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Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

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". . . Ew. Churfürstl. Durchl, haben auff Untertänigstes eingereichtes Suplicatum, von 26. Nov. belangent die Begnadigung eines Hoff-Barbier Tituls in Halle Gnädigst decrediret, dem Beweiß und Capacität Meiner, in chirurgischen Wißenschafften vor erst bey zu bringen. Wann dann Gnädigster Churfürst undt Herr, auß diesem bey liegenden Attestata und recommendationes der berühmbten Doct. undt Chyrurgis alhier in Berlin, sambt andern nicht gemeinen Curen hohen Beweiß, auch denen 4 guten Feldscheer Abschieden solches gnungsam erhellet, ohne daß ich mit Sr. Fürstl. Hoheit, Printz Carlis, auch Hertzog Christians von Merseburgs (alß an welchen Höffen ich mich eine Zeitlang auffgehalten) Hoffstatt, meine qualitat mehres beweisen könnte. Der Herr von Canitz, Herr von der Lühe, Hr. Rath Cannengießer, und viele andere, bey welchen ich gute Curen verrichtet, könnens auch bezeugen, Über diß muß ich mich nach, in Halle gewöhnlichen Examine, nach embfangener Gnade unter werffen. Alß gelanget noch mahlen an Ew. Churfl. Durchl. mein Unterthänigstes Bitten und flehen, Sie geruhen Gnädigst mich mit solchen Praedioat und Hoff-Barbier Tituls in Halle zu begnadigen, Damit ich nicht wieder in die Frembde verstossen werden möge, sondern meine wol erlernete Profession alda ungehintert in Barbieres Junfft treibenn und gleich andern Jungen zu lernen, Gesellen zu fördernn. Ich werde mich alßdenn bey Ew. Churfl. Durchl. Auffwartung in Halle fleißig halten, und sambt meinen lieben Eltern Ew. Churfl. Durchl. von Gott ein langes Leben und glückl. Regirung bitten und vor solche Hoch Churfl. Gnade ersterben. . .

Johann Dietz m. p.
Stud. Chirurg."



Cölln a. d. Spree, 19./29. Dezember 1693. Erstens: Johann Dietzens Bestallung als Hofbarbier in Halle. - Zweitens: Reskript des Geheimen Rats an die Magdeburgische Regierung zu Halle, ihn bei seinem Patente zu schützen. - Beide Entwürfe zusammen unterschrieben von Eberhard Freiherrn v. Danckelmann. A. a. O.

"Demnach Sr. Chfl. Dchl. zu Brandenburg, Unserm Gnädigsten Herrn Johan Dietzens gute wißenschafft und erfahrenheit in der Chirurgie unterthanigst angerühmet, solches auch von ihm durch vielbeglaubte Attestataund gute Curen, so wol in Auswertigen alß Dero eigenen Diensten, alß Feldtscheer, mit mehrem dargethan und bestättiget worden;

„. . . Ew. Churfürstl. Durchl, haben auff Untertänigstes eingereichtes Suplicatum, von 26. Nov. belangent die Begnadigung eines Hoff-Barbier Tituls in Halle Gnädigst decrediret, dem Beweiß und Capacität Meiner, in chirurgischen Wißenschafften vor erst bey zu bringen. Wann dann Gnädigster Churfürst undt Herr, auß diesem bey liegenden Attestata und recommendationes der berühmbten Doct. undt Chyrurgis alhier in Berlin, sambt andern nicht gemeinen Curen hohen Beweiß, auch denen 4 guten Feldscheer Abschieden solches gnungsam erhellet, ohne daß ich mit Sr. Fürstl. Hoheit, Printz Carlis, auch Hertzog Christians von Merseburgs (alß an welchen Höffen ich mich eine Zeitlang auffgehalten) Hoffstatt, meine qualitat mehres beweisen könnte. Der Herr von Canitz, Herr von der Lühe, Hr. Rath Cannengießer, und viele andere, bey welchen ich gute Curen verrichtet, könnens auch bezeugen, Über diß muß ich mich nach, in Halle gewöhnlichen Examine, nach embfangener Gnade unter werffen. Alß gelanget noch mahlen an Ew. Churfl. Durchl. mein Unterthänigstes Bitten und flehen, Sie geruhen Gnädigst mich mit solchen Praedioat und Hoff-Barbier Tituls in Halle zu begnadigen, Damit ich nicht wieder in die Frembde verstossen werden möge, sondern meine wol erlernete Profession alda ungehintert in Barbieres Junfft treibenn und gleich andern Jungen zu lernen, Gesellen zu fördernn. Ich werde mich alßdenn bey Ew. Churfl. Durchl. Auffwartung in Halle fleißig halten, und sambt meinen lieben Eltern Ew. Churfl. Durchl. von Gott ein langes Leben und glückl. Regirung bitten und vor solche Hoch Churfl. Gnade ersterben. . .

Johann Dietz m. p.
Stud. Chirurg.



Cölln a. d. Spree, 19./29. Dezember 1693. Erstens: Johann Dietzens Bestallung als Hofbarbier in Halle. – Zweitens: Reskript des Geheimen Rats an die Magdeburgische Regierung zu Halle, ihn bei seinem Patente zu schützen. – Beide Entwürfe zusammen unterschrieben von Eberhard Freiherrn v. Danckelmann. A. a. O.

„Demnach Sr. Chfl. Dchl. zu Brandenburg, Unserm Gnädigsten Herrn Johan Dietzens gute wißenschafft und erfahrenheit in der Chirurgie unterthanigst angerühmet, solches auch von ihm durch vielbeglaubte Attestataund gute Curen, so wol in Auswertigen alß Dero eigenen Diensten, alß Feldtscheer, mit mehrem dargethan und bestättiget worden;

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[0335] „. . . Ew. Churfürstl. Durchl, haben auff Untertänigstes eingereichtes Suplicatum, von 26. Nov. belangent die Begnadigung eines Hoff-Barbier Tituls in Halle Gnädigst decrediret, dem Beweiß und Capacität Meiner, in chirurgischen Wißenschafften vor erst bey zu bringen. Wann dann Gnädigster Churfürst undt Herr, auß diesem bey liegenden Attestata und recommendationes der berühmbten Doct. undt Chyrurgis alhier in Berlin, sambt andern nicht gemeinen Curen hohen Beweiß, auch denen 4 guten Feldscheer Abschieden solches gnungsam erhellet, ohne daß ich mit Sr. Fürstl. Hoheit, Printz Carlis, auch Hertzog Christians von Merseburgs (alß an welchen Höffen ich mich eine Zeitlang auffgehalten) Hoffstatt, meine qualitat mehres beweisen könnte. Der Herr von Canitz, Herr von der Lühe, Hr. Rath Cannengießer, und viele andere, bey welchen ich gute Curen verrichtet, könnens auch bezeugen, Über diß muß ich mich nach, in Halle gewöhnlichen Examine, nach embfangener Gnade unter werffen. Alß gelanget noch mahlen an Ew. Churfl. Durchl. mein Unterthänigstes Bitten und flehen, Sie geruhen Gnädigst mich mit solchen Praedioat und Hoff-Barbier Tituls in Halle zu begnadigen, Damit ich nicht wieder in die Frembde verstossen werden möge, sondern meine wol erlernete Profession alda ungehintert in Barbieres Junfft treibenn und gleich andern Jungen zu lernen, Gesellen zu fördernn. Ich werde mich alßdenn bey Ew. Churfl. Durchl. Auffwartung in Halle fleißig halten, und sambt meinen lieben Eltern Ew. Churfl. Durchl. von Gott ein langes Leben und glückl. Regirung bitten und vor solche Hoch Churfl. Gnade ersterben. . . Johann Dietz m. p. Stud. Chirurg.“ Cölln a. d. Spree, 19./29. Dezember 1693. Erstens: Johann Dietzens Bestallung als Hofbarbier in Halle. – Zweitens: Reskript des Geheimen Rats an die Magdeburgische Regierung zu Halle, ihn bei seinem Patente zu schützen. – Beide Entwürfe zusammen unterschrieben von Eberhard Freiherrn v. Danckelmann. A. a. O. „Demnach Sr. Chfl. Dchl. zu Brandenburg, Unserm Gnädigsten Herrn Johan Dietzens gute wißenschafft und erfahrenheit in der Chirurgie unterthanigst angerühmet, solches auch von ihm durch vielbeglaubte Attestataund gute Curen, so wol in Auswertigen alß Dero eigenen Diensten, alß Feldtscheer, mit mehrem dargethan und bestättiget worden;

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Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/335>, abgerufen am 04.05.2024.