Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

C. Winter-Rosenäpfel. Taf. 5.
Wölbung ober dem Stiel an gemach abnimmt und bey
der Blume stumpfspitz endiget. -- Diese stehet nun in
einer unebenen ziemlichen Einsenkung mit feinen Falten
umgeben, welche aber keine Erhöhungen und Ungleich-
heiten über die Frucht führen. Der Stiel ist mittel-
mäßig lang und stehet in einer flachen Höhle. -- Die
Grundfarbe der Schale ist zitronengelb: auf der Son-
nenseite sehr schön roth und darinnen mit dunklen breiten
und schmalen Carmosinstreifen besetzt, die sich oft weit
auf die Schattenseite ziehen. Ueberdas hat sie allermeist
feine Rostanflüge und Züge, und hin und wieder graue
und weiße Puncte. -- Das Fleisch ist gelblich,
zart, ziemlich saftig und von einem angenehmen süß-
weinigten Geschmack. -- Das Kernhaus ist geräu-
mig und hat viele kleine rundliche Kerne. -- Die Frucht
reift gegen Ende November und hält sich gut bis ins
Frühjahr.

Der Baum wächst zwar lebhaft, wird aber we-
gen seiner frühen und außerordentlichen Tragbarkeit nicht
sehr groß. Seine Sommertriebe sind ringsum
braunroth, wenig und fein wollig, sparsam punctirt:
die Augen groß, lang, conisch, braunroth, auf stark
vorstehenden, dreifach gerippten Trägern. Das Blatt
ist groß, oval mit einer langen Spitze, grasgrün, schön
glänzend, gebogt gezähnt.



8

C. Winter-Roſenäpfel. Taf. 5.
Wölbung ober dem Stiel an gemach abnimmt und bey
der Blume ſtumpfſpitz endiget. — Dieſe ſtehet nun in
einer unebenen ziemlichen Einſenkung mit feinen Falten
umgeben, welche aber keine Erhöhungen und Ungleich-
heiten über die Frucht führen. Der Stiel iſt mittel-
mäßig lang und ſtehet in einer flachen Höhle. — Die
Grundfarbe der Schale iſt zitronengelb: auf der Son-
nenſeite ſehr ſchön roth und darinnen mit dunklen breiten
und ſchmalen Carmoſinſtreifen beſetzt, die ſich oft weit
auf die Schattenſeite ziehen. Ueberdas hat ſie allermeiſt
feine Roſtanflüge und Züge, und hin und wieder graue
und weiße Puncte. — Das Fleiſch iſt gelblich,
zart, ziemlich ſaftig und von einem angenehmen ſüß-
weinigten Geſchmack. — Das Kernhaus iſt geräu-
mig und hat viele kleine rundliche Kerne. — Die Frucht
reift gegen Ende November und hält ſich gut bis ins
Frühjahr.

Der Baum wächſt zwar lebhaft, wird aber we-
gen ſeiner frühen und außerordentlichen Tragbarkeit nicht
ſehr groß. Seine Sommertriebe ſind ringsum
braunroth, wenig und fein wollig, ſparſam punctirt:
die Augen groß, lang, coniſch, braunroth, auf ſtark
vorſtehenden, dreifach gerippten Trägern. Das Blatt
iſt groß, oval mit einer langen Spitze, grasgrün, ſchön
glänzend, gebogt gezähnt.



8
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0161" n="113"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">C</hi>. <hi rendition="#g">Winter</hi>-<hi rendition="#g">Ro&#x017F;enäpfel</hi>. Taf. 5.</fw><lb/>
Wölbung ober dem Stiel an gemach abnimmt und bey<lb/>
der <hi rendition="#g">Blume</hi> &#x017F;tumpf&#x017F;pitz endiget. &#x2014; Die&#x017F;e &#x017F;tehet nun in<lb/>
einer unebenen ziemlichen Ein&#x017F;enkung mit feinen Falten<lb/>
umgeben, welche aber keine Erhöhungen und Ungleich-<lb/>
heiten über die Frucht führen. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> i&#x017F;t mittel-<lb/>
mäßig lang und &#x017F;tehet in einer flachen Höhle. &#x2014; Die<lb/>
Grundfarbe der <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t zitronengelb: auf der Son-<lb/>
nen&#x017F;eite &#x017F;ehr &#x017F;chön roth und darinnen mit dunklen breiten<lb/>
und &#x017F;chmalen Carmo&#x017F;in&#x017F;treifen be&#x017F;etzt, die &#x017F;ich oft weit<lb/>
auf die Schatten&#x017F;eite ziehen. Ueberdas hat &#x017F;ie allermei&#x017F;t<lb/>
feine Ro&#x017F;tanflüge und Züge, und hin und wieder graue<lb/>
und weiße <hi rendition="#g">Puncte</hi>. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t gelblich,<lb/>
zart, ziemlich &#x017F;aftig und von einem angenehmen &#x017F;üß-<lb/>
weinigten Ge&#x017F;chmack. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Kernhaus</hi> i&#x017F;t geräu-<lb/>
mig und hat viele kleine rundliche Kerne. &#x2014; Die Frucht<lb/><hi rendition="#g">reift</hi> gegen Ende November und hält &#x017F;ich gut bis ins<lb/>
Frühjahr.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wäch&#x017F;t zwar lebhaft, wird aber we-<lb/>
gen &#x017F;einer frühen und außerordentlichen Tragbarkeit nicht<lb/>
&#x017F;ehr groß. Seine <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi> &#x017F;ind ringsum<lb/>
braunroth, wenig und fein wollig, &#x017F;par&#x017F;am punctirt:<lb/>
die <hi rendition="#g">Augen</hi> groß, lang, coni&#x017F;ch, braunroth, auf &#x017F;tark<lb/>
vor&#x017F;tehenden, dreifach gerippten Trägern. Das <hi rendition="#g">Blatt</hi><lb/>
i&#x017F;t groß, oval mit einer langen Spitze, grasgrün, &#x017F;chön<lb/>
glänzend, gebogt gezähnt.</p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="sig">8</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0161] C. Winter-Roſenäpfel. Taf. 5. Wölbung ober dem Stiel an gemach abnimmt und bey der Blume ſtumpfſpitz endiget. — Dieſe ſtehet nun in einer unebenen ziemlichen Einſenkung mit feinen Falten umgeben, welche aber keine Erhöhungen und Ungleich- heiten über die Frucht führen. Der Stiel iſt mittel- mäßig lang und ſtehet in einer flachen Höhle. — Die Grundfarbe der Schale iſt zitronengelb: auf der Son- nenſeite ſehr ſchön roth und darinnen mit dunklen breiten und ſchmalen Carmoſinſtreifen beſetzt, die ſich oft weit auf die Schattenſeite ziehen. Ueberdas hat ſie allermeiſt feine Roſtanflüge und Züge, und hin und wieder graue und weiße Puncte. — Das Fleiſch iſt gelblich, zart, ziemlich ſaftig und von einem angenehmen ſüß- weinigten Geſchmack. — Das Kernhaus iſt geräu- mig und hat viele kleine rundliche Kerne. — Die Frucht reift gegen Ende November und hält ſich gut bis ins Frühjahr. Der Baum wächſt zwar lebhaft, wird aber we- gen ſeiner frühen und außerordentlichen Tragbarkeit nicht ſehr groß. Seine Sommertriebe ſind ringsum braunroth, wenig und fein wollig, ſparſam punctirt: die Augen groß, lang, coniſch, braunroth, auf ſtark vorſtehenden, dreifach gerippten Trägern. Das Blatt iſt groß, oval mit einer langen Spitze, grasgrün, ſchön glänzend, gebogt gezähnt. 8

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/161
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/161>, abgerufen am 28.04.2024.