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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Sächs vnd viertzig
Der gägenwirtigen / als die da bedeütend ein ding gägenwirtig seyn. Als ein meyen zeiget an daß man da weyn schäncke da er stärcket. Die Zeichen die Christus vnser Herr thett3428 / zeigetend an / das er der Messias vnnd daß das reych Gottes / das von Propheten verheissen was / verhanden wäre. Vnder die zeichen aber vergangner dingen / zellend sy alle denckzeichen der abgestorbnen / Jtem3429 die stein die vom Josue im Jordan aufgricht wurdend / die da allen nachkomnen anzeigetend was vor zeyten da beschähen wäre. Künfftiger dingen zeichen aber was3430 das fäl Gedeons / als das da ein gewüß zeichen was des künfftigen sigs.

3431 Nun mögend aber die zeichen (die yetz bedachten abteilungen vnuerworffen) auch noch in anderwäg heiterer vnd volkommenlicher abgeteilt werden / namlich / in zeichen die von menschen gäben werdend / vnnd in zeichen die von Gott eyngesetzt sind. 3432 Von menschen werdend zeichen gäben / als gmerck mit denen sy etwas bedeütend oder bezeichnend / vnd mit denen sy etwas bey den menschen in gedächtnuß erhaltend / oder bstätigend / daß sy war vnd vest seyn wöllend. Also wirt ein yede beschreybung / vnd ein yedes angebildets gmäl ein zeichen gnennt. Dann Ezech. am 4. wirt die entworffen vnd abgmalet stadt Jerusalem ein zeichen gnennt. Also habend auch die alten die bildtnussen der abgestorbnen zeichen gnennt / darumb das sy damit die gedächtnuß deren / deren zeichen sy genennt wurdend / immerdar erfrischen vnd erhalten woltend. Es nennt auch die heilig geschrifft selb die bilder oder götzen / zeichen / wie man sähen mag Esa. 45. 2. Par. 33. Also sind auch die stein / die man setzt etwas zuo bedeüten / als da sind marchstein / burgerstein / vnd alle alten gebeüw vnd über blibne maurwerck / zeichen. 3433 Die Rahab zuo Jericho sprach zuo den Jsraelitischen landspäheren / gäbend mir ein zeichen der warheit / daß jr barmherzigkeit an mir beweysen wöllind: vnd sy gabend jren ein zeichen / daß sy ein schnuor oder strangen sölte zum fänster außhencken. Sich dise schnuor oder der strangen was ein zeichen der treüw vnd warheit / damit sy die Rahab eigentlich versichertend / daß sys fleyssig versorgen wöltind / daß jren nichts leids widerfüre. Wir Teütschen nennend söliche zeichen / die von glaubens vnd warheit wägen gäben oder empfangen werdend / wortzeichen / darumb daß sy zun worten gsetzt werdend / vnnd die selbigen gleych als besiglend: item warzeichen / darumb daß wir mit den selbigen bezeügend / daß wir treülich vnd one allen betrug thuon vnd halten wöllind was wir verheissen.

3434 Diser zeichen aber / die also von menschen gäben werdend / sind mancherley. Dann etliche sind stumm / one wort vnd stimm / vnd dienend den augen / als da sind allerley kriegszeichen / paner / fänle / creütz / binden / fheür / deren gedacht wirt Nume. 2. Psal. 73. etc. Vnd niemants könte oder möchte alle gattungen der selbigen erzellen. Dann es werdend yemerdar täglich neüwe von menschen nach jren hendlen vnd nach jrem gfallen erdacht vnd erfunden. Also3435 gab Judas seinen gsellen ein zeichen / Welchen ich küssen wird / der ists / den fallend an. Also ist das handbieten das zum anrüren dienet / ein zeichen der treüw des glaubens vnd der gmeinschafft / vnd gschicht auch one stimm: welches Paulus3436 ein zeichen der einigkeit vnd gmeinschafft nennt. Dahin gehörend auch allerley zeichen die mit gebärden vnd bewegnussen des leybs gegäben werdend. Andere aber auß disen geschähend mit der stimm / vnd werdend mit dem ghör begriffen. Die selben geschähend eintwäders durch menschliche vnd läbliche stimm / oder durch andere ding dann läbliche stimm. Durch menschliche läbliche stimm geschähend wort / pfeyfen / vnd was der gleychen ist. Dahar auch dienend die zeichen der vnderscheidnen spraachen / als wie das wort Schiboleth was / im buoch der Richteren am 12. cap. Nit mit läblicher stimm aber

3428 Matth.12.
3429 Jos.4.
3430 Jud.7.
3431 Das etliche zeichen von menschen gäben werdind / etlioche aber von Gott yngesetzt sygind.
3432 Von den zeichen die von menschen gäben werdend.
3433 Jos.2.
3434 Von der vile der zeichen die von menschen gegäben werdend.
3435 Matth.26.
3436 Galat.2.

Die Saͤchs vnd viertzig
Der gaͤgenwirtigen / als die da bedeütend ein ding gaͤgenwirtig seyn. Als ein meyen zeiget an daß man da weyn schaͤncke da er staͤrcket. Die Zeichen die Christus vnser Herr thett3428 / zeigetend an / das er der Messias vnnd daß das reych Gottes / das von Propheten verheissen was / verhanden waͤre. Vnder die zeichen aber vergangner dingen / zellend sy alle denckzeichen der abgestorbnen / Jtem3429 die stein die vom Josue im Jordan aufgricht wurdend / die da allen nachkomnen anzeigetend was vor zeyten da beschaͤhen waͤre. Künfftiger dingen zeichen aber was3430 das faͤl Gedeons / als das da ein gewüß zeichen was des künfftigen sigs.

3431 Nun moͤgend aber die zeichen (die yetz bedachten abteilungen vnuerworffen) auch noch in anderwaͤg heiterer vnd volkommenlicher abgeteilt werden / namlich / in zeichen die von menschen gaͤben werdend / vnnd in zeichen die von Gott eyngesetzt sind. 3432 Von menschen werdend zeichen gaͤben / als gmerck mit denen sy etwas bedeütend oder bezeichnend / vnd mit denen sy etwas bey den menschen in gedaͤchtnuß erhaltend / oder bstaͤtigend / daß sy war vnd vest seyn woͤllend. Also wirt ein yede beschreybung / vnd ein yedes angebildets gmaͤl ein zeichen gnennt. Dann Ezech. am 4. wirt die entworffen vnd abgmalet stadt Jerusalem ein zeichen gnennt. Also habend auch die alten die bildtnussen der abgestorbnen zeichen gnennt / darumb das sy damit die gedaͤchtnuß deren / deren zeichen sy genennt wurdend / immerdar erfrischen vnd erhalten woltend. Es nennt auch die heilig geschrifft selb die bilder oder goͤtzen / zeichen / wie man saͤhen mag Esa. 45. 2. Par. 33. Also sind auch die stein / die man setzt etwas zuͦ bedeüten / als da sind marchstein / burgerstein / vnd alle alten gebeüw vnd über blibne maurwerck / zeichen. 3433 Die Rahab zuͦ Jericho sprach zuͦ den Jsraelitischen landspaͤheren / gaͤbend mir ein zeichen der warheit / daß jr barmherzigkeit an mir beweysen woͤllind: vnd sy gabend jren ein zeichen / daß sy ein schnuͦr oder strangen soͤlte zum faͤnster außhencken. Sich dise schnuͦr oder der strangen was ein zeichen der treüw vnd warheit / damit sy die Rahab eigentlich versichertend / daß sys fleyssig versorgen woͤltind / daß jren nichts leids widerfuͤre. Wir Teütschen nennend soͤliche zeichen / die von glaubens vnd warheit waͤgen gaͤben oder empfangen werdend / wortzeichen / darumb daß sy zun worten gsetzt werdend / vnnd die selbigen gleych als besiglend: item warzeichen / darumb daß wir mit den selbigen bezeügend / daß wir treülich vnd one allen betrug thuͦn vnd halten woͤllind was wir verheissen.

3434 Diser zeichen aber / die also von menschen gaͤben werdend / sind mancherley. Dann etliche sind stumm / one wort vnd stimm / vnd dienend den augen / als da sind allerley kriegszeichen / paner / faͤnle / creütz / binden / fheür / deren gedacht wirt Nume. 2. Psal. 73. ꝛc. Vnd niemants koͤnte oder moͤchte alle gattungen der selbigen erzellen. Dann es werdend yemerdar taͤglich neüwe von menschen nach jren hendlen vnd nach jrem gfallen erdacht vnd erfunden. Also3435 gab Judas seinen gsellen ein zeichen / Welchen ich küssen wird / der ists / den fallend an. Also ist das handbieten das zum anruͤren dienet / ein zeichen der treüw des glaubens vnd der gmeinschafft / vnd gschicht auch one stimm: welches Paulus3436 ein zeichen der einigkeit vnd gmeinschafft nennt. Dahin gehoͤrend auch allerley zeichen die mit gebaͤrden vnd bewegnussen des leybs gegaͤben werdend. Andere aber auß disen geschaͤhend mit der stimm / vnd werdend mit dem ghoͤr begriffen. Die selben geschaͤhend eintwaͤders durch menschliche vnd laͤbliche stimm / oder durch andere ding dann laͤbliche stimm. Durch menschliche laͤbliche stimm geschaͤhend wort / pfeyfen / vnd was der gleychen ist. Dahar auch dienend die zeichen der vnderscheidnen spraachen / als wie das wort Schiboleth was / im buͦch der Richteren am 12. cap. Nit mit laͤblicher stimm aber

3428 Matth.12.
3429 Jos.4.
3430 Jud.7.
3431 Das etliche zeichen von menschen gaͤben werdind / etlioche aber von Gott yngesetzt sygind.
3432 Von den zeichen die von menschen gaͤben werdend.
3433 Jos.2.
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3435 Matth.26.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [395]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/882>, abgerufen am 29.04.2024.