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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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DEDICATIO.
theils Dero hochberuhmte brennende Eyfer in Fovirung der
Lauterkeit in Religions- und Glaubens-Sachen/ die Rarität
der solidirten Erkantnuß/ und Rettung der reinen und ge-
sunden Lehr/ und derselben Gegenwehr/ sonderlich aber die
hertzliche und beständige Devotion in Ubung der wahren
Gottseligkeit und darauß fliessenden rechten Gottesdienst/
also daß der nicht irren solte/ welcher (was von den Christlöbl.
Kaysern/ Constantino M. Eusebius l. 4. vit. Const. c. 17.
schrifftlich hinterlassen (en tois basileiois) in ipsa eum regia for-
mam Ecclesiae constituisse, ac
(eukhas enthesmous) preces ordi-
narias cum universa aula ibi congregata ad Deum fudisse:

Er hab in seinem Königlichen Schloß die Form einer
Hauß-Kirch angerichtet/ und daselbst tägliche Bett-
stunden sampt allem seinen Hoffgesind gehalten;

Und was von Theodosii deß jüngern Hoffhaltung Socrates
erzehlet l. 7. hist. c. 22. sein Königlich Hauß sey einem
Closter/
(asketerio) darin man heilige und Gottes Wort ge-
mässe Ubungen gepflogen/ ähnlich gewesen) von Ew.
Fürstl. Gnaden
wol regulirten Hoff/ und in denenselben
florirenden Gottesdienst/ rühmen/ sagen und schreiben wür-
de. Jn zuversichtlicher Hoffnung/ es werde diese gegenwär-
tige geringe Papierne Beylag daselbst nicht unwillkommen
seyn können/ wo Gottseligkeit wohnet/ und dero Jnstrumenta
oder Ubungs-Mittel genehm gehalten/ und namentlich auch
die vorigen Theil der Catechismus-Milch/ gelesen werden.
Theils aber auch die unverdiente gnädige Fürstl. Affection/
die gegen meiner unwürdigsten Person eine lange Zeit bißher
geleuchtet/ in vielfältigen gnädigen Begrüssungen/ auch
schrifftlichen eigenhändig/ und in Lateinischer Sprach con-
cipirten monumenten,
sampt/ durch dero Herrn Hoffpredi-
ger und Dienern/ mehrmal bezeugten Verlangen zu einiger nä-
hern Praesentz/ Conjunction und Gespräch (welches letztere

die-

DEDICATIO.
theils Dero hochberůhmte brennende Eyfer in Fovirung der
Lauterkeit in Religions- und Glaubens-Sachen/ die Raritaͤt
der ſolidirten Erkantnůß/ und Rettung der reinen und ge-
ſunden Lehr/ und derſelben Gegenwehr/ ſonderlich aber die
hertzliche und beſtaͤndige Devotion in Ubung der wahren
Gottſeligkeit und darauß flieſſenden rechten Gottesdienſt/
alſo daß der nicht irren ſolte/ welcher (was von den Chriſtloͤbl.
Kayſern/ Conſtantino M. Euſebius l. 4. vit. Conſt. c. 17.
ſchrifftlich hinterlaſſen (ἐν τοῖς βασιλέιοις) in ipsâ eum regiâ for-
mam Eccleſiæ conſtituiſſe, ac
(ἐυχὰς ἐνθέσμους) preces ordi-
narias cum univerſâ aulâ ibi congregatâ ad Deum fudiſſe:

Er hab in ſeinem Koͤniglichen Schloß die Form einer
Hauß-Kirch angerichtet/ und daſelbſt taͤgliche Bett-
ſtunden ſampt allem ſeinen Hoffgeſind gehalten;

Und was von Theodoſii deß juͤngern Hoffhaltung Socrates
erzehlet l. 7. hiſt. c. 22. ſein Koͤniglich Hauß ſey einem
Cloſter/
(ἀσκητηρίῳ) darin man heilige und Gottes Wort ge-
maͤſſe Ubungen gepflogen/ aͤhnlich geweſen) von Ew.
Fuͤrſtl. Gnaden
wol regulirten Hoff/ und in denenſelben
florirenden Gottesdienſt/ ruͤhmen/ ſagen und ſchreiben wuͤr-
de. Jn zuverſichtlicher Hoffnung/ es werde dieſe gegenwaͤr-
tige geringe Papierne Beylag daſelbſt nicht unwillkommen
ſeyn koͤnnen/ wo Gottſeligkeit wohnet/ und dero Jnſtrumenta
oder Ubungs-Mittel genehm gehalten/ und namentlich auch
die vorigen Theil der Catechiſmus-Milch/ geleſen werden.
Theils aber auch die unverdiente gnaͤdige Fuͤrſtl. Affection/
die gegen meiner unwuͤrdigſten Perſon eine lange Zeit bißher
geleuchtet/ in vielfaͤltigen gnaͤdigen Begruͤſſungen/ auch
ſchrifftlichen eigenhaͤndig/ und in Lateiniſcher Sprach con-
cipirten monumenten,
ſampt/ durch dero Herꝛn Hoffpredi-
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hern Præſentz/ Conjunction und Geſpraͤch (welches letztere

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[0021] DEDICATIO. theils Dero hochberůhmte brennende Eyfer in Fovirung der Lauterkeit in Religions- und Glaubens-Sachen/ die Raritaͤt der ſolidirten Erkantnůß/ und Rettung der reinen und ge- ſunden Lehr/ und derſelben Gegenwehr/ ſonderlich aber die hertzliche und beſtaͤndige Devotion in Ubung der wahren Gottſeligkeit und darauß flieſſenden rechten Gottesdienſt/ alſo daß der nicht irren ſolte/ welcher (was von den Chriſtloͤbl. Kayſern/ Conſtantino M. Euſebius l. 4. vit. Conſt. c. 17. ſchrifftlich hinterlaſſen (ἐν τοῖς βασιλέιοις) in ipsâ eum regiâ for- mam Eccleſiæ conſtituiſſe, ac (ἐυχὰς ἐνθέσμους) preces ordi- narias cum univerſâ aulâ ibi congregatâ ad Deum fudiſſe: Er hab in ſeinem Koͤniglichen Schloß die Form einer Hauß-Kirch angerichtet/ und daſelbſt taͤgliche Bett- ſtunden ſampt allem ſeinen Hoffgeſind gehalten; Und was von Theodoſii deß juͤngern Hoffhaltung Socrates erzehlet l. 7. hiſt. c. 22. ſein Koͤniglich Hauß ſey einem Cloſter/ (ἀσκητηρίῳ) darin man heilige und Gottes Wort ge- maͤſſe Ubungen gepflogen/ aͤhnlich geweſen) von Ew. Fuͤrſtl. Gnaden wol regulirten Hoff/ und in denenſelben florirenden Gottesdienſt/ ruͤhmen/ ſagen und ſchreiben wuͤr- de. Jn zuverſichtlicher Hoffnung/ es werde dieſe gegenwaͤr- tige geringe Papierne Beylag daſelbſt nicht unwillkommen ſeyn koͤnnen/ wo Gottſeligkeit wohnet/ und dero Jnſtrumenta oder Ubungs-Mittel genehm gehalten/ und namentlich auch die vorigen Theil der Catechiſmus-Milch/ geleſen werden. Theils aber auch die unverdiente gnaͤdige Fuͤrſtl. Affection/ die gegen meiner unwuͤrdigſten Perſon eine lange Zeit bißher geleuchtet/ in vielfaͤltigen gnaͤdigen Begruͤſſungen/ auch ſchrifftlichen eigenhaͤndig/ und in Lateiniſcher Sprach con- cipirten monumenten, ſampt/ durch dero Herꝛn Hoffpredi- ger und Dienern/ mehrmal bezeugten Verlangen zu einiger naͤ- hern Præſentz/ Conjunction und Geſpraͤch (welches letztere die-

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/21>, abgerufen am 27.04.2024.