Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

C. Winterbirnen. Taf. 20.
Deutliche Puncten sind übrigens nicht zu sehen, wohl
aber bisweilen schwarze Rostflecken. -- Das Fleisch
ist gelblich, körnig, halbbrüchig, aber sich ziemlich auf-
lösend, voll Saft und von einem süßen, gewürzhaften
Geschmack. Allein der Baum erfordert, wenn seine
Früchte delikat werden sollen, einen heißen Spalierstand.
Das Kernhaus, das muschelförmig ist, hat viele
vollkommene, zimmetbraune Kerne. -- Die Frucht
reift im Februar und hält sich bis in März, da sie
alsdenn welkt.

Der Baum macht keinen gefälligen Wuchs, son-
dern sperrigtes und hängendes Holz, wird aber bald frucht-
bar. Die Sommertriebe sind Anfangs mit schö-
nen gelben, grünen, rothen und zimmetbraunen Strei-
fen gemahlt: gegen den Herbst werden sie schwarzbraun
gefleckt und theils braun, und verlieren endlich die schö-
nen und hellen Streifen. Inwendig ist das Holz gelb-
lich, wie die gesammten gestreiften Fruchtarten, der Pa-
pageyapfel, die Schweizerbergamott, und die Verte
longue panache etc.,
auch ist das Holz härter im
Schnitt, wie von andern Fruchtbäumen. Die Augen
sind kegelförmig, spitz und abstehend, und haben breite
Augenträger. Das Blatt ist nicht groß, oval, mit
einer verloren zulaufenden Spitze. Seine Farbe ist gelb-
lichgrün, und die Blätter an den Sommertrieben haben
zum Theil in der Mitte einen nicht sehr in die Augen
fallenden gelben, gezackten Fleck, wie der Pomme pa-
nache etc.
Die Zahnung ist sehr fein.

C. Winterbirnen. Taf. 20.
Deutliche Puncten ſind übrigens nicht zu ſehen, wohl
aber bisweilen ſchwarze Roſtflecken. — Das Fleiſch
iſt gelblich, körnig, halbbrüchig, aber ſich ziemlich auf-
löſend, voll Saft und von einem ſüßen, gewürzhaften
Geſchmack. Allein der Baum erfordert, wenn ſeine
Früchte delikat werden ſollen, einen heißen Spalierſtand.
Das Kernhaus, das muſchelförmig iſt, hat viele
vollkommene, zimmetbraune Kerne. — Die Frucht
reift im Februar und hält ſich bis in März, da ſie
alsdenn welkt.

Der Baum macht keinen gefälligen Wuchs, ſon-
dern ſperrigtes und hängendes Holz, wird aber bald frucht-
bar. Die Sommertriebe ſind Anfangs mit ſchö-
nen gelben, grünen, rothen und zimmetbraunen Strei-
fen gemahlt: gegen den Herbſt werden ſie ſchwarzbraun
gefleckt und theils braun, und verlieren endlich die ſchö-
nen und hellen Streifen. Inwendig iſt das Holz gelb-
lich, wie die geſammten geſtreiften Fruchtarten, der Pa-
pageyapfel, die Schweizerbergamott, und die Verte
longue panaché ꝛc.,
auch iſt das Holz härter im
Schnitt, wie von andern Fruchtbäumen. Die Augen
ſind kegelförmig, ſpitz und abſtehend, und haben breite
Augenträger. Das Blatt iſt nicht groß, oval, mit
einer verloren zulaufenden Spitze. Seine Farbe iſt gelb-
lichgrün, und die Blätter an den Sommertrieben haben
zum Theil in der Mitte einen nicht ſehr in die Augen
fallenden gelben, gezackten Fleck, wie der Pomme pa-
naché ꝛc.
Die Zahnung iſt ſehr fein.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <p><pb facs="#f0585" n="537"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">C</hi>. <hi rendition="#g">Winterbirnen</hi>. Taf. 20.</fw><lb/>
Deutliche Puncten &#x017F;ind übrigens nicht zu &#x017F;ehen, wohl<lb/>
aber bisweilen &#x017F;chwarze Ro&#x017F;tflecken. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi><lb/>
i&#x017F;t gelblich, körnig, halbbrüchig, aber &#x017F;ich ziemlich auf-<lb/>&#x017F;end, voll Saft und von einem &#x017F;üßen, gewürzhaften<lb/>
Ge&#x017F;chmack. Allein der Baum erfordert, wenn &#x017F;eine<lb/>
Früchte delikat werden &#x017F;ollen, einen heißen Spalier&#x017F;tand.<lb/>
Das <hi rendition="#g">Kernhaus</hi>, das mu&#x017F;chelförmig i&#x017F;t, hat viele<lb/>
vollkommene, zimmetbraune Kerne. &#x2014; Die Frucht<lb/><hi rendition="#g">reift</hi> im Februar und hält &#x017F;ich bis in März, da &#x017F;ie<lb/>
alsdenn welkt.</p><lb/>
                  <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> macht keinen gefälligen Wuchs, &#x017F;on-<lb/>
dern &#x017F;perrigtes und hängendes Holz, wird aber bald frucht-<lb/>
bar. Die <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi> &#x017F;ind Anfangs mit &#x017F;chö-<lb/>
nen gelben, grünen, rothen und zimmetbraunen Strei-<lb/>
fen gemahlt: gegen den Herb&#x017F;t werden &#x017F;ie &#x017F;chwarzbraun<lb/>
gefleckt und theils braun, und verlieren endlich die &#x017F;chö-<lb/>
nen und hellen Streifen. Inwendig i&#x017F;t das Holz gelb-<lb/>
lich, wie die ge&#x017F;ammten ge&#x017F;treiften Fruchtarten, der Pa-<lb/>
pageyapfel, die Schweizerbergamott, und die <hi rendition="#aq">Verte<lb/>
longue panaché &#xA75B;c.,</hi> auch i&#x017F;t das Holz härter im<lb/>
Schnitt, wie von andern Fruchtbäumen. Die <hi rendition="#g">Augen</hi><lb/>
&#x017F;ind kegelförmig, &#x017F;pitz und ab&#x017F;tehend, und haben breite<lb/>
Augenträger. Das <hi rendition="#g">Blatt</hi> i&#x017F;t nicht groß, oval, mit<lb/>
einer verloren zulaufenden Spitze. Seine Farbe i&#x017F;t gelb-<lb/>
lichgrün, und die Blätter an den Sommertrieben haben<lb/>
zum Theil in der Mitte einen nicht &#x017F;ehr in die Augen<lb/>
fallenden gelben, gezackten Fleck, wie der <hi rendition="#aq">Pomme pa-<lb/>
naché &#xA75B;c.</hi> Die Zahnung i&#x017F;t &#x017F;ehr fein.</p>
                </div><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[537/0585] C. Winterbirnen. Taf. 20. Deutliche Puncten ſind übrigens nicht zu ſehen, wohl aber bisweilen ſchwarze Roſtflecken. — Das Fleiſch iſt gelblich, körnig, halbbrüchig, aber ſich ziemlich auf- löſend, voll Saft und von einem ſüßen, gewürzhaften Geſchmack. Allein der Baum erfordert, wenn ſeine Früchte delikat werden ſollen, einen heißen Spalierſtand. Das Kernhaus, das muſchelförmig iſt, hat viele vollkommene, zimmetbraune Kerne. — Die Frucht reift im Februar und hält ſich bis in März, da ſie alsdenn welkt. Der Baum macht keinen gefälligen Wuchs, ſon- dern ſperrigtes und hängendes Holz, wird aber bald frucht- bar. Die Sommertriebe ſind Anfangs mit ſchö- nen gelben, grünen, rothen und zimmetbraunen Strei- fen gemahlt: gegen den Herbſt werden ſie ſchwarzbraun gefleckt und theils braun, und verlieren endlich die ſchö- nen und hellen Streifen. Inwendig iſt das Holz gelb- lich, wie die geſammten geſtreiften Fruchtarten, der Pa- pageyapfel, die Schweizerbergamott, und die Verte longue panaché ꝛc., auch iſt das Holz härter im Schnitt, wie von andern Fruchtbäumen. Die Augen ſind kegelförmig, ſpitz und abſtehend, und haben breite Augenträger. Das Blatt iſt nicht groß, oval, mit einer verloren zulaufenden Spitze. Seine Farbe iſt gelb- lichgrün, und die Blätter an den Sommertrieben haben zum Theil in der Mitte einen nicht ſehr in die Augen fallenden gelben, gezackten Fleck, wie der Pomme pa- naché ꝛc. Die Zahnung iſt ſehr fein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/585
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/585>, abgerufen am 29.04.2024.