gestifftet/ und in vollen flor und vigor gesetzt. Jst anfangs von Christi Vorläuffer Johanne dem Täuffer/ von Christo selbst und seinen 70. Jün- gern/ sonderlich aber den zwölff außerwehlten Boten/ erstlich im jüdischen Land/ folgends in der gantzen Welt/ intimirt und gleichsam außgeblasen Matth. 3, 2. cap. 4, 17.worden/ mit diesen Worten: Thut Buß/ glaubet dem Evange- lio/ das Himmelreich ist nahe herbey kommen. Und dasselbe in abgelesenen unsern Text-Worten intendirt/ und dahin gezihlet in seinem Vor- und Oster-Gespräch/ welches er mit seinen Jüngern/ in un- terschiedlichen Erscheinungen nach seiner Aufferstehung/ gehalten/ und Act. 1, 3.geredet von dem Reich Gottes/ und dessen Staat/ Art und Beschaffen- heit/ darauff das Evangelium vom Reich Gottes (Marc. 1/ 14. cap. 4/ 11.) anzukünden befohlen. Alles zu dem Ende/ daß ihm hie auff Erden auß allen nationen und Völckern ein Reich und Gemeinde gesamlet werde/ die mit ihm herrsche und lebe in alle Ewigkeit.
Pulchre Isidorus Pelusiota L. 2. Epist. 192. o Theiotatos tou patros logos, kai to theion eautoun kerugma basileian kalei, os odinon ton t[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt] ou'ranon basileian. h. e. Divinissimum Patris verbum, divinam quoque ejus praedicationem regnum ad- pellat, utpote coelorum regnum parturiens.
Christi Zweck M. L. ist und sol auch seyn unser Zweck. Den meynet er/ wann er Matth. 6/ 33. sagt: Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes/ und seiner Gerechtigkeit. Es sind dreyerley Reich in Gottes Wort geoffenbaret/ nemlich/ das schnöde Welt- das schädliche Höll- und das edelste und seligste Himmelreich Gottes und seines Christi. Da hat der Mensch die Wahl/ eines unter diesen dreyen zuerkiesen. Das erste ist zwar ein Reich/ das seiner substantz nach gut/ und daher von GOtt gestifftet und geordnet/ aber dermassen durch den Zufluß der Erb- Sünd/ der sündlichen Staats-ration, der Welt phantasien, der Flei- sches-Lust/ Augen-Lust und hoffärtiges Lebens/ vergifftet und verderbet/ daß es dannenhero in H. Schrifft den wildesten/ ungeheuresten und grimmigsten Bestien verglichen wird. Dasselb ist zwar Christo von dem Volck Joh. 6/ 15. ja gar vom Sathan selbst Matth. 4. angetragen wor- den/ aber der HErr schlägt es auß. Das ander ist das Reich deß Sa- thans/ darinn wir Christen Gäste sind/ und in solcher Herberge ligen/ da der Wirth ein Schalcks-Wirth ist/ sein Hauß hat das Mahlzeichen oder Schild über der Thür/ und heißt/ zum Mord und zur Lügen. Dann solch Zeichen und Wapen hat ihme Christus selbst über seine Thür und an sein Hauß gehengt/ da er spricht/ Er sey ein Mörder und Lü-
gner;
Die ander
geſtifftet/ und in vollen flor und vigor geſetzt. Jſt anfangs von Chriſti Vorlaͤuffer Johanne dem Taͤuffer/ von Chriſto ſelbſt und ſeinen 70. Juͤn- gern/ ſonderlich aber den zwoͤlff außerwehlten Boten/ erſtlich im juͤdiſchen Land/ folgends in der gantzen Welt/ intimirt und gleichſam außgeblaſen Matth. 3, 2. cap. 4, 17.worden/ mit dieſen Worten: Thut Buß/ glaubet dem Evange- lio/ das Himmelreich iſt nahe herbey kommen. Und daſſelbe in abgeleſenen unſern Text-Worten intendirt/ und dahin gezihlet in ſeinem Vor- und Oſter-Geſpraͤch/ welches er mit ſeinen Juͤngern/ in un- terſchiedlichen Erſcheinungen nach ſeiner Aufferſtehung/ gehalten/ und Act. 1, 3.geredet von dem Reich Gottes/ und deſſen Staat/ Art und Beſchaffen- heit/ darauff das Evangelium vom Reich Gottes (Marc. 1/ 14. cap. 4/ 11.) anzukuͤnden befohlen. Alles zu dem Ende/ daß ihm hie auff Erden auß allen nationen und Voͤlckern ein Reich und Gemeinde geſamlet werde/ die mit ihm herꝛſche und lebe in alle Ewigkeit.
Pulchrè Iſidorus Peluſiota L. 2. Epiſt. 192. ὁ Θειώτατος του πατρὸς λόγος, καὶ τὸ θεῖον ἑαυτου̃ κήρυγμα βασιλείαν καλεῖ, ὡς ὠδῖνον τὸν τ[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt] ου᾽ρανῶν βασιλείαν. h. e. Diviniſſimum Patris verbum, divinam quoque ejus prædicationem regnum ad- pellat, utpote cœlorum regnum parturiens.
Chriſti Zweck M. L. iſt und ſol auch ſeyn unſer Zweck. Den meynet er/ wann er Matth. 6/ 33. ſagt: Trachtet am erſten nach dem Reich Gottes/ und ſeiner Gerechtigkeit. Es ſind dreyerley Reich in Gottes Wort geoffenbaret/ nemlich/ das ſchnoͤde Welt- das ſchaͤdliche Hoͤll- und das edelſte und ſeligſte Himmelreich Gottes und ſeines Chriſti. Da hat der Menſch die Wahl/ eines unter dieſen dreyen zuerkieſen. Das erſte iſt zwar ein Reich/ das ſeiner ſubſtantz nach gut/ und daher von GOtt geſtifftet und geordnet/ aber dermaſſen durch den Zufluß der Erb- Suͤnd/ der ſuͤndlichen Staats-ration, der Welt phantaſien, der Flei- ſches-Luſt/ Augen-Luſt und hoffaͤrtiges Lebens/ vergifftet und verderbet/ daß es dannenhero in H. Schrifft den wildeſten/ ungeheureſten und grimmigſten Beſtien verglichen wird. Daſſelb iſt zwar Chriſto von dem Volck Joh. 6/ 15. ja gar vom Sathan ſelbſt Matth. 4. angetragen wor- den/ aber der HErꝛ ſchlaͤgt es auß. Das ander iſt das Reich deß Sa- thans/ darinn wir Chriſten Gaͤſte ſind/ und in ſolcher Herberge ligen/ da der Wirth ein Schalcks-Wirth iſt/ ſein Hauß hat das Mahlzeichen oder Schild uͤber der Thuͤr/ und heißt/ zum Mord und zur Luͤgen. Dann ſolch Zeichen und Wapen hat ihme Chriſtus ſelbſt uͤber ſeine Thuͤr und an ſein Hauß gehengt/ da er ſpricht/ Er ſey ein Moͤrder und Luͤ-
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Die ander
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Vorlaͤuffer Johanne dem Taͤuffer/ von Chriſto ſelbſt und ſeinen 70. Juͤn-
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lio/ das Himmelreich iſt nahe herbey kommen. Und daſſelbe
in abgeleſenen unſern Text-Worten intendirt/ und dahin gezihlet in
ſeinem Vor- und Oſter-Geſpraͤch/ welches er mit ſeinen Juͤngern/ in un-
terſchiedlichen Erſcheinungen nach ſeiner Aufferſtehung/ gehalten/ und
geredet von dem Reich Gottes/ und deſſen Staat/ Art und Beſchaffen-
heit/ darauff das Evangelium vom Reich Gottes (Marc. 1/ 14. cap. 4/ 11.)
anzukuͤnden befohlen. Alles zu dem Ende/ daß ihm hie auff Erden auß
allen nationen und Voͤlckern ein Reich und Gemeinde geſamlet werde/
die mit ihm herꝛſche und lebe in alle Ewigkeit.
Matth. 3, 2.
cap. 4, 17.
Act. 1, 3.
Pulchrè Iſidorus Peluſiota L. 2. Epiſt. 192. ὁ Θειώτατος του πατρὸς λόγος,
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pellat, utpote cœlorum regnum parturiens.
Chriſti Zweck M. L. iſt und ſol auch ſeyn unſer Zweck. Den meynet
er/ wann er Matth. 6/ 33. ſagt: Trachtet am erſten nach dem Reich
Gottes/ und ſeiner Gerechtigkeit. Es ſind dreyerley Reich in
Gottes Wort geoffenbaret/ nemlich/ das ſchnoͤde Welt- das ſchaͤdliche
Hoͤll- und das edelſte und ſeligſte Himmelreich Gottes und ſeines Chriſti.
Da hat der Menſch die Wahl/ eines unter dieſen dreyen zuerkieſen. Das
erſte iſt zwar ein Reich/ das ſeiner ſubſtantz nach gut/ und daher von
GOtt geſtifftet und geordnet/ aber dermaſſen durch den Zufluß der Erb-
Suͤnd/ der ſuͤndlichen Staats-ration, der Welt phantaſien, der Flei-
ſches-Luſt/ Augen-Luſt und hoffaͤrtiges Lebens/ vergifftet und verderbet/
daß es dannenhero in H. Schrifft den wildeſten/ ungeheureſten und
grimmigſten Beſtien verglichen wird. Daſſelb iſt zwar Chriſto von dem
Volck Joh. 6/ 15. ja gar vom Sathan ſelbſt Matth. 4. angetragen wor-
den/ aber der HErꝛ ſchlaͤgt es auß. Das ander iſt das Reich deß Sa-
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der Wirth ein Schalcks-Wirth iſt/ ſein Hauß hat das Mahlzeichen oder
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ſolch Zeichen und Wapen hat ihme Chriſtus ſelbſt uͤber ſeine Thuͤr und
an ſein Hauß gehengt/ da er ſpricht/ Er ſey ein Moͤrder und Luͤ-
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/250>, abgerufen am 09.05.2024.
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