auch
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[324/0403]
Fragment.
Wenn einſam eine Nachtigal
Ihr Wunderlied euch ſaͤnge,
Und braͤcht’ in euch, mit ſuͤſſem Schal,
Den Odem ins Gedraͤnge;
Ihr lauſchtet zu am Waſſerfal,
So ſtil! Um’s Herz ſo enge!
Und dann begaͤnnen uͤberal
Von Staaren eine Menge,
Und ahmten nach die Nachtigal,
Und ihre Haingeſaͤnge;
Und braͤchten ihren ſuͤſſen Schal
Mit Schnirſchnar ins Gedraͤnge,
Der euch ſo jaͤmmerlich fatal,
Wie mir Balladen, klaͤnge,
Die u. ſ. w.
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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/403>, abgerufen am 09.12.2023.
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