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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.

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p1c_XXXIX.001
von immer mehr erscheinender Jdealität der p1c_XXXIX.002
Objektenwelt. Eine ideale Weltgeschichte eine p1c_XXXIX.003
successive Organisation des Weltganzen nach göttlichen p1c_XXXIX.004
Gesetzen, dargestellt durch die Sprache, von p1c_XXXIX.005
höherer Begeisterung eingegeben wäre das Postulat p1c_XXXIX.006
dieses religiösen Glaubens. Eine göttliche p1c_XXXIX.007
Poesie, (Offenbarung im Engern Sinn) wird als p1c_XXXIX.008
ein nothwendig zu erwartendes Factum schon nach p1c_XXXIX.009
Grundsätzen der rationalen Psychologie postulirt.

p1c_XXXIX.010

Anmerk. 1. Bedürfniß einer religiösen Weltgeschichte, p1c_XXXIX.011
religiöses Gewissen, religiöser Glaube S. 460.

p1c_XXXIX.012
Anmerk. 2. Falscher Begriff von Offenbarung.

p1c_XXXIX.013

§. 5. Die menschliche Poesie ist nicht absolut nothwendig p1c_XXXIX.014
unmittelbar durch den Jmperativ bestimmt. p1c_XXXIX.015
Sie zeigt das Schöne an zufälligen Objekten p1c_XXXIX.016
und ist von der Theorie selbst nur als zufällig anzunehmen.

p1c_XXXIX.017
p1c_XXXIX.018

K. II. §. 10. ist das Schöne sowohl als subjektive p1c_XXXIX.019
Gemüthsstimmung, als auch als objektiv deducirt. p1c_XXXIX.020
Hieraus ergiebt sich die Eintheilung der Poesie p1c_XXXIX.021
in lyrische, (hier bestimmt das subjektive (das Gefühl) p1c_XXXIX.022
die Gegenstände) und darstellende. Hier p1c_XXXIX.023
bestimmt das objektiv Schöne, (ein Jdeal) die Empfindung.

p1c_XXXIX.024

p1c_XXXIX.025
Anmerk. 1. Höhere, niedere lyrische Poesie.

p1c_XXXIX.026

§. 6. Es giebt vier poetische Hauptideale. Die objektivisirten p1c_XXXIX.027
vier Vernunftideen. Daher die Eintheilung der darstellenden p1c_XXXIX.028
Poesie in historische, beschreibende,

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[RXXXIX/0043] p1c_XXXIX.001 von immer mehr erscheinender Jdealität der p1c_XXXIX.002 Objektenwelt. Eine ideale Weltgeschichte eine p1c_XXXIX.003 successive Organisation des Weltganzen nach göttlichen p1c_XXXIX.004 Gesetzen, dargestellt durch die Sprache, von p1c_XXXIX.005 höherer Begeisterung eingegeben wäre das Postulat p1c_XXXIX.006 dieses religiösen Glaubens. Eine göttliche p1c_XXXIX.007 Poesie, (Offenbarung im Engern Sinn) wird als p1c_XXXIX.008 ein nothwendig zu erwartendes Factum schon nach p1c_XXXIX.009 Grundsätzen der rationalen Psychologie postulirt. p1c_XXXIX.010 Anmerk. 1. Bedürfniß einer religiösen Weltgeschichte, p1c_XXXIX.011 religiöses Gewissen, religiöser Glaube S. 460. p1c_XXXIX.012 Anmerk. 2. Falscher Begriff von Offenbarung. p1c_XXXIX.013 §. 5. Die menschliche Poesie ist nicht absolut nothwendig p1c_XXXIX.014 unmittelbar durch den Jmperativ bestimmt. p1c_XXXIX.015 Sie zeigt das Schöne an zufälligen Objekten p1c_XXXIX.016 und ist von der Theorie selbst nur als zufällig anzunehmen. p1c_XXXIX.017 p1c_XXXIX.018 K. II. §. 10. ist das Schöne sowohl als subjektive p1c_XXXIX.019 Gemüthsstimmung, als auch als objektiv deducirt. p1c_XXXIX.020 Hieraus ergiebt sich die Eintheilung der Poesie p1c_XXXIX.021 in lyrische, (hier bestimmt das subjektive (das Gefühl) p1c_XXXIX.022 die Gegenstände) und darstellende. Hier p1c_XXXIX.023 bestimmt das objektiv Schöne, (ein Jdeal) die Empfindung. p1c_XXXIX.024 p1c_XXXIX.025 Anmerk. 1. Höhere, niedere lyrische Poesie. p1c_XXXIX.026 §. 6. Es giebt vier poetische Hauptideale. Die objektivisirten p1c_XXXIX.027 vier Vernunftideen. Daher die Eintheilung der darstellenden p1c_XXXIX.028 Poesie in historische, beschreibende,

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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. RXXXIX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/43>, abgerufen am 27.04.2024.