Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Classe, I. Ordn. Calv. Rambur. Taf. 6.
im Herbst manchmal der Regen hineinziehet. -- Die
Frucht reift im October und hält sich bis in März.

Der Baum wird groß und sehr fruchtbar, zumal
seine Blüthe gegen mißliche Witterung dauerhaft ist.
Seine Sommertriebe sind sehr stark, dunkelbraun-
roth, nach oben etwas wollig, und unbedeutend punc-
tirt: die Augen klein, herzförmig, weißwollig, vest
aufliegend und haben breite, platte Träger. Die Blät-
ter sehr groß, flach ausgebreitet, rundoval mit einer
kurzen Spitze, dunkelgrün, glänzend, unten sehr wol-
lig, grob und unordentlich gezähnt.

91. Der Grauapfel. Fig. 91.

Ein schätzbarer, delikater Rambur, und Herbst-
und Winterfrucht zugleich. Seine Form ist eigentlich
eine plattgedrückte Kugel, aber durch die mancherley Er-
höhungen und Kanten bekommt er ein höckerigtes An-
sehen. Seine Breite beträgt 31/2 Zoll und die Höhe 3 Zoll.
Die untere Wölbung ist ganz flach und der Apfel gerade
aufliegend: die obere aber ist schmäler zulaufend. --
Seine Blume, die lange grün bleibet, stehet ziemlich
flach, in Falten und Rippen eingeschnürt, welche sich
zum Theil über die ganze Frucht verbreiten. Der Stiel
ist sehr kurz und nur 1/4 Zoll lang, und stehet in einer
flachen mit Rost bekleideten Höhle. -- Die Farbe der
dünnen Schale ist ein dunkles mattes braunroth, das
vornehmlich bey besonnten Früchten die ganze obere Hälfte
umfließt, bey beschatteten aber mehr verwaschen erscheint,
auch wohl ganz verschwindet. Sodann zeigt sich ein

II. Claſſe, I. Ordn. Calv. Rambur. Taf. 6.
im Herbſt manchmal der Regen hineinziehet. — Die
Frucht reift im October und hält ſich bis in März.

Der Baum wird groß und ſehr fruchtbar, zumal
ſeine Blüthe gegen mißliche Witterung dauerhaft iſt.
Seine Sommertriebe ſind ſehr ſtark, dunkelbraun-
roth, nach oben etwas wollig, und unbedeutend punc-
tirt: die Augen klein, herzförmig, weißwollig, veſt
aufliegend und haben breite, platte Träger. Die Blät-
ter ſehr groß, flach ausgebreitet, rundoval mit einer
kurzen Spitze, dunkelgrün, glänzend, unten ſehr wol-
lig, grob und unordentlich gezähnt.

91. Der Grauapfel. Fig. 91.

Ein ſchätzbarer, delikater Rambur, und Herbſt-
und Winterfrucht zugleich. Seine Form iſt eigentlich
eine plattgedrückte Kugel, aber durch die mancherley Er-
höhungen und Kanten bekommt er ein höckerigtes An-
ſehen. Seine Breite beträgt 3½ Zoll und die Höhe 3 Zoll.
Die untere Wölbung iſt ganz flach und der Apfel gerade
aufliegend: die obere aber iſt ſchmäler zulaufend. —
Seine Blume, die lange grün bleibet, ſtehet ziemlich
flach, in Falten und Rippen eingeſchnürt, welche ſich
zum Theil über die ganze Frucht verbreiten. Der Stiel
iſt ſehr kurz und nur ¼ Zoll lang, und ſtehet in einer
flachen mit Roſt bekleideten Höhle. — Die Farbe der
dünnen Schale iſt ein dunkles mattes braunroth, das
vornehmlich bey beſonnten Früchten die ganze obere Hälfte
umfließt, bey beſchatteten aber mehr verwaſchen erſcheint,
auch wohl ganz verſchwindet. Sodann zeigt ſich ein

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0172" n="124"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">II</hi>. <hi rendition="#g">Cla&#x017F;&#x017F;e</hi>, <hi rendition="#aq">I</hi>. <hi rendition="#g">Ordn</hi>. <hi rendition="#g">Calv</hi>. <hi rendition="#g">Rambur</hi>. Taf. 6.</fw><lb/>
im Herb&#x017F;t manchmal der Regen hineinziehet. &#x2014; Die<lb/>
Frucht <hi rendition="#g">reift</hi> im October und hält &#x017F;ich bis in März.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird groß und &#x017F;ehr fruchtbar, zumal<lb/>
&#x017F;eine Blüthe gegen mißliche Witterung dauerhaft i&#x017F;t.<lb/>
Seine <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi> &#x017F;ind &#x017F;ehr &#x017F;tark, dunkelbraun-<lb/>
roth, nach oben etwas wollig, und unbedeutend punc-<lb/>
tirt: die <hi rendition="#g">Augen</hi> klein, herzförmig, weißwollig, ve&#x017F;t<lb/>
aufliegend und haben breite, platte Träger. Die <hi rendition="#g">Blät</hi>-<lb/><hi rendition="#g">ter</hi> &#x017F;ehr groß, flach ausgebreitet, rundoval mit einer<lb/>
kurzen Spitze, dunkelgrün, glänzend, unten &#x017F;ehr wol-<lb/>
lig, grob und unordentlich gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>91. <hi rendition="#g">Der Grauapfel</hi>. Fig. 91.</head><lb/>
                <p>Ein &#x017F;chätzbarer, delikater Rambur, und Herb&#x017F;t-<lb/>
und Winterfrucht zugleich. Seine <hi rendition="#g">Form</hi> i&#x017F;t eigentlich<lb/>
eine plattgedrückte Kugel, aber durch die mancherley Er-<lb/>
höhungen und Kanten bekommt er ein höckerigtes An-<lb/>
&#x017F;ehen. Seine Breite beträgt 3½ Zoll und die Höhe 3 Zoll.<lb/>
Die untere Wölbung i&#x017F;t ganz flach und der Apfel gerade<lb/>
aufliegend: die obere aber i&#x017F;t &#x017F;chmäler zulaufend. &#x2014;<lb/>
Seine <hi rendition="#g">Blume</hi>, die lange grün bleibet, &#x017F;tehet ziemlich<lb/>
flach, in Falten und Rippen einge&#x017F;chnürt, welche &#x017F;ich<lb/>
zum Theil über die ganze Frucht verbreiten. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi><lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ehr kurz und nur ¼ Zoll lang, und &#x017F;tehet in einer<lb/>
flachen mit Ro&#x017F;t bekleideten Höhle. &#x2014; Die Farbe der<lb/>
dünnen <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t ein dunkles mattes braunroth, das<lb/>
vornehmlich bey be&#x017F;onnten Früchten die ganze obere Hälfte<lb/>
umfließt, bey be&#x017F;chatteten aber mehr verwa&#x017F;chen er&#x017F;cheint,<lb/>
auch wohl ganz ver&#x017F;chwindet. Sodann zeigt &#x017F;ich ein<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[124/0172] II. Claſſe, I. Ordn. Calv. Rambur. Taf. 6. im Herbſt manchmal der Regen hineinziehet. — Die Frucht reift im October und hält ſich bis in März. Der Baum wird groß und ſehr fruchtbar, zumal ſeine Blüthe gegen mißliche Witterung dauerhaft iſt. Seine Sommertriebe ſind ſehr ſtark, dunkelbraun- roth, nach oben etwas wollig, und unbedeutend punc- tirt: die Augen klein, herzförmig, weißwollig, veſt aufliegend und haben breite, platte Träger. Die Blät- ter ſehr groß, flach ausgebreitet, rundoval mit einer kurzen Spitze, dunkelgrün, glänzend, unten ſehr wol- lig, grob und unordentlich gezähnt. 91. Der Grauapfel. Fig. 91. Ein ſchätzbarer, delikater Rambur, und Herbſt- und Winterfrucht zugleich. Seine Form iſt eigentlich eine plattgedrückte Kugel, aber durch die mancherley Er- höhungen und Kanten bekommt er ein höckerigtes An- ſehen. Seine Breite beträgt 3½ Zoll und die Höhe 3 Zoll. Die untere Wölbung iſt ganz flach und der Apfel gerade aufliegend: die obere aber iſt ſchmäler zulaufend. — Seine Blume, die lange grün bleibet, ſtehet ziemlich flach, in Falten und Rippen eingeſchnürt, welche ſich zum Theil über die ganze Frucht verbreiten. Der Stiel iſt ſehr kurz und nur ¼ Zoll lang, und ſtehet in einer flachen mit Roſt bekleideten Höhle. — Die Farbe der dünnen Schale iſt ein dunkles mattes braunroth, das vornehmlich bey beſonnten Früchten die ganze obere Hälfte umfließt, bey beſchatteten aber mehr verwaſchen erſcheint, auch wohl ganz verſchwindet. Sodann zeigt ſich ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/172
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/172>, abgerufen am 29.04.2024.