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Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783.

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Vorrede.
Gesundheit diesem schwersten und wichtigsten aller
menschlichen Geschäfte noch wird gewachsen sein.

Bei dieser Gelegenheit schien es mir denn eine
meiner lezten Pflichten gegen diejenigen zu sein,
welche bisher der Gegenstand meiner väterlichen
Sorgfalt waren, alles, was ich an nüzlicher Er-
fahrung, an Welt und Menschenkentniß in mir
fühlte, sorgfältig aufzuzeichnen, um es ihnen, als
ein Vermächtniß, auf diejenige Zeit zu hinter-
lassen, da sie die misliche Reise durchs Leben ohne
Führer allein antreten sollen. So entstand dieses
Buch, dessen erster Theil, wie man sieht, aus
zwei Hauptabschnitten besteht, wovon der eine
Erfahrungen und Vorschriften zur glükli-
chen Einrichtung eines geschäftigen Lebens
,
der andere diejenigen Klugheitsregeln enthält,
welche uns in dem Umgange mit Menschen
leiten müssen
.

Der erstere erscheint hier, einige Veränderun-
gen und Zusäze ausgenommen, nicht zum ersten
mahl. Ich machte vor etwas mehr als fünf
Jahren die erste Skize dazu in den hiesigen
Addreßcomtoir-Nachrichten bekant. Diese

Blät-

Vorrede.
Geſundheit dieſem ſchwerſten und wichtigſten aller
menſchlichen Geſchaͤfte noch wird gewachſen ſein.

Bei dieſer Gelegenheit ſchien es mir denn eine
meiner lezten Pflichten gegen diejenigen zu ſein,
welche bisher der Gegenſtand meiner vaͤterlichen
Sorgfalt waren, alles, was ich an nuͤzlicher Er-
fahrung, an Welt und Menſchenkentniß in mir
fuͤhlte, ſorgfaͤltig aufzuzeichnen, um es ihnen, als
ein Vermaͤchtniß, auf diejenige Zeit zu hinter-
laſſen, da ſie die misliche Reiſe durchs Leben ohne
Fuͤhrer allein antreten ſollen. So entſtand dieſes
Buch, deſſen erſter Theil, wie man ſieht, aus
zwei Hauptabſchnitten beſteht, wovon der eine
Erfahrungen und Vorſchriften zur gluͤkli-
chen Einrichtung eines geſchaͤftigen Lebens
,
der andere diejenigen Klugheitsregeln enthaͤlt,
welche uns in dem Umgange mit Menſchen
leiten muͤſſen
.

Der erſtere erſcheint hier, einige Veraͤnderun-
gen und Zuſaͤze ausgenommen, nicht zum erſten
mahl. Ich machte vor etwas mehr als fuͤnf
Jahren die erſte Skize dazu in den hieſigen
Addreßcomtoir-Nachrichten bekant. Dieſe

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[II/0024] Vorrede. Geſundheit dieſem ſchwerſten und wichtigſten aller menſchlichen Geſchaͤfte noch wird gewachſen ſein. Bei dieſer Gelegenheit ſchien es mir denn eine meiner lezten Pflichten gegen diejenigen zu ſein, welche bisher der Gegenſtand meiner vaͤterlichen Sorgfalt waren, alles, was ich an nuͤzlicher Er- fahrung, an Welt und Menſchenkentniß in mir fuͤhlte, ſorgfaͤltig aufzuzeichnen, um es ihnen, als ein Vermaͤchtniß, auf diejenige Zeit zu hinter- laſſen, da ſie die misliche Reiſe durchs Leben ohne Fuͤhrer allein antreten ſollen. So entſtand dieſes Buch, deſſen erſter Theil, wie man ſieht, aus zwei Hauptabſchnitten beſteht, wovon der eine Erfahrungen und Vorſchriften zur gluͤkli- chen Einrichtung eines geſchaͤftigen Lebens, der andere diejenigen Klugheitsregeln enthaͤlt, welche uns in dem Umgange mit Menſchen leiten muͤſſen. Der erſtere erſcheint hier, einige Veraͤnderun- gen und Zuſaͤze ausgenommen, nicht zum erſten mahl. Ich machte vor etwas mehr als fuͤnf Jahren die erſte Skize dazu in den hieſigen Addreßcomtoir-Nachrichten bekant. Dieſe Blaͤt-

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783, S. II. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_theophron01_1783/24>, abgerufen am 26.04.2024.