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Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.

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welche kostbare Gaben hast Du uns darinnen
zubereitet, die wir nur nehmen und zur Speise
und Trank für unsere Seelen gebrauchen dör-
fen! Du hast Deinem Volk Israel, da Du
es aus Egypten geführet, ein Lamm geordnet,
welches sie gebraten essen, und sein Blut an
die Pfosten ihrer Thüren streichen sollten, da-
mit der Engel, der die Erstgeburten schlug, sie
nicht auch tödtete. Aber noch viel grössere
Wohlthat thust Du jetzo Deinem Volk, daß
wir Christum JEsum haben: der ist das
rechte Osterlamm, davon uns GOtt geboten,
das ward an seines Kreutzes-Stamm in heis-
ser Lieb' gebraten, deß Blut zeichnet unsre
Thür, das hält der Glaub dem Tode für, der
Würger kann uns nicht rühren: wir singen
Hallelu Jah! HErr JEsu Christe! wie un-
aussprechlich viel hast Du bey Deinem Tisch
aufgewendet, daß Du Deinen heiligen Leib am
Kreutz zu einer wahrhaftigen Speise, und Dein
heiliges Blut zu einem wahrhaftigen Trank
zubereitet hast, damit wir zum ewigen Leben
gespeiset und getränket werden möchten! O
heiliger Geist!
wie gnädig ist Dein Ruf,
daß Du uns durch das Wort des Evangeliums
zu diesem theuren Mahl einladest, uns unse-
re Armuth und Dürftigkeit zu erkennen gibst,
und einen Hunger und Durst in uns erweckest,
gesättiget zu werden. Dank sey Dir, drey-
einiger GOtt!
für diese unaussprechliche
Barmherzigkeit und für diese herrliche Wohl-

that
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welche koſtbare Gaben haſt Du uns darinnen
zubereitet, die wir nur nehmen und zur Speiſe
und Trank fuͤr unſere Seelen gebrauchen doͤr-
fen! Du haſt Deinem Volk Iſrael, da Du
es aus Egypten gefuͤhret, ein Lamm geordnet,
welches ſie gebraten eſſen, und ſein Blut an
die Pfoſten ihrer Thuͤren ſtreichen ſollten, da-
mit der Engel, der die Erſtgeburten ſchlug, ſie
nicht auch toͤdtete. Aber noch viel groͤſſere
Wohlthat thuſt Du jetzo Deinem Volk, daß
wir Chriſtum JEſum haben: der iſt das
rechte Oſterlamm, davon uns GOtt geboten,
das ward an ſeines Kreutzes-Stamm in heiſ-
ſer Lieb’ gebraten, deß Blut zeichnet unſre
Thuͤr, das haͤlt der Glaub dem Tode fuͤr, der
Wuͤrger kann uns nicht ruͤhren: wir ſingen
Hallelu Jah! HErr JEſu Chriſte! wie un-
ausſprechlich viel haſt Du bey Deinem Tiſch
aufgewendet, daß Du Deinen heiligen Leib am
Kreutz zu einer wahrhaftigen Speiſe, und Dein
heiliges Blut zu einem wahrhaftigen Trank
zubereitet haſt, damit wir zum ewigen Leben
geſpeiſet und getraͤnket werden moͤchten! O
heiliger Geiſt!
wie gnaͤdig iſt Dein Ruf,
daß Du uns durch das Wort des Evangeliums
zu dieſem theuren Mahl einladeſt, uns unſe-
re Armuth und Duͤrftigkeit zu erkennen gibſt,
und einen Hunger und Durſt in uns erweckeſt,
geſaͤttiget zu werden. Dank ſey Dir, drey-
einiger GOtt!
fuͤr dieſe unausſprechliche
Barmherzigkeit und fuͤr dieſe herrliche Wohl-

that
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[233/0299] welche koſtbare Gaben haſt Du uns darinnen zubereitet, die wir nur nehmen und zur Speiſe und Trank fuͤr unſere Seelen gebrauchen doͤr- fen! Du haſt Deinem Volk Iſrael, da Du es aus Egypten gefuͤhret, ein Lamm geordnet, welches ſie gebraten eſſen, und ſein Blut an die Pfoſten ihrer Thuͤren ſtreichen ſollten, da- mit der Engel, der die Erſtgeburten ſchlug, ſie nicht auch toͤdtete. Aber noch viel groͤſſere Wohlthat thuſt Du jetzo Deinem Volk, daß wir Chriſtum JEſum haben: der iſt das rechte Oſterlamm, davon uns GOtt geboten, das ward an ſeines Kreutzes-Stamm in heiſ- ſer Lieb’ gebraten, deß Blut zeichnet unſre Thuͤr, das haͤlt der Glaub dem Tode fuͤr, der Wuͤrger kann uns nicht ruͤhren: wir ſingen Hallelu Jah! HErr JEſu Chriſte! wie un- ausſprechlich viel haſt Du bey Deinem Tiſch aufgewendet, daß Du Deinen heiligen Leib am Kreutz zu einer wahrhaftigen Speiſe, und Dein heiliges Blut zu einem wahrhaftigen Trank zubereitet haſt, damit wir zum ewigen Leben geſpeiſet und getraͤnket werden moͤchten! O heiliger Geiſt! wie gnaͤdig iſt Dein Ruf, daß Du uns durch das Wort des Evangeliums zu dieſem theuren Mahl einladeſt, uns unſe- re Armuth und Duͤrftigkeit zu erkennen gibſt, und einen Hunger und Durſt in uns erweckeſt, geſaͤttiget zu werden. Dank ſey Dir, drey- einiger GOtt! fuͤr dieſe unausſprechliche Barmherzigkeit und fuͤr dieſe herrliche Wohl- that P 5

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Zitationshilfe: Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/299>, abgerufen am 13.06.2024.