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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

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Cap. 2. Einteilung des Waarenhandels.
nohtwendig, um den Handel zwischen entfernten
Völkern im Ganzen zu erhalten. Indessen sucht
und findet in dem jezigen Zustande Europens ein
verständiger Kaufmann andre Wege, als welche sonst
möglich waren, um mit Vorbeigehung derer Staa-
ten, die den Zwischenhandel treiben, seine Hand-
lung zu führen. Die Einwohner solcher Staaten
bieten selbst die Hand dazu, und dienen ihm durch
Commission oder wol gar durch blosse Spedition.
Man unterscheidet daher mit Grunde den Handel,
in den directen Handel oder den mit der ersten
Hand, und den indirecten oder den Handel mit
der zweiten Hand. Allein fast jede Handlung hat
eine zweite oder dritte Hand. In denen Handels-
pläzen, wo die Zwischenhandlung blühet, mischen
sich daher folgende 3 Handlungen:

a) Die Propre- oder Eigne Handlung
mit Waaren, von welchen der Bürger eines solchen
Orts Eigentühmer wird. Dies ist der eigentlich so
zu nennende Zwischenhandel.

b) Der Commissions-Handel, da der aus-
wärtige Kaufmann auf einen solchen Ort Commis-
sion giebt, Waare für ihn zu verkaufen, oder ein-
zukaufen.

Cap. 2. Einteilung des Waarenhandels.
nohtwendig, um den Handel zwiſchen entfernten
Voͤlkern im Ganzen zu erhalten. Indeſſen ſucht
und findet in dem jezigen Zuſtande Europens ein
verſtaͤndiger Kaufmann andre Wege, als welche ſonſt
moͤglich waren, um mit Vorbeigehung derer Staa-
ten, die den Zwiſchenhandel treiben, ſeine Hand-
lung zu fuͤhren. Die Einwohner ſolcher Staaten
bieten ſelbſt die Hand dazu, und dienen ihm durch
Commiſſion oder wol gar durch bloſſe Spedition.
Man unterſcheidet daher mit Grunde den Handel,
in den directen Handel oder den mit der erſten
Hand, und den indirecten oder den Handel mit
der zweiten Hand. Allein faſt jede Handlung hat
eine zweite oder dritte Hand. In denen Handels-
plaͤzen, wo die Zwiſchenhandlung bluͤhet, miſchen
ſich daher folgende 3 Handlungen:

a) Die Propre- oder Eigne Handlung
mit Waaren, von welchen der Buͤrger eines ſolchen
Orts Eigentuͤhmer wird. Dies iſt der eigentlich ſo
zu nennende Zwiſchenhandel.

b) Der Commiſſions-Handel, da der aus-
waͤrtige Kaufmann auf einen ſolchen Ort Commis-
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[157/0179] Cap. 2. Einteilung des Waarenhandels. nohtwendig, um den Handel zwiſchen entfernten Voͤlkern im Ganzen zu erhalten. Indeſſen ſucht und findet in dem jezigen Zuſtande Europens ein verſtaͤndiger Kaufmann andre Wege, als welche ſonſt moͤglich waren, um mit Vorbeigehung derer Staa- ten, die den Zwiſchenhandel treiben, ſeine Hand- lung zu fuͤhren. Die Einwohner ſolcher Staaten bieten ſelbſt die Hand dazu, und dienen ihm durch Commiſſion oder wol gar durch bloſſe Spedition. Man unterſcheidet daher mit Grunde den Handel, in den directen Handel oder den mit der erſten Hand, und den indirecten oder den Handel mit der zweiten Hand. Allein faſt jede Handlung hat eine zweite oder dritte Hand. In denen Handels- plaͤzen, wo die Zwiſchenhandlung bluͤhet, miſchen ſich daher folgende 3 Handlungen: a) Die Propre- oder Eigne Handlung mit Waaren, von welchen der Buͤrger eines ſolchen Orts Eigentuͤhmer wird. Dies iſt der eigentlich ſo zu nennende Zwiſchenhandel. b) Der Commiſſions-Handel, da der aus- waͤrtige Kaufmann auf einen ſolchen Ort Commis- ſion giebt, Waare fuͤr ihn zu verkaufen, oder ein- zukaufen.

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/179>, abgerufen am 29.04.2024.