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Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899.

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Die Erben.
führen; doch hat sich der Germane im engeren, taciteischen Sinne
des Wortes so sehr als geistig, sittlich und physisch unter seinen Ver-
wandten hervorragend bewährt, dass wir berechtigt sind, seinen
Namen als Inbegriff der ganzen Familie hinzustellen. Der Germane
ist die Seele unserer Kultur. Das heutige Europa, weithin über den
Erdball verzweigt, stellt das bunte Ergebnis einer unendlich mannig-
faltigen Vermischung dar: was uns alle aneinander bindet und zu
einer organischen Einheit verknüpft, das ist germanisches Blut. Blicken
wir heute umher, wir sehen, dass die Bedeutung einer jeden Nation
als lebendige Kraft von dem Verhältnis des echt germanischen Blutes
in seiner Bevölkerung abhängt. Nur Germanen sitzen auf den Thronen
Europas. -- Was in der Weltgeschichte voranging, sind für uns
Prolegomena; wahre Geschichte, die Geschichte, welche heute noch
den Rhythmus unseres Herzens beherrscht und in unseren eigenen
Adern zu fernerem Hoffen und Schaffen kreist, beginnt in dem
Augenblick, wo der Germane das Erbe des Altertums mit kraft-
strotzender Hand ergriff.



Die Erben.
führen; doch hat sich der Germane im engeren, taciteischen Sinne
des Wortes so sehr als geistig, sittlich und physisch unter seinen Ver-
wandten hervorragend bewährt, dass wir berechtigt sind, seinen
Namen als Inbegriff der ganzen Familie hinzustellen. Der Germane
ist die Seele unserer Kultur. Das heutige Europa, weithin über den
Erdball verzweigt, stellt das bunte Ergebnis einer unendlich mannig-
faltigen Vermischung dar: was uns alle aneinander bindet und zu
einer organischen Einheit verknüpft, das ist germanisches Blut. Blicken
wir heute umher, wir sehen, dass die Bedeutung einer jeden Nation
als lebendige Kraft von dem Verhältnis des echt germanischen Blutes
in seiner Bevölkerung abhängt. Nur Germanen sitzen auf den Thronen
Europas. — Was in der Weltgeschichte voranging, sind für uns
Prolegomena; wahre Geschichte, die Geschichte, welche heute noch
den Rhythmus unseres Herzens beherrscht und in unseren eigenen
Adern zu fernerem Hoffen und Schaffen kreist, beginnt in dem
Augenblick, wo der Germane das Erbe des Altertums mit kraft-
strotzender Hand ergriff.



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[260/0283] Die Erben. führen; doch hat sich der Germane im engeren, taciteischen Sinne des Wortes so sehr als geistig, sittlich und physisch unter seinen Ver- wandten hervorragend bewährt, dass wir berechtigt sind, seinen Namen als Inbegriff der ganzen Familie hinzustellen. Der Germane ist die Seele unserer Kultur. Das heutige Europa, weithin über den Erdball verzweigt, stellt das bunte Ergebnis einer unendlich mannig- faltigen Vermischung dar: was uns alle aneinander bindet und zu einer organischen Einheit verknüpft, das ist germanisches Blut. Blicken wir heute umher, wir sehen, dass die Bedeutung einer jeden Nation als lebendige Kraft von dem Verhältnis des echt germanischen Blutes in seiner Bevölkerung abhängt. Nur Germanen sitzen auf den Thronen Europas. — Was in der Weltgeschichte voranging, sind für uns Prolegomena; wahre Geschichte, die Geschichte, welche heute noch den Rhythmus unseres Herzens beherrscht und in unseren eigenen Adern zu fernerem Hoffen und Schaffen kreist, beginnt in dem Augenblick, wo der Germane das Erbe des Altertums mit kraft- strotzender Hand ergriff.

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Zitationshilfe: Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamberlain_grundlagen01_1899/283>, abgerufen am 26.04.2024.