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Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745.

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20. Sülejman der II
sey: denn er fürchte sich, vor ihm sich sehen zu lassen. Als man ihn aber versi-
cherte, daß sein Bruder in ein anderes Zimmer gebracht sey: so stieg er endlich
auf den Thron, und wurde von allen Hofbedienten als Kaiser bewillkommet.

3.

Als die Feierlichkeiten vorbey sind: so springet er augenblicklich wie-Er hat einen
Abscheu vor dem
Throne, als vor
einem unreinen
Platze. Endlich
lässet er, und die-
ses mit Wider-
willen, die Edlen
vor sich, ihm den
Rock zu küssen.

der von dem Throne, als einem unreinen Platze, herunter, und begehret das
Obdest, das ist, Wasser, um sich die Hände, das Haupt und die Füße wieder
zu reinigen. Nachdem ihm dieses gebracht worden: so verziehet er, sich wieder
auf den Thron zu begeben; und als ihn die Hofbedienten dazu treiben: so leget
er den Finger auf den Mund, und befiehlet ihnen damit, stille zu schweigen 2.
Endlich wird er, seines Widerstrebens ungeachtet, wieder auf den Thron gesetzet,
und lässet die Ulema und Edlen vor sich, ihm den Rock zu küssen.

4.

Er bestätigte den Weßir, Sijawusch Pascha, in seiner hohen Stelle;Bestätiget den
Weßir in seinem
Amte.

und nachdem er ihn mit einem hermelinenen Unterrocke beschenket hatte: so befahl
er ihm, die Pflichten seines Amtes getreulich zu verwalten; und seine äußersten
Kräfte dahin anzuwenden, daß er den Aufruhr in dem Heere und unter dem Volke
stillen möchte.

5.

So bald Sijawusch Pascha wieder in seinen Palast zurück gekommenDer Aufruhr
bricht nochmals
gegen den Weßir
aus.

war: so bezeigten zwar anfangs Bölükj Agalari 3 demselben, als Weßire,
ihre Ehrerbietigkeit; nachher aber forderten sie ihren Sold und ein neues
Bächschisch 4, das den Soldaten als ein Dschülus oder Geschenk bey dem Anfange
einer neuen Regierung gereicht zu werden pfleget. Weil aber der Weßir sahe,
[Spaltenumbruch]

3 Bölükj Agalari] Dieses sind die
Befehlhaber über die Scharen der Jeng-itsche-
ri, und die Oberofficiere, die aus denselben
genommen werden; als Baschbölükj Baschi,
die Kjihajaler, Muhßir Aga, Samsundschi
Baschi, Ssagardschi Baschi, und Kulkjihajasi:
diese alle werden mit dem gemeinschaftlichen
Namen Bölükj Agalari benennet. Die Re-
gimenter der Sipahi heißen auch alle Bölükj;
und die Befehlhaber derselben, Bölükj Agalari.
4 Bächschisch] Dieses Wort bedeutet
eine Gabe, die bloß aus Gütigkeit gereichet
wird; iedoch eine gewöhnliche Gabe, die
[Spaltenumbruch]
nicht für ein Almosen gerechnet werden kann.
Wann die Sultane nach dem Tode oder der
Absetzung ihres Vorfahrers zum ersten male
den Thron besteigen: so lassen sie allen denen
auserlesenen Truppen, die sich zur selbigen Zeit
zu Constantinopel befinden, ein Bächschisch
austheilen, ausgenommen diejenigen Solda-
ten, die den Paschen zugehören; und dieses
wird Dschülus Aktschesi genennet, das ist,
das Geld der neuen oder verneuerten Regie-
rung. Ein ieder Jeng-itscheri bekommt
zwanzig Löwenthaler, und einer von den Si-
pahi fünf und zwanzig Thaler; und wenn
man ihnen dieses Geld verweigert oder mit

daß
4 B 3

20. Suͤlejman der II
ſey: denn er fuͤrchte ſich, vor ihm ſich ſehen zu laſſen. Als man ihn aber verſi-
cherte, daß ſein Bruder in ein anderes Zimmer gebracht ſey: ſo ſtieg er endlich
auf den Thron, und wurde von allen Hofbedienten als Kaiſer bewillkommet.

3.

Als die Feierlichkeiten vorbey ſind: ſo ſpringet er augenblicklich wie-Er hat einen
Abſcheu vor dem
Throne, als vor
einem unreinen
Platze. Endlich
laͤſſet er, und die-
ſes mit Wider-
willen, die Edlen
vor ſich, ihm den
Rock zu kuͤſſen.

der von dem Throne, als einem unreinen Platze, herunter, und begehret das
Obdeſt, das iſt, Waſſer, um ſich die Haͤnde, das Haupt und die Fuͤße wieder
zu reinigen. Nachdem ihm dieſes gebracht worden: ſo verziehet er, ſich wieder
auf den Thron zu begeben; und als ihn die Hofbedienten dazu treiben: ſo leget
er den Finger auf den Mund, und befiehlet ihnen damit, ſtille zu ſchweigen 2.
Endlich wird er, ſeines Widerſtrebens ungeachtet, wieder auf den Thron geſetzet,
und laͤſſet die Ulema und Edlen vor ſich, ihm den Rock zu kuͤſſen.

4.

Er beſtaͤtigte den Weßir, Sijawuſch Paſcha, in ſeiner hohen Stelle;Beſtaͤtiget den
Weßir in ſeinem
Amte.

und nachdem er ihn mit einem hermelinenen Unterrocke beſchenket hatte: ſo befahl
er ihm, die Pflichten ſeines Amtes getreulich zu verwalten; und ſeine aͤußerſten
Kraͤfte dahin anzuwenden, daß er den Aufruhr in dem Heere und unter dem Volke
ſtillen moͤchte.

5.

So bald Sijawuſch Paſcha wieder in ſeinen Palaſt zuruͤck gekommenDer Aufruhr
bricht nochmals
gegen den Weßir
aus.

war: ſo bezeigten zwar anfangs Boͤluͤkj Agalari 3 demſelben, als Weßire,
ihre Ehrerbietigkeit; nachher aber forderten ſie ihren Sold und ein neues
Baͤchſchiſch 4, das den Soldaten als ein Dſchuͤlus oder Geſchenk bey dem Anfange
einer neuen Regierung gereicht zu werden pfleget. Weil aber der Weßir ſahe,
[Spaltenumbruch]

3 Boͤluͤkj Agalari] Dieſes ſind die
Befehlhaber uͤber die Scharen der Jeng-itſche-
ri, und die Oberofficiere, die aus denſelben
genommen werden; als Baſchboͤluͤkj Baſchi,
die Kjihajaler, Muhßir Aga, Samſundſchi
Baſchi, Sſagardſchi Baſchi, und Kulkjihajaſi:
dieſe alle werden mit dem gemeinſchaftlichen
Namen Boͤluͤkj Agalari benennet. Die Re-
gimenter der Sipahi heißen auch alle Boͤluͤkj;
und die Befehlhaber derſelben, Boͤluͤkj Agalari.
4 Baͤchſchiſch] Dieſes Wort bedeutet
eine Gabe, die bloß aus Guͤtigkeit gereichet
wird; iedoch eine gewoͤhnliche Gabe, die
[Spaltenumbruch]
nicht fuͤr ein Almoſen gerechnet werden kann.
Wann die Sultane nach dem Tode oder der
Abſetzung ihres Vorfahrers zum erſten male
den Thron beſteigen: ſo laſſen ſie allen denen
auserleſenen Truppen, die ſich zur ſelbigen Zeit
zu Conſtantinopel befinden, ein Baͤchſchiſch
austheilen, ausgenommen diejenigen Solda-
ten, die den Paſchen zugehoͤren; und dieſes
wird Dſchuͤlus Aktſcheſi genennet, das iſt,
das Geld der neuen oder verneuerten Regie-
rung. Ein ieder Jeng-itſcheri bekommt
zwanzig Loͤwenthaler, und einer von den Si-
pahi fuͤnf und zwanzig Thaler; und wenn
man ihnen dieſes Geld verweigert oder mit

daß
4 B 3
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[565/0675] 20. Suͤlejman der II ſey: denn er fuͤrchte ſich, vor ihm ſich ſehen zu laſſen. Als man ihn aber verſi- cherte, daß ſein Bruder in ein anderes Zimmer gebracht ſey: ſo ſtieg er endlich auf den Thron, und wurde von allen Hofbedienten als Kaiſer bewillkommet. 3. Als die Feierlichkeiten vorbey ſind: ſo ſpringet er augenblicklich wie- der von dem Throne, als einem unreinen Platze, herunter, und begehret das Obdeſt, das iſt, Waſſer, um ſich die Haͤnde, das Haupt und die Fuͤße wieder zu reinigen. Nachdem ihm dieſes gebracht worden: ſo verziehet er, ſich wieder auf den Thron zu begeben; und als ihn die Hofbedienten dazu treiben: ſo leget er den Finger auf den Mund, und befiehlet ihnen damit, ſtille zu ſchweigen ² . Endlich wird er, ſeines Widerſtrebens ungeachtet, wieder auf den Thron geſetzet, und laͤſſet die Ulema und Edlen vor ſich, ihm den Rock zu kuͤſſen. Er hat einen Abſcheu vor dem Throne, als vor einem unreinen Platze. Endlich laͤſſet er, und die- ſes mit Wider- willen, die Edlen vor ſich, ihm den Rock zu kuͤſſen. 4. Er beſtaͤtigte den Weßir, Sijawuſch Paſcha, in ſeiner hohen Stelle; und nachdem er ihn mit einem hermelinenen Unterrocke beſchenket hatte: ſo befahl er ihm, die Pflichten ſeines Amtes getreulich zu verwalten; und ſeine aͤußerſten Kraͤfte dahin anzuwenden, daß er den Aufruhr in dem Heere und unter dem Volke ſtillen moͤchte. Beſtaͤtiget den Weßir in ſeinem Amte. 5. So bald Sijawuſch Paſcha wieder in ſeinen Palaſt zuruͤck gekommen war: ſo bezeigten zwar anfangs Boͤluͤkj Agalari ³ demſelben, als Weßire, ihre Ehrerbietigkeit; nachher aber forderten ſie ihren Sold und ein neues Baͤchſchiſch ⁴ , das den Soldaten als ein Dſchuͤlus oder Geſchenk bey dem Anfange einer neuen Regierung gereicht zu werden pfleget. Weil aber der Weßir ſahe, daß ³ Boͤluͤkj Agalari] Dieſes ſind die Befehlhaber uͤber die Scharen der Jeng-itſche- ri, und die Oberofficiere, die aus denſelben genommen werden; als Baſchboͤluͤkj Baſchi, die Kjihajaler, Muhßir Aga, Samſundſchi Baſchi, Sſagardſchi Baſchi, und Kulkjihajaſi: dieſe alle werden mit dem gemeinſchaftlichen Namen Boͤluͤkj Agalari benennet. Die Re- gimenter der Sipahi heißen auch alle Boͤluͤkj; und die Befehlhaber derſelben, Boͤluͤkj Agalari. ⁴ Baͤchſchiſch] Dieſes Wort bedeutet eine Gabe, die bloß aus Guͤtigkeit gereichet wird; iedoch eine gewoͤhnliche Gabe, die nicht fuͤr ein Almoſen gerechnet werden kann. Wann die Sultane nach dem Tode oder der Abſetzung ihres Vorfahrers zum erſten male den Thron beſteigen: ſo laſſen ſie allen denen auserleſenen Truppen, die ſich zur ſelbigen Zeit zu Conſtantinopel befinden, ein Baͤchſchiſch austheilen, ausgenommen diejenigen Solda- ten, die den Paſchen zugehoͤren; und dieſes wird Dſchuͤlus Aktſcheſi genennet, das iſt, das Geld der neuen oder verneuerten Regie- rung. Ein ieder Jeng-itſcheri bekommt zwanzig Loͤwenthaler, und einer von den Si- pahi fuͤnf und zwanzig Thaler; und wenn man ihnen dieſes Geld verweigert oder mit der Der Aufruhr bricht nochmals gegen den Weßir aus. 4 B 3

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Zitationshilfe: Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/675>, abgerufen am 27.04.2024.