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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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A. Sommerbirnen. Taf. 15.
stehet oben auf der Rundung des Kopfes, und hat kurze
Reste der Blumenblätter und einige Falten um sich. --
Die Schale ist etwas stark: bey der Zeitigung zitronen-
gelb, jedoch schillert dabey immer die grünliche Farbe
hervor. Auf der Sonnenseite ist sie Fleckenweis schön
hellroth angelaufen, oft auch streifenartig bemahlt, und
manche Früchte haben nur eine schwache, goldartige
Röthe. Im Rothen siehet man gelbe Pünctchen und im
Gelben rothe. -- Die Frucht riecht äußerlich fein und
etwas müskirt. Das Fleisch ist mattweiß, fein, ohne
Sand, hat Saft in Menge und ist schmelzend, von Ge-
schmack süßsäuerlich und sehr erhaben, auch von einigem
vortrefflichen Muskatellerparfüm, wenn der Baum nicht
feucht stehet, guten Boden und günstige Witterung hat.
Das Kernhaus ist gegen die Blume spitz, hat enge
Kammern, und selten vollkommene Kerne. -- Die
Frucht zeitiget Anfang Augusts, bey warmen Som-
mern auch wohl Ende July, und hält sich nicht wohl
über 2 Wochen.

Der Baum wächst überaus frech: macht lange,
dicke, krummgebogene Sommertriebe, die bräun-
lichroth und stark punctirt sind: dicke, braunrothe Au-
gen, die etwas abstehen, und wulstige Augenträger ha-
ben: ein großes, starkes Blatt, das sehr glänzend und
dunkelgrün ist, mit einem dünnen, langen Blattstiel,
daher die Blätter bey geringer Luft, wie Pappelblätter
zittern. Sie sind seicht gezähnt.

A. Sommerbirnen. Taf. 15.
ſtehet oben auf der Rundung des Kopfes, und hat kurze
Reſte der Blumenblätter und einige Falten um ſich. —
Die Schale iſt etwas ſtark: bey der Zeitigung zitronen-
gelb, jedoch ſchillert dabey immer die grünliche Farbe
hervor. Auf der Sonnenſeite iſt ſie Fleckenweis ſchön
hellroth angelaufen, oft auch ſtreifenartig bemahlt, und
manche Früchte haben nur eine ſchwache, goldartige
Röthe. Im Rothen ſiehet man gelbe Pünctchen und im
Gelben rothe. — Die Frucht riecht äußerlich fein und
etwas müskirt. Das Fleiſch iſt mattweiß, fein, ohne
Sand, hat Saft in Menge und iſt ſchmelzend, von Ge-
ſchmack ſüßſäuerlich und ſehr erhaben, auch von einigem
vortrefflichen Muskatellerparfüm, wenn der Baum nicht
feucht ſtehet, guten Boden und günſtige Witterung hat.
Das Kernhaus iſt gegen die Blume ſpitz, hat enge
Kammern, und ſelten vollkommene Kerne. — Die
Frucht zeitiget Anfang Auguſts, bey warmen Som-
mern auch wohl Ende July, und hält ſich nicht wohl
über 2 Wochen.

Der Baum wächſt überaus frech: macht lange,
dicke, krummgebogene Sommertriebe, die bräun-
lichroth und ſtark punctirt ſind: dicke, braunrothe Au-
gen, die etwas abſtehen, und wulſtige Augenträger ha-
ben: ein großes, ſtarkes Blatt, das ſehr glänzend und
dunkelgrün iſt, mit einem dünnen, langen Blattſtiel,
daher die Blätter bey geringer Luft, wie Pappelblätter
zittern. Sie ſind ſeicht gezähnt.

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[391/0439] A. Sommerbirnen. Taf. 15. ſtehet oben auf der Rundung des Kopfes, und hat kurze Reſte der Blumenblätter und einige Falten um ſich. — Die Schale iſt etwas ſtark: bey der Zeitigung zitronen- gelb, jedoch ſchillert dabey immer die grünliche Farbe hervor. Auf der Sonnenſeite iſt ſie Fleckenweis ſchön hellroth angelaufen, oft auch ſtreifenartig bemahlt, und manche Früchte haben nur eine ſchwache, goldartige Röthe. Im Rothen ſiehet man gelbe Pünctchen und im Gelben rothe. — Die Frucht riecht äußerlich fein und etwas müskirt. Das Fleiſch iſt mattweiß, fein, ohne Sand, hat Saft in Menge und iſt ſchmelzend, von Ge- ſchmack ſüßſäuerlich und ſehr erhaben, auch von einigem vortrefflichen Muskatellerparfüm, wenn der Baum nicht feucht ſtehet, guten Boden und günſtige Witterung hat. Das Kernhaus iſt gegen die Blume ſpitz, hat enge Kammern, und ſelten vollkommene Kerne. — Die Frucht zeitiget Anfang Auguſts, bey warmen Som- mern auch wohl Ende July, und hält ſich nicht wohl über 2 Wochen. Der Baum wächſt überaus frech: macht lange, dicke, krummgebogene Sommertriebe, die bräun- lichroth und ſtark punctirt ſind: dicke, braunrothe Au- gen, die etwas abſtehen, und wulſtige Augenträger ha- ben: ein großes, ſtarkes Blatt, das ſehr glänzend und dunkelgrün iſt, mit einem dünnen, langen Blattſtiel, daher die Blätter bey geringer Luft, wie Pappelblätter zittern. Sie ſind ſeicht gezähnt.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/439>, abgerufen am 29.04.2024.