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Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

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die verfelschung des glaubens/ verkeh-
rung der Schrifft/ vnd aller verfüh-
rung auffs aller schreckligste/ dz sind
alle die fruchte des Schlangensamens
im Menschen/ vnd dz bilde des Satans.

Wer hette nun anfenglich gemei-
net/ das in so einem kleinen schwachen
blöden Kinde ein solcher wust aller
laster/ ein so verzweiffelt böses hertz/
ein solcher grewlicher wurm vnd Ba-
Verborge-
ne boßheit
im Men-
schen.
siliscus verborgen gelegen were/
wenn es der Mensch nicht selbst her-
für druckte mit seinem leben vnnd
wandel/ mit seinen bösen Tichten vnd
trachten von Jugend auff/ Gen. 6.

Laß mir das nun eine böse wur-
tzel sein/ darauß so ein Gifftiger
Baum wachset/ einen bösen schlan-
gensaamen/ vnnd Otter gezichte/
darauß so ein scheußlich bild herfür
kompt. Denn das wechset ja al-
Warumb
ergernus so
hart verbot
ten Matth. 18
les von jhnen herauß/ vnd wird meh-
rertheils durch die eusserliche er-
gerniß erwecket. Darumb der Herr
CHRIstus die ergerniß der Ju-
gent halben so hart verbotten/ die-

weil

die verfelſchung des glaubens/ verkeh-
rung der Schrifft/ vnd aller verfuͤh-
rung auffs aller ſchreckligſte/ dz ſind
alle die fruchte des Schlangenſamens
im Menſchen/ vñ dz bilde des Satans.

Wer hette nun anfenglich gemei-
net/ das in ſo einem kleinen ſchwachen
bloͤden Kinde ein ſolcher wuſt aller
laſter/ ein ſo verzweiffelt boͤſes hertz/
ein ſolcher grewlicher wurm vnd Ba-
Verborge-
ne boßheit
im Men-
ſchen.
ſiliſcus verborgen gelegen were/
wenn es der Menſch nicht ſelbſt her-
fuͤr druckte mit ſeinem leben vnnd
wandel/ mit ſeinen boͤſen Tichten vnd
trachten von Jugend auff/ Gen. 6.

Laß mir das nun eine boͤſe wur-
tzel ſein/ darauß ſo ein Gifftiger
Baum wachſet/ einen boͤſen ſchlan-
genſaamen/ vnnd Otter gezichte/
darauß ſo ein ſcheußlich bild herfuͤr
kompt. Denn das wechſet ja al-
Warumb
ergernus ſo
hart verbot
tẽ Matth. 18
les von jhnen herauß/ vnd wird meh-
rertheils durch die euſſerliche er-
gerniß erwecket. Darumb der Herr
CHRIſtus die ergerniß der Ju-
gent halben ſo hart verbotten/ die-

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[[82]/0082] die verfelſchung des glaubens/ verkeh- rung der Schrifft/ vnd aller verfuͤh- rung auffs aller ſchreckligſte/ dz ſind alle die fruchte des Schlangenſamens im Menſchen/ vñ dz bilde des Satans. Wer hette nun anfenglich gemei- net/ das in ſo einem kleinen ſchwachen bloͤden Kinde ein ſolcher wuſt aller laſter/ ein ſo verzweiffelt boͤſes hertz/ ein ſolcher grewlicher wurm vnd Ba- ſiliſcus verborgen gelegen were/ wenn es der Menſch nicht ſelbſt her- fuͤr druckte mit ſeinem leben vnnd wandel/ mit ſeinen boͤſen Tichten vnd trachten von Jugend auff/ Gen. 6. Verborge- ne boßheit im Men- ſchen. Laß mir das nun eine boͤſe wur- tzel ſein/ darauß ſo ein Gifftiger Baum wachſet/ einen boͤſen ſchlan- genſaamen/ vnnd Otter gezichte/ darauß ſo ein ſcheußlich bild herfuͤr kompt. Denn das wechſet ja al- les von jhnen herauß/ vnd wird meh- rertheils durch die euſſerliche er- gerniß erwecket. Darumb der Herr CHRIſtus die ergerniß der Ju- gent halben ſo hart verbotten/ die- weil Warumb ergernus ſo hart verbot tẽ Matth. 18

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Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [82]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/82>, abgerufen am 28.04.2024.