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Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

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so wieder Gott sein. Vmb welcher bö-
sen vnart willen der Heer Christus
die Phariseer Teuffels Kinder nen-
net/ Joh. 8. Ja etliche seiner Apostel
für Teuffel schildt/ gleich als were
geitz/ Lügen/ Hoffart/ vnd alle böse lust
der Teuffel selbst/ damit der Natür-
liche fleischliche Mensch behaffet ist.

Darauß dan folget das alle die/
so in vnbußfertigkeit leben/ in Hof-
Im Satan
leben
fart/ Geitz/ wollust vnd Neid/ die le-
ben im Teuffel/ vnd sind mit des Teuf-
fels vnart behafftet/ sie schmücken sich
auch so schön von aussen als sie jm-
mer wollen/ so bleiben sie doch im her-
tzen Teuffel/ wie der Herr zu den Ju-
den spricht: Welches obs wol schreck[-]
lich ist/ so ists doch die warheit.

Vnsere ver-
derbung
hat müssen
mit dem
höchsten
gutt verbes[-]
sert werden

Weil nun vnsere Elende hoch-
verderbete Menschliche Natur mit so
vnaußsprechlichem/ schrecklichem
Jammer behafftet ist/ so hat sie nun
müssen gebessert vnd genewret werden.
Wie aber? Also/ weil sie mit dem grew-
lichen vbel ist verderbet worden/ so
hat sie mit dem höchsten Gutt müssen
verbessert vnd ernewert werden/ nem-

lich mit

ſo wieder Gott ſein. Vmb welcher boͤ-
ſen vnart willen der Heer Chriſtus
die Phariſeer Teuffels Kinder nen-
net/ Joh. 8. Ja etliche ſeiner Apoſtel
fuͤr Teuffel ſchildt/ gleich als were
geitz/ Luͤgen/ Hoffart/ vnd alle boͤſe luſt
der Teuffel ſelbſt/ damit der Natuͤr-
liche fleiſchliche Menſch behaffet iſt.

Darauß dan folget das alle die/
ſo in vnbußfertigkeit leben/ in Hof-
Im Satan
leben
fart/ Geitz/ wolluſt vnd Neid/ die le-
ben im Teuffel/ vnd ſind mit des Teuf-
fels vnart behafftet/ ſie ſchmuͤcken ſich
auch ſo ſchoͤn von auſſen als ſie jm-
mer wollen/ ſo bleiben ſie doch im her-
tzen Teuffel/ wie der Herr zu den Ju-
den ſpricht: Welches obs wol ſchreck[-]
lich iſt/ ſo iſts doch die warheit.

Vnſere ver-
derbung
hat muͤſſen
mit dem
hoͤchſten
gutt verbeſ[-]
ſert werden

Weil nun vnſere Elende hoch-
verderbete Menſchliche Natur mit ſo
vnaußſprechlichem/ ſchrecklichem
Jammer behafftet iſt/ ſo hat ſie nun
muͤſſen gebeſſert vnd genewret werdẽ.
Wie aber? Alſo/ weil ſie mit dem grew-
lichen vbel iſt verderbet worden/ ſo
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[[84]/0084] ſo wieder Gott ſein. Vmb welcher boͤ- ſen vnart willen der Heer Chriſtus die Phariſeer Teuffels Kinder nen- net/ Joh. 8. Ja etliche ſeiner Apoſtel fuͤr Teuffel ſchildt/ gleich als were geitz/ Luͤgen/ Hoffart/ vnd alle boͤſe luſt der Teuffel ſelbſt/ damit der Natuͤr- liche fleiſchliche Menſch behaffet iſt. Darauß dan folget das alle die/ ſo in vnbußfertigkeit leben/ in Hof- fart/ Geitz/ wolluſt vnd Neid/ die le- ben im Teuffel/ vnd ſind mit des Teuf- fels vnart behafftet/ ſie ſchmuͤcken ſich auch ſo ſchoͤn von auſſen als ſie jm- mer wollen/ ſo bleiben ſie doch im her- tzen Teuffel/ wie der Herr zu den Ju- den ſpricht: Welches obs wol ſchreck- lich iſt/ ſo iſts doch die warheit. Im Satan leben Weil nun vnſere Elende hoch- verderbete Menſchliche Natur mit ſo vnaußſprechlichem/ ſchrecklichem Jammer behafftet iſt/ ſo hat ſie nun muͤſſen gebeſſert vnd genewret werdẽ. Wie aber? Alſo/ weil ſie mit dem grew- lichen vbel iſt verderbet worden/ ſo hat ſie mit dem hoͤchſten Gutt muͤſſen verbeſſert vnd ernewert werden/ nem- lich mit

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Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [84]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/84>, abgerufen am 29.04.2024.