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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
vnd gwält erhept / vnd andere vnermäßliche ort vnd wytinen der himmlen / vnd vnentliche werck der geheimnussen erschaffen seyend. So vil Tertullianus. Dessen alles summ dises ist. Gott hat mit seiner krafft auß nichts erschaffen den himmel / das meer / vnnd die erden / die er auch bald geziert vnnd mitt allerley güteren begabet hatt. Jn dise wält aber / die von jhrer ziert wegen bey den Latineren billich den nammen mundus empfangen / hatt Gott den menschen yngefürt als in einen herrlichen pallast / der voll der aller schönsten geziert / vnnd hatt jhm es auch alles vnderworffen. Welches Dauid mit grosser verwunderung preyßt / da er singt2165 / O Gott vnser Herr / wie hoch vnnd träffenlich ist dein nammen in aller wält / dann dein herrlikeit ist erhept über die himmel. Auß dem mund der vnredenden vnnd saugenden kindlin hast du dein lob volbracht / vonn wegen deiner feyenden / das du die feyend vnnd die sich selbs rächend paschgist. Zwar so ich geschowen deine himmel / die ein gemächt sind deiner fingeren / den Mon vnnd die sternen die du so ordenlich bereitet hast. Was ist der mensch das du sein yndenck bist / oder der Sun deß menschen / das du seinen rechnung hast? du hast jhn ein wenig minder gemachet dann die Engel (oder / dann Gott) mit Eer vnnd ziert hast du jhn bekrönnt / vnnd hast jhn gesetzt über die werck deiner henden. Du hasts alles vnder seine füß gelegt / alle schaff vnnd rinder / alle thier deß välds / die vögel deß luffts vnnd die fisch deß meers / die die strassen deß meers durchwandlend / O Gott vnnser Herr / wie hoch vnnd treffenlich ist dein nammen inn aller wält. Jtem an einem anderen ort singt er auch.2166 Dein ist der himmel / dein ist die erd / ja der gantz erdboden vnnd was darauff ist / dann du hasts alles gegrunduestnet. Dein ist der tag / dein ist die nacht / du hast das liecht vnnd die Sonnen zuogerüst. Du hast alle marchen der wält gesetzt / Summer vnnd Winter hast du gemacht. Wär ist aber so toll / der nicht auß disem leichtlich könne abnemmen / wie groß vnnser Gott / vnnd wie groß sein krafft seye / wie reych / gütig vnnd freygäb er gegen dem menschen seye / der nichts sölichs verdient hatt / der söliche reychthumb / vnd söliche treffenliche wollüst vnnd ziert / so nimmer gnuog mögend gelobt werden / vonn deß menschen wegen erschaffen hatt / vnnd jhm alles das er erschaffen / vndergeben / vnnd wöllen das es jhm dienete.

2167 Bey der schöpffung aber der wält ist auch zuo betrachten das es alles auch äben durch den Gott erhalten vnnd verwalten wirt / der es alles erschaffen. Dann die wält bestat vnnd bleibt nicht auß jhr eignen krafft / vnnd was sich bewegt vnd übt / das bewegt vnd übt sich nit auß jm selbs oder on gfärt. Dann der Herr spricht im Euangelio2168 / Mein vatter würckt biß auff dise zeit / vnnd ich würck auch. Vnd Paulus2169 / Gott hatt durch den Sun dise wält gemachet / vnnd erhaltet alle ding mit dem wort seiner krafft. Jtem2170 / durch Gott läbend / sträbend vnnd sind wir. Vnnd widerumb2171 / Gott hatt sich selbs bißhär nicht vnbezeüget gelassen / inn dem er wolthon hatt / vnnd vnns gegeben vom himmel rägen vnd fruchtbare zeyt / vnd vnsere hertzen erfüllt mit speyß vnd fröuden. Vnnd Theodoretus de Prouidentia spricht. Es ist gar ein vngerimpts / sagen Gott hab alle ding erschaffen / vnnd trage aber deren dingen / die er erschaffen kein sorg / vnnd werde die geschöpfft wie ein schiffli das on ein stürruoder vnnd on ein Schiffman ist / vonn allerley widerwertigen winden hin vnnd wider getriben / vnnd an die flü vnnd velsen geschlagen vnnd zerbrochen. Darumb so muoß man hie auch betrachten / die Göttlich regierung vnnd fürsehung / die alle Gottlosen auch auff den heütigen tag mit sampt den Epicureeren verlougnend / vnnd sprechend inn jhrem hertzen / Solt der inn himmlen wonet der dingen auff Erden acht haben? solt der

2165 Psal.8.
2166 Psal.89. Psal.74.
2167 Das Gott nit nun alles erschaffen / sonder auch alles regiere vnd erhalte.
2168 Joan.5.
2169 Hebr.1.
2170 Acto 17.
2171 Acto 14.

Predig.
vnd gwaͤlt erhept / vnd andere vnermaͤßliche ort vnd wytinen der himmlen / vnd vnentliche werck der geheimnussen erschaffen seyend. So vil Tertullianus. Dessen alles summ dises ist. Gott hat mit seiner krafft auß nichts erschaffen den himmel / das meer / vnnd die erden / die er auch bald geziert vnnd mitt allerley guͤteren begabet hatt. Jn dise waͤlt aber / die von jhrer ziert wegen bey den Latineren billich den nammen mundus empfangen / hatt Gott den menschen yngefuͤrt als in einen herrlichen pallast / der voll der aller schoͤnsten geziert / vnnd hatt jhm es auch alles vnderworffen. Welches Dauid mit grosser verwunderung preyßt / da er singt2165 / O Gott vnser Herr / wie hoch vnnd traͤffenlich ist dein nammen in aller waͤlt / dann dein herrlikeit ist erhept über die himmel. Auß dem mund der vnredenden vnnd saugenden kindlin hast du dein lob volbracht / vonn wegen deiner feyenden / das du die feyend vnnd die sich selbs raͤchend paschgist. Zwar so ich geschowen deine himmel / die ein gemaͤcht sind deiner fingeren / den Mon vnnd die sternen die du so ordenlich bereitet hast. Was ist der mensch das du sein yndenck bist / oder der Sun deß menschen / das du seinen rechnung hast? du hast jhn ein wenig minder gemachet dann die Engel (oder / dann Gott) mit Eer vnnd ziert hast du jhn bekroͤnnt / vnnd hast jhn gesetzt über die werck deiner henden. Du hasts alles vnder seine fuͤß gelegt / alle schaff vnnd rinder / alle thier deß vaͤlds / die voͤgel deß luffts vnnd die fisch deß meers / die die strassen deß meers durchwandlend / O Gott vnnser Herr / wie hoch vnnd treffenlich ist dein nammen inn aller waͤlt. Jtem an einem anderen ort singt er auch.2166 Dein ist der himmel / dein ist die erd / ja der gantz erdboden vnnd was darauff ist / dann du hasts alles gegrunduestnet. Dein ist der tag / dein ist die nacht / du hast das liecht vnnd die Sonnen zuͦgerüst. Du hast alle marchen der waͤlt gesetzt / Summer vnnd Winter hast du gemacht. Waͤr ist aber so toll / der nicht auß disem leichtlich koͤnne abnemmen / wie groß vnnser Gott / vnnd wie groß sein krafft seye / wie reych / guͤtig vnnd freygaͤb er gegen dem menschen seye / der nichts soͤlichs verdient hatt / der soͤliche reychthumb / vnd soͤliche treffenliche wollüst vnnd ziert / so nimmer gnuͦg moͤgend gelobt werden / vonn deß menschen wegen erschaffen hatt / vnnd jhm alles das er erschaffen / vndergeben / vnnd woͤllen das es jhm dienete.

2167 Bey der schoͤpffung aber der waͤlt ist auch zuͦ betrachten das es alles auch aͤben durch den Gott erhalten vnnd verwalten wirt / der es alles erschaffen. Dann die waͤlt bestat vnnd bleibt nicht auß jhr eignen krafft / vnnd was sich bewegt vnd uͤbt / das bewegt vnd uͤbt sich nit auß jm selbs oder on gfaͤrt. Dann der Herr spricht im Euangelio2168 / Mein vatter würckt biß auff dise zeit / vnnd ich würck auch. Vnd Paulus2169 / Gott hatt durch den Sun dise waͤlt gemachet / vnnd erhaltet alle ding mit dem wort seiner krafft. Jtem2170 / durch Gott laͤbend / straͤbend vnnd sind wir. Vnnd widerumb2171 / Gott hatt sich selbs bißhaͤr nicht vnbezeüget gelassen / inn dem er wolthon hatt / vnnd vnns gegeben vom himmel raͤgen vnd fruchtbare zeyt / vnd vnsere hertzen erfüllt mit speyß vnd froͤuden. Vnnd Theodoretus de Prouidentia spricht. Es ist gar ein vngerimpts / sagen Gott hab alle ding erschaffen / vnnd trage aber deren dingen / die er erschaffen kein sorg / vnnd werde die geschoͤpfft wie ein schiffli das on ein stürruͦder vnnd on ein Schiffman ist / vonn allerley widerwertigen winden hin vnnd wider getriben / vnnd an die fluͤ vnnd velsen geschlagen vnnd zerbrochen. Darumb so muͦß man hie auch betrachten / die Goͤttlich regierung vnnd fürsehung / die alle Gottlosen auch auff den heütigen tag mit sampt den Epicureeren verlougnend / vnnd sprechend inn jhrem hertzen / Solt der inn himmlen wonet der dingen auff Erden acht haben? solt der

2165 Psal.8.
2166 Psal.89. Psal.74.
2167 Das Gott nit nun alles erschaffen / sonder auch alles regiere vnd erhalte.
2168 Joan.5.
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2171 Acto 14.
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[CCLXIII./0617] Predig. vnd gwaͤlt erhept / vnd andere vnermaͤßliche ort vnd wytinen der himmlen / vnd vnentliche werck der geheimnussen erschaffen seyend. So vil Tertullianus. Dessen alles summ dises ist. Gott hat mit seiner krafft auß nichts erschaffen den himmel / das meer / vnnd die erden / die er auch bald geziert vnnd mitt allerley guͤteren begabet hatt. Jn dise waͤlt aber / die von jhrer ziert wegen bey den Latineren billich den nammen mundus empfangen / hatt Gott den menschen yngefuͤrt als in einen herrlichen pallast / der voll der aller schoͤnsten geziert / vnnd hatt jhm es auch alles vnderworffen. Welches Dauid mit grosser verwunderung preyßt / da er singt 2165 / O Gott vnser Herr / wie hoch vnnd traͤffenlich ist dein nammen in aller waͤlt / dann dein herrlikeit ist erhept über die himmel. Auß dem mund der vnredenden vnnd saugenden kindlin hast du dein lob volbracht / vonn wegen deiner feyenden / das du die feyend vnnd die sich selbs raͤchend paschgist. Zwar so ich geschowen deine himmel / die ein gemaͤcht sind deiner fingeren / den Mon vnnd die sternen die du so ordenlich bereitet hast. Was ist der mensch das du sein yndenck bist / oder der Sun deß menschen / das du seinen rechnung hast? du hast jhn ein wenig minder gemachet dann die Engel (oder / dann Gott) mit Eer vnnd ziert hast du jhn bekroͤnnt / vnnd hast jhn gesetzt über die werck deiner henden. Du hasts alles vnder seine fuͤß gelegt / alle schaff vnnd rinder / alle thier deß vaͤlds / die voͤgel deß luffts vnnd die fisch deß meers / die die strassen deß meers durchwandlend / O Gott vnnser Herr / wie hoch vnnd treffenlich ist dein nammen inn aller waͤlt. Jtem an einem anderen ort singt er auch. 2166 Dein ist der himmel / dein ist die erd / ja der gantz erdboden vnnd was darauff ist / dann du hasts alles gegrunduestnet. Dein ist der tag / dein ist die nacht / du hast das liecht vnnd die Sonnen zuͦgerüst. Du hast alle marchen der waͤlt gesetzt / Summer vnnd Winter hast du gemacht. Waͤr ist aber so toll / der nicht auß disem leichtlich koͤnne abnemmen / wie groß vnnser Gott / vnnd wie groß sein krafft seye / wie reych / guͤtig vnnd freygaͤb er gegen dem menschen seye / der nichts soͤlichs verdient hatt / der soͤliche reychthumb / vnd soͤliche treffenliche wollüst vnnd ziert / so nimmer gnuͦg moͤgend gelobt werden / vonn deß menschen wegen erschaffen hatt / vnnd jhm alles das er erschaffen / vndergeben / vnnd woͤllen das es jhm dienete. 2167 Bey der schoͤpffung aber der waͤlt ist auch zuͦ betrachten das es alles auch aͤben durch den Gott erhalten vnnd verwalten wirt / der es alles erschaffen. Dann die waͤlt bestat vnnd bleibt nicht auß jhr eignen krafft / vnnd was sich bewegt vnd uͤbt / das bewegt vnd uͤbt sich nit auß jm selbs oder on gfaͤrt. Dann der Herr spricht im Euangelio 2168 / Mein vatter würckt biß auff dise zeit / vnnd ich würck auch. Vnd Paulus 2169 / Gott hatt durch den Sun dise waͤlt gemachet / vnnd erhaltet alle ding mit dem wort seiner krafft. Jtem 2170 / durch Gott laͤbend / straͤbend vnnd sind wir. Vnnd widerumb 2171 / Gott hatt sich selbs bißhaͤr nicht vnbezeüget gelassen / inn dem er wolthon hatt / vnnd vnns gegeben vom himmel raͤgen vnd fruchtbare zeyt / vnd vnsere hertzen erfüllt mit speyß vnd froͤuden. Vnnd Theodoretus de Prouidentia spricht. Es ist gar ein vngerimpts / sagen Gott hab alle ding erschaffen / vnnd trage aber deren dingen / die er erschaffen kein sorg / vnnd werde die geschoͤpfft wie ein schiffli das on ein stürruͦder vnnd on ein Schiffman ist / vonn allerley widerwertigen winden hin vnnd wider getriben / vnnd an die fluͤ vnnd velsen geschlagen vnnd zerbrochen. Darumb so muͦß man hie auch betrachten / die Goͤttlich regierung vnnd fürsehung / die alle Gottlosen auch auff den heütigen tag mit sampt den Epicureeren verlougnend / vnnd sprechend inn jhrem hertzen / Solt der inn himmlen wonet der dingen auff Erden acht haben? solt der 2165 Psal.8. 2166 Psal.89. Psal.74. 2167 Das Gott nit nun alles erschaffen / sonder auch alles regiere vnd erhalte. 2168 Joan.5. 2169 Hebr.1. 2170 Acto 17. 2171 Acto 14.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCLXIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/617>, abgerufen am 24.05.2024.