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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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VI. Käyser Augustus hat seinem Schre ber dem Thallo, weil er Geld genommen/ und verrathen/ was in den Correspondenz-Briefen an den Käyser geschrieben war/ die Beine zerbrechen lassen. Sucton. in Augusto.

VII. Viele Märtyter sind auch bey den Heydnischen Verfolgungen also jämmerlich umgebracht worden/ wie bey dem Eusebio, lib. 7. c. 12. und Anton. Gallon. de cruciat. Martyr. pag. 424. & 425. zulesen: Maßen denn unter dem Käyser Diocletiano der Märtyrer Hadrianus mit 23. andern solch Crurifragium auf einmahl ausstehen müssen.

Martyrolog. Rom. IV. Martij.

VIII. Von den Beinbrechen der beyden Schächer zur Zeit des Leidens Christi/ und wie es damit zugegangen/ sind unterschiedliche Meinungen. Etliche stehen in denen Gedancken/ man habe ihnen die Beine mit einem Schwerd abgehauen/ oder mit einer Sägen zerschnitten. Glaublicher ist es/ daß die Henckers-Knechte mit einen grossen Hammer oder Keule dieselbe zerschlagen/ welches/ wie leicht zu gedencken/ denen armen Sündern grausam weh muß gethan haben.

Christoph Nicolai, Concion. 5. Jesu sanguinolenti.

Joh. Stiefler/ in Geistl. Historten-Schatz/ c. 25. pag. 1613.

mit welchen auch Lipsius d. lib. 2. de Cruce c. 14. pag. 94. fast übereinstimmet / wenn er also scheibet: Modus hujus supplicii, ut incus cum malleo vel vecte ferreo inferretur, ac tibias incudi imponerent, validis ictibus sic frangendas, colliges ex Actis Martyrum Priscis, quae Surius tom. V. die 8. Sept. vulgavit. Dem auch citatus Ant. Gallonius, de Cruciat. Martyrum p. 425. und D. Casp. Sagittarius, eodem tract. c. 16. pag. 187. beypflichten. Und war üblich/ daß / wenn man die Ubelthäter nicht am Creutz hengen/ uud dran verfaulen lassen wolte / man dieselbe entweder mit Spiessen durchstach/ mit Rauch erstickte/ oder die Beine zerbrach/ daß sie der Marter abkahmen.

Lactantius, lib. 3. c. 26. M. Henr. Kipping, de Cruce, Exerc. 29. §. 5.

Daß aber die Römischen Krieges-Knechte dem HErrn JESU die Beine nicht zerbrochen / ist die Ursache/ daß er schon am Creutz verschieden war/ es öfnete auch drum der Soldaten einer ihm seine Seite mit dem Speer/ daß er meinete/ er rünge noch mit dem Tod/ daß er ihm desto eher abhelffen wolte.

Kipping, d. Euerc. §. 1.

VI. Käyser Augustus hat seinem Schre ber dem Thallo, weil er Geld genommen/ und verrathen/ was in den Correspondenz-Briefen an den Käyser geschrieben war/ die Beine zerbrechen lassen. Sucton. in Augusto.

VII. Viele Märtyter sind auch bey den Heydnischen Verfolgungen also jämmerlich umgebracht worden/ wie bey dem Eusebio, lib. 7. c. 12. und Anton. Gallon. de cruciat. Martyr. pag. 424. & 425. zulesen: Maßen denn unter dem Käyser Diocletiano der Märtyrer Hadrianus mit 23. andern solch Crurifragium auf einmahl ausstehen müssen.

Martyrolog. Rom. IV. Martij.

VIII. Von den Beinbrechen der beyden Schächer zur Zeit des Leidens Christi/ und wie es damit zugegangen/ sind unterschiedliche Meinungen. Etliche stehen in denen Gedancken/ man habe ihnen die Beine mit einem Schwerd abgehauen/ oder mit einer Sägen zerschnitten. Glaublicher ist es/ daß die Henckers-Knechte mit einen grossen Hammer oder Keule dieselbe zerschlagen/ welches/ wie leicht zu gedencken/ denen armen Sündern grausam weh muß gethan haben.

Christoph Nicolai, Concion. 5. Jesu sanguinolenti.

Joh. Stiefler/ in Geistl. Historten-Schatz/ c. 25. pag. 1613.

mit welchen auch Lipsius d. lib. 2. de Cruce c. 14. pag. 94. fast übereinstimmet / wenn er also scheibet: Modus hujus supplicii, ut incus cum malleo vel vecte ferreo inferretur, ac tibias incudi imponerent, validis ictibus sic frangendas, colliges ex Actis Martyrum Priscis, quae Surius tom. V. die 8. Sept. vulgavit. Dem auch citatus Ant. Gallonius, de Cruciat. Martyrum p. 425. und D. Casp. Sagittarius, eodem tract. c. 16. pag. 187. beypflichten. Und war üblich/ daß / wenn man die Ubelthäter nicht am Creutz hengen/ uud dran verfaulen lassen wolte / man dieselbe entweder mit Spiessen durchstach/ mit Rauch erstickte/ oder die Beine zerbrach/ daß sie der Marter abkahmen.

Lactantius, lib. 3. c. 26. M. Henr. Kipping, de Cruce, Exerc. 29. §. 5.

Daß aber die Römischen Krieges-Knechte dem HErrn JESU die Beine nicht zerbrochen / ist die Ursache/ daß er schon am Creutz verschieden war/ es öfnete auch drum der Soldaten einer ihm seine Seite mit dem Speer/ daß er meinete/ er rünge noch mit dem Tod/ daß er ihm desto eher abhelffen wolte.

Kipping, d. Euerc. §. 1.

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        <p>VI. Käyser Augustus hat seinem Schre ber dem Thallo, weil er Geld genommen/ und                      verrathen/ was in den Correspondenz-Briefen an den Käyser geschrieben war/ die                      Beine zerbrechen lassen. Sucton. in Augusto.</p>
        <p>VII. Viele Märtyter sind auch bey den Heydnischen Verfolgungen also jämmerlich                      umgebracht worden/ wie bey dem Eusebio, lib. 7. c. 12. und Anton. Gallon. de                      cruciat. Martyr. pag. 424. &amp; 425. zulesen: Maßen denn unter dem Käyser                      Diocletiano der Märtyrer Hadrianus mit 23. andern solch Crurifragium auf einmahl                      ausstehen müssen.</p>
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        <p>VIII. Von den Beinbrechen der beyden Schächer zur Zeit des Leidens Christi/ und                      wie es damit zugegangen/ sind unterschiedliche Meinungen. Etliche stehen in                      denen Gedancken/ man habe ihnen die Beine mit einem Schwerd abgehauen/ oder                      mit einer Sägen zerschnitten. Glaublicher ist es/ daß die Henckers-Knechte mit                      einen grossen Hammer oder Keule dieselbe zerschlagen/ welches/ wie leicht zu                      gedencken/ denen armen Sündern grausam weh muß gethan haben.</p>
        <p>Christoph Nicolai, Concion. 5. Jesu sanguinolenti.</p>
        <p>Joh. Stiefler/ in Geistl. Historten-Schatz/ c. 25. pag. 1613.</p>
        <p>mit welchen auch Lipsius d. lib. 2. de Cruce c. 14. pag. 94. fast übereinstimmet                     / wenn er also scheibet: Modus hujus supplicii, ut incus cum malleo vel vecte                      ferreo inferretur, ac tibias incudi imponerent, validis ictibus sic frangendas,                      colliges ex Actis Martyrum Priscis, quae Surius tom. V. die 8. Sept. vulgavit.                      Dem auch citatus Ant. Gallonius, de Cruciat. Martyrum p. 425. und D. Casp.                      Sagittarius, eodem tract. c. 16. pag. 187. beypflichten. Und war üblich/ daß /                      wenn man die Ubelthäter nicht am Creutz hengen/ uud dran verfaulen lassen wolte                     / man dieselbe entweder mit Spiessen durchstach/ mit Rauch erstickte/ oder die                      Beine zerbrach/ daß sie der Marter abkahmen.</p>
        <p>Lactantius, lib. 3. c. 26. M. Henr. Kipping, de Cruce, Exerc. 29. §. 5.</p>
        <p>Daß aber die Römischen Krieges-Knechte dem HErrn JESU die Beine nicht zerbrochen                     / ist die Ursache/ daß er schon am Creutz verschieden war/ es öfnete auch drum                      der Soldaten einer ihm seine Seite mit dem Speer/ daß er meinete/ er rünge                      noch mit dem Tod/ daß er ihm desto eher abhelffen wolte.</p>
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[1069/1075] VI. Käyser Augustus hat seinem Schre ber dem Thallo, weil er Geld genommen/ und verrathen/ was in den Correspondenz-Briefen an den Käyser geschrieben war/ die Beine zerbrechen lassen. Sucton. in Augusto. VII. Viele Märtyter sind auch bey den Heydnischen Verfolgungen also jämmerlich umgebracht worden/ wie bey dem Eusebio, lib. 7. c. 12. und Anton. Gallon. de cruciat. Martyr. pag. 424. & 425. zulesen: Maßen denn unter dem Käyser Diocletiano der Märtyrer Hadrianus mit 23. andern solch Crurifragium auf einmahl ausstehen müssen. Martyrolog. Rom. IV. Martij. VIII. Von den Beinbrechen der beyden Schächer zur Zeit des Leidens Christi/ und wie es damit zugegangen/ sind unterschiedliche Meinungen. Etliche stehen in denen Gedancken/ man habe ihnen die Beine mit einem Schwerd abgehauen/ oder mit einer Sägen zerschnitten. Glaublicher ist es/ daß die Henckers-Knechte mit einen grossen Hammer oder Keule dieselbe zerschlagen/ welches/ wie leicht zu gedencken/ denen armen Sündern grausam weh muß gethan haben. Christoph Nicolai, Concion. 5. Jesu sanguinolenti. Joh. Stiefler/ in Geistl. Historten-Schatz/ c. 25. pag. 1613. mit welchen auch Lipsius d. lib. 2. de Cruce c. 14. pag. 94. fast übereinstimmet / wenn er also scheibet: Modus hujus supplicii, ut incus cum malleo vel vecte ferreo inferretur, ac tibias incudi imponerent, validis ictibus sic frangendas, colliges ex Actis Martyrum Priscis, quae Surius tom. V. die 8. Sept. vulgavit. Dem auch citatus Ant. Gallonius, de Cruciat. Martyrum p. 425. und D. Casp. Sagittarius, eodem tract. c. 16. pag. 187. beypflichten. Und war üblich/ daß / wenn man die Ubelthäter nicht am Creutz hengen/ uud dran verfaulen lassen wolte / man dieselbe entweder mit Spiessen durchstach/ mit Rauch erstickte/ oder die Beine zerbrach/ daß sie der Marter abkahmen. Lactantius, lib. 3. c. 26. M. Henr. Kipping, de Cruce, Exerc. 29. §. 5. Daß aber die Römischen Krieges-Knechte dem HErrn JESU die Beine nicht zerbrochen / ist die Ursache/ daß er schon am Creutz verschieden war/ es öfnete auch drum der Soldaten einer ihm seine Seite mit dem Speer/ daß er meinete/ er rünge noch mit dem Tod/ daß er ihm desto eher abhelffen wolte. Kipping, d. Euerc. §. 1.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1069. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1075>, abgerufen am 29.04.2024.