Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Sibende
glaubens genennt darumb / das bey disem gmerck / als by einer gwissen anzeigung / die waaren vnd falschen Christen voreinanderen erkennt werdend.

249 Was ordnung aber ich im außleggen diser articklen halten wölle / muoß ich eüwer lieb auch anzeigen. Sie möchtind wol inn vier teyl getheylt werden / als das die drey ersten teyl begriffind die gheimnussen der dreyen personen der einigen Gottheyt / vnd der vierdte theyl / die frücht deß glaubens / was wir namlich guots auß dem glauben zuo erwarten habind / vnnd was Gott seinen glöubigen schäncke vnd gäbe. Aber wir wöllend vns der ordnung halten vnd vernügen / wie die artickel all zwölff einanderen nach gesetzt vnd geordnet sind.

250 So ist nun das der erst artickel deß Christenlichen glaubens / Jch glaub in Gott / vatter den allmächtigen / schöpffer himmels vnnd der erden. Diser erst artickel begreifft zwey ding. Dann zum ersten so sagend wir inn gemeyn / Jch glaub in Gott / darnach gleich darauff setzend wir auch den vnderscheyd der personen / namlich / vatter den allmächtigen / dann es ist ein Gott im wäsen / aber drey personen. 251 Die einigkeyt deß wäsens truckend wir heitter auß / so wir sprächend / Jch glaub inn Gott. Dargegen haltend wir auch den vnderscheyd der personen / vnd vermischend die nit / mit dem das wir gleich darauff setzend / Jnn den vatter allmächtigen / Vnd in Jesum Christum seinen eingebornen sun / vnd in den heiligen geist. Darumb so söllend wir glauben das Gott einfalt / einig vnd lauter sye an seinem wäsen vnd substantz / der personen halb aber dreyfalt / der vatter / sun vnnd heilig geist. Dann im gsatzt stadt geschriben252 / Hör Jsrael / Der Herr vnser Gott ist ein einiger Gott. Dargegen läsend wir aber auch / dz der Herr im Euangelio gesprochen253 / Tauffend sie in den nammen deß vatters suns vnd heiligen geists.

254 Besonders ist aber hie zuo mercken / dz wir im glauben nit sprächend / wir glaubend / als wie wir aber im vatter vnser so wir bättend / sprächend / Vatter vnser der du bist in himmlen / Gib vns vnser täglich brot etc. sonder so wir den glauben bekennen wöllend / so sprächend wir / Jch glaube / vnd nit / Wir glaubend / dann es wirt der glaub von eim yeden besonders erfordert / das er den vest im hertzen halte / vnd einfaltigklich mit dem mund bekenne. Abraham hat nitt mögen glauben für alle seine nachkomnen. So nützt es auch dich nit wenn schon ein andrer glaubt vnd du aber nit glaubst / denn Gott erfordert von eim yeden besonder den glauben. Darumb so wir den glauben bekennen wöllend / sagend wir alle / Jch glauben. Was aber glauben sey / hab ich doben in der vierten predig erleütteret.

255 Auff das volget inn der bekantnuß das wir sprächend / Jch glaub in Gott. Gott ist der gegensatz vnd der grund vnsers glaubens / als der da ist das ewig / höchst / vnerschöpfft / vnd gnadreich guot. Darumb so glaubend wir in Gott / das ist / wir setzend alle hoffnung hilff vnd trost auff jnn / ja begebend vns selbs gar auff jnn / als auff den / der vns erhalten / vnd alles guots geben kan vnd mag.

256 Darumb volget auch / wer der Gott sye / auff den wir vns also verlassend vnd begebend / namlich / der allmächtig vatter. Ein vatter wirt vnser Gott genennt / von wegen dz er von ewigkeit har geboren hat ein sun der jm gleich / dann die gschrifft nennt Gott / ein vatter vnsers Herren Jesu Christi. Diser / spricht Paulus257 / ist der glantz der herrligkeit / vnd ein außtruckt ebenbild deß wäsens deß vatters / zuo wölchem er auch gesprochen / Du bist mein sun / hüt hab ich dich geboren. Vnd abermals / Jch wird jm ein vatter sein / vnd er wirt mir ein sun sein. Darnach so wirt auch Gott ein vatter genennt / von wegen der gleicheit die da ist zwüschend jm vnd eim jrrdischen vatter / das ist von wegen der schöpffung / deß gunsts / der liebt / der fürsorg vnd sorgfeltigkeyt die er zuo vns tregt. Dann von Gott sind wir alle erschaffen / Gott liebet vns / versorget all vnsere sachen / ist sorgfältig für vns / ja vil mer dann kein jrrdischer. Dann Dauid spricht258 / wie früntlich ein

249 Abtheylung der articklen deß glaubens.
250 Der erst artikel deß glaubens.
251 Gott ist einig im wäsen / vnd dreyfalt inn den personen.
252 Deut.6.
253 Matth.28.
254 Jch glaub.
255 Jnn Gott.
256 Gott wirt ein Vatter genennt.
257 Heb.1.
258 Psal.103.

Die Sibende
glaubens genennt darumb / das bey disem gmerck / als by einer gwissen anzeigung / die waaren vnd falschen Christen voreinanderen erkennt werdend.

249 Was ordnung aber ich im außleggen diser articklen halten woͤlle / muͦß ich eüwer lieb auch anzeigen. Sie moͤchtind wol inn vier teyl getheylt werden / als das die drey ersten teyl begriffind die gheimnussen der dreyen personen der einigen Gottheyt / vnd der vierdte theyl / die frücht deß glaubens / was wir namlich guͦts auß dem glauben zuͦ erwarten habind / vnnd was Gott seinen gloͤubigen schaͤncke vnd gaͤbe. Aber wir woͤllend vns der ordnung halten vnd vernuͤgen / wie die artickel all zwoͤlff einanderen nach gesetzt vnd geordnet sind.

250 So ist nun das der erst artickel deß Christenlichen glaubens / Jch glaub in Gott / vatter den allmaͤchtigen / schoͤpffer himmels vnnd der erden. Diser erst artickel begreifft zwey ding. Dann zum ersten so sagend wir inn gemeyn / Jch glaub in Gott / darnach gleich darauff setzend wir auch den vnderscheyd der personen / namlich / vatter den allmaͤchtigen / dann es ist ein Gott im waͤsen / aber drey personen. 251 Die einigkeyt deß waͤsens truckend wir heitter auß / so wir spraͤchend / Jch glaub inn Gott. Dargegen haltend wir auch den vnderscheyd der personen / vnd vermischend die nit / mit dem das wir gleich darauff setzend / Jnn den vatter allmaͤchtigen / Vnd in Jesum Christum seinen eingebornen sun / vnd in den heiligen geist. Darumb so soͤllend wir glauben das Gott einfalt / einig vnd lauter sye an seinem waͤsen vnd substantz / der personen halb aber dreyfalt / der vatter / sun vnnd heilig geist. Dann im gsatzt stadt geschriben252 / Hoͤr Jsrael / Der Herr vnser Gott ist ein einiger Gott. Dargegen laͤsend wir aber auch / dz der Herr im Euangelio gesprochen253 / Tauffend sie in den nammen deß vatters suns vnd heiligen geists.

254 Besonders ist aber hie zuͦ mercken / dz wir im glauben nit spraͤchend / wir glaubend / als wie wir aber im vatter vnser so wir baͤttend / spraͤchend / Vatter vnser der du bist in himmlen / Gib vns vnser taͤglich brot ꝛc. sonder so wir den glauben bekennen woͤllend / so spraͤchend wir / Jch glaube / vnd nit / Wir glaubend / dann es wirt der glaub von eim yeden besonders erfordert / das er den vest im hertzen halte / vnd einfaltigklich mit dem mund bekenne. Abraham hat nitt moͤgen glauben für alle seine nachkomnen. So nützt es auch dich nit wenn schon ein andrer glaubt vnd du aber nit glaubst / denn Gott erfordert von eim yeden besonder den glauben. Darumb so wir den glauben bekennen woͤllend / sagend wir alle / Jch glauben. Was aber glauben sey / hab ich doben in der vierten predig erleütteret.

255 Auff das volget inn der bekantnuß das wir spraͤchend / Jch glaub in Gott. Gott ist der gegensatz vnd der grund vnsers glaubens / als der da ist das ewig / hoͤchst / vnerschoͤpfft / vnd gnadreich guͦt. Darumb so glaubend wir in Gott / das ist / wir setzend alle hoffnung hilff vnd trost auff jnn / ja begebend vns selbs gar auff jnn / als auff den / der vns erhalten / vnd alles guͦts geben kan vnd mag.

256 Darumb volget auch / wer der Gott sye / auff den wir vns also verlassend vnd begebend / namlich / der allmaͤchtig vatter. Ein vatter wirt vnser Gott genennt / von wegen dz er von ewigkeit har geboren hat ein sun der jm gleich / dann die gschrifft nennt Gott / ein vatter vnsers Herren Jesu Christi. Diser / spricht Paulus257 / ist der glantz der herrligkeit / vnd ein außtruckt ebenbild deß waͤsens deß vatters / zuͦ woͤlchem er auch gesprochen / Du bist mein sun / hüt hab ich dich geboren. Vnd abermals / Jch wird jm ein vatter sein / vnd er wirt mir ein sun sein. Darnach so wirt auch Gott ein vatter genennt / von wegen der gleicheit die da ist zwüschend jm vnd eim jrrdischen vatter / das ist von wegen der schoͤpffung / deß gunsts / der liebt / der fürsorg vnd sorgfeltigkeyt die er zuͦ vns tregt. Dann von Gott sind wir alle erschaffen / Gott liebet vns / versorget all vnsere sachen / ist sorgfaͤltig für vns / ja vil mer dann kein jrrdischer. Dann Dauid spricht258 / wie früntlich ein

249 Abtheylung der articklen deß glaubens.
250 Der erst artikel deß glaubens.
251 Gott ist einig im waͤsen / vnd dreyfalt inn den personen.
252 Deut.6.
253 Matth.28.
254 Jch glaub.
255 Jnn Gott.
256 Gott wirt ein Vatter genennt.
257 Heb.1.
258 Psal.103.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0142" n="[25]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">S</hi>ibende</hi></hi><lb/></fw> glaubens genennt darumb / das bey disem
                   gmerck / als by einer gwissen anzeigung / die waaren vnd falschen Christen
                   voreinanderen erkennt werdend.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="249"> Abtheylung der articklen deß glaubens.</note> Was  ordnung aber ich im außleggen diser articklen halten wo&#x0364;lle / mu&#x0366;ß ich eüwer lieb auch anzeigen. Sie mo&#x0364;chtind wol inn vier teyl getheylt werden / als das die drey ersten teyl begriffind die gheimnussen der dreyen personen der einigen Gottheyt / vnd der vierdte theyl / die frücht deß glaubens / was wir namlich gu&#x0366;ts auß dem glauben zu&#x0366; erwarten habind / vnnd was Gott seinen glo&#x0364;ubigen scha&#x0364;ncke vnd ga&#x0364;be. Aber wir wo&#x0364;llend vns der ordnung halten vnd vernu&#x0364;gen / wie die artickel all zwo&#x0364;lff einanderen nach gesetzt vnd geordnet sind.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="250"> Der erst artikel deß glaubens.</note> So ist nun das der erst artickel deß Christenlichen glaubens / Jch glaub in Gott / vatter den allma&#x0364;chtigen / scho&#x0364;pffer himmels vnnd der erden. Diser erst artickel begreifft zwey ding. Dann zum ersten so sagend wir inn gemeyn / Jch glaub in Gott / darnach gleich darauff setzend wir auch den vnderscheyd der personen / namlich / vatter den allma&#x0364;chtigen / dann es ist ein Gott im wa&#x0364;sen / aber drey personen. <note place="foot" n="251"> Gott ist einig im wa&#x0364;sen / vnd dreyfalt inn den personen.</note> Die einigkeyt deß wa&#x0364;sens truckend wir heitter auß / so wir spra&#x0364;chend / Jch glaub inn Gott. Dargegen haltend wir auch den vnderscheyd der personen / vnd vermischend die nit / mit dem das wir gleich darauff setzend / Jnn den vatter allma&#x0364;chtigen / Vnd in Jesum Christum seinen eingebornen sun / vnd in den heiligen geist. Darumb so so&#x0364;llend wir glauben das Gott einfalt / einig vnd lauter sye an seinem wa&#x0364;sen vnd substantz / der personen halb aber dreyfalt / der vatter / sun vnnd heilig geist. Dann im gsatzt stadt geschriben<note place="foot" n="252"> Deut.6.</note>  / Ho&#x0364;r Jsrael / Der Herr vnser Gott ist ein einiger Gott. Dargegen la&#x0364;send wir aber auch / dz der Herr im Euangelio gesprochen<note place="foot" n="253"> Matth.28.</note>  / Tauffend sie in den nammen deß vatters suns vnd heiligen geists.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="254"> Jch glaub.</note> Besonders ist aber hie zu&#x0366; mercken / dz wir im glauben nit spra&#x0364;chend / wir glaubend / als wie wir aber im vatter vnser so wir ba&#x0364;ttend / spra&#x0364;chend / Vatter vnser der du bist in himmlen / Gib vns vnser ta&#x0364;glich brot &#xA75B;c. sonder so wir den glauben bekennen wo&#x0364;llend / so spra&#x0364;chend wir / Jch glaube / vnd nit / Wir glaubend / dann es wirt der glaub von eim yeden besonders erfordert / das er den vest im hertzen halte / vnd einfaltigklich mit dem mund bekenne. Abraham hat nitt mo&#x0364;gen glauben für alle seine nachkomnen. So nützt es auch dich nit wenn schon ein andrer glaubt vnd du aber nit glaubst / denn Gott erfordert von eim yeden besonder den glauben. Darumb so wir den glauben bekennen wo&#x0364;llend / sagend wir alle / Jch glauben. Was aber glauben sey / hab ich doben in der vierten predig erleütteret.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="255"> Jnn Gott.</note> Auff das volget inn der bekantnuß das wir spra&#x0364;chend / Jch glaub in Gott. Gott ist der gegensatz vnd der grund vnsers glaubens / als der da ist das ewig / ho&#x0364;chst / vnerscho&#x0364;pfft / vnd gnadreich gu&#x0366;t. Darumb so glaubend wir in Gott / das ist / wir setzend alle hoffnung hilff vnd trost auff jnn / ja begebend vns selbs gar auff jnn / als auff den / der vns erhalten / vnd alles gu&#x0366;ts geben kan vnd mag.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="256"> Gott wirt ein Vatter genennt.</note>
                   Darumb volget auch / wer der Gott sye / auff den wir vns also verlassend vnd
                   begebend / namlich / der allma&#x0364;chtig vatter. Ein vatter wirt vnser Gott
                   genennt / von wegen dz er von ewigkeit har geboren hat ein sun der jm gleich /
                   dann die gschrifft nennt Gott / ein vatter vnsers Herren Jesu Christi. Diser /
                   spricht Paulus<note place="foot" n="257"> Heb.1.</note> / ist der glantz der herrligkeit / vnd ein außtruckt
                   ebenbild deß wa&#x0364;sens deß vatters / zu&#x0366; wo&#x0364;lchem er auch gesprochen /
                   Du bist mein sun / hüt hab ich dich geboren. Vnd abermals / Jch wird jm ein vatter
                   sein / vnd er wirt mir ein sun sein. Darnach so wirt auch Gott ein vatter genennt
                   / von wegen der gleicheit die da ist zwüschend jm vnd eim jrrdischen vatter / das
                   ist von wegen der scho&#x0364;pffung / deß gunsts / der liebt / der fürsorg vnd
                   sorgfeltigkeyt die er zu&#x0366; vns tregt. Dann von Gott sind wir alle erschaffen / Gott
                   liebet vns / versorget all vnsere sachen / ist sorgfa&#x0364;ltig für vns / ja vil
                   mer dann kein jrrdischer. Dann Dauid spricht<note place="foot" n="258"> Psal.103.</note> / wie früntlich ein<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[25]/0142] Die Sibende glaubens genennt darumb / das bey disem gmerck / als by einer gwissen anzeigung / die waaren vnd falschen Christen voreinanderen erkennt werdend. 249 Was ordnung aber ich im außleggen diser articklen halten woͤlle / muͦß ich eüwer lieb auch anzeigen. Sie moͤchtind wol inn vier teyl getheylt werden / als das die drey ersten teyl begriffind die gheimnussen der dreyen personen der einigen Gottheyt / vnd der vierdte theyl / die frücht deß glaubens / was wir namlich guͦts auß dem glauben zuͦ erwarten habind / vnnd was Gott seinen gloͤubigen schaͤncke vnd gaͤbe. Aber wir woͤllend vns der ordnung halten vnd vernuͤgen / wie die artickel all zwoͤlff einanderen nach gesetzt vnd geordnet sind. 250 So ist nun das der erst artickel deß Christenlichen glaubens / Jch glaub in Gott / vatter den allmaͤchtigen / schoͤpffer himmels vnnd der erden. Diser erst artickel begreifft zwey ding. Dann zum ersten so sagend wir inn gemeyn / Jch glaub in Gott / darnach gleich darauff setzend wir auch den vnderscheyd der personen / namlich / vatter den allmaͤchtigen / dann es ist ein Gott im waͤsen / aber drey personen. 251 Die einigkeyt deß waͤsens truckend wir heitter auß / so wir spraͤchend / Jch glaub inn Gott. Dargegen haltend wir auch den vnderscheyd der personen / vnd vermischend die nit / mit dem das wir gleich darauff setzend / Jnn den vatter allmaͤchtigen / Vnd in Jesum Christum seinen eingebornen sun / vnd in den heiligen geist. Darumb so soͤllend wir glauben das Gott einfalt / einig vnd lauter sye an seinem waͤsen vnd substantz / der personen halb aber dreyfalt / der vatter / sun vnnd heilig geist. Dann im gsatzt stadt geschriben 252 / Hoͤr Jsrael / Der Herr vnser Gott ist ein einiger Gott. Dargegen laͤsend wir aber auch / dz der Herr im Euangelio gesprochen 253 / Tauffend sie in den nammen deß vatters suns vnd heiligen geists. 254 Besonders ist aber hie zuͦ mercken / dz wir im glauben nit spraͤchend / wir glaubend / als wie wir aber im vatter vnser so wir baͤttend / spraͤchend / Vatter vnser der du bist in himmlen / Gib vns vnser taͤglich brot ꝛc. sonder so wir den glauben bekennen woͤllend / so spraͤchend wir / Jch glaube / vnd nit / Wir glaubend / dann es wirt der glaub von eim yeden besonders erfordert / das er den vest im hertzen halte / vnd einfaltigklich mit dem mund bekenne. Abraham hat nitt moͤgen glauben für alle seine nachkomnen. So nützt es auch dich nit wenn schon ein andrer glaubt vnd du aber nit glaubst / denn Gott erfordert von eim yeden besonder den glauben. Darumb so wir den glauben bekennen woͤllend / sagend wir alle / Jch glauben. Was aber glauben sey / hab ich doben in der vierten predig erleütteret. 255 Auff das volget inn der bekantnuß das wir spraͤchend / Jch glaub in Gott. Gott ist der gegensatz vnd der grund vnsers glaubens / als der da ist das ewig / hoͤchst / vnerschoͤpfft / vnd gnadreich guͦt. Darumb so glaubend wir in Gott / das ist / wir setzend alle hoffnung hilff vnd trost auff jnn / ja begebend vns selbs gar auff jnn / als auff den / der vns erhalten / vnd alles guͦts geben kan vnd mag. 256 Darumb volget auch / wer der Gott sye / auff den wir vns also verlassend vnd begebend / namlich / der allmaͤchtig vatter. Ein vatter wirt vnser Gott genennt / von wegen dz er von ewigkeit har geboren hat ein sun der jm gleich / dann die gschrifft nennt Gott / ein vatter vnsers Herren Jesu Christi. Diser / spricht Paulus 257 / ist der glantz der herrligkeit / vnd ein außtruckt ebenbild deß waͤsens deß vatters / zuͦ woͤlchem er auch gesprochen / Du bist mein sun / hüt hab ich dich geboren. Vnd abermals / Jch wird jm ein vatter sein / vnd er wirt mir ein sun sein. Darnach so wirt auch Gott ein vatter genennt / von wegen der gleicheit die da ist zwüschend jm vnd eim jrrdischen vatter / das ist von wegen der schoͤpffung / deß gunsts / der liebt / der fürsorg vnd sorgfeltigkeyt die er zuͦ vns tregt. Dann von Gott sind wir alle erschaffen / Gott liebet vns / versorget all vnsere sachen / ist sorgfaͤltig für vns / ja vil mer dann kein jrrdischer. Dann Dauid spricht 258 / wie früntlich ein 249 Abtheylung der articklen deß glaubens. 250 Der erst artikel deß glaubens. 251 Gott ist einig im waͤsen / vnd dreyfalt inn den personen. 252 Deut.6. 253 Matth.28. 254 Jch glaub. 255 Jnn Gott. 256 Gott wirt ein Vatter genennt. 257 Heb.1. 258 Psal.103.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/142
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [25]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/142>, abgerufen am 03.05.2024.