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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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Abteilungen der Zone V.
zusammen, und ausserdem der ganze südliche sommer-
heisse Gürtel und der vom subtropischen Gürtel übrig
gebliebene, oben genannte Rest. Während diese Wärme-
zonen schon für sich wichtige Unterschiede in dieser Zone
ergeben, werden noch andere durch die Verteilung der
Niederschläge gebildet:

1. Grasfluren und Wüstensteppen mit excessiver
Wärmeschwankung und z. T. höchsten Hitze-
graden; Niederschläge nur an bestimmte kurze
Zeiten gebunden, gering und oft ausbleibend,
meistens noch als Sommerregen fallend. (Pampas,
Kalahari, australische Grasfluren und Wüsten-
steppen.)
2. Immergrüne Wälder vorherrschend (mit noch
einzelnen, eingestreuten Schopfbäumen). Nieder-
schläge vorwiegend als Sommer- oder Spätsommer-
regen fallend. (Uebergangsgebiete von den Tropen
zu dieser Zone: Gran Chaco, Paraguay und süd-
lichstes Brasilien; Natalküste in Afrika, Osthang
von Queensland und Neu-Süd-Wales.)
3. Immergrüne Gebüsche vorherrschend mit wenig
oder keinen hohen Bäumen, ohne Schopfbäume.
Niederschläge vorwiegend als Winterregen fallend.
(Chile bei 30° S., südwestliches Kapland, südwest-
liches und Teile des südlichen Australiens.)
4. Immergrüne Laubwälder und Gebüsche mit Zapfen-
bäumen gemischt, ohne merkliche Vegetations-
ruhe den milden Winter überdauernd. Sommer
mäßig warm; Niederschläge zu allen Jahreszeiten,
stark, Klima ozeanisch. (Valdivien, Victoria und
Tasmanien, südl. Neuseeland.)

VI. Antarktische Zone immergrüner niederer Busch-
und periodischer Gras- und Staudenvegetation
. Sie nimmt
die unter der vorigen Zone genannten Reste der süd-
lichen Festländer und Inseln ein bis zu der im tiefen
Süden wahrscheinlichen dauernden Eisbedeckung aller aus
den Ozeanen hervorragenden Felsgestade und fällt mit
Köppens südlichem "kalten Gürtel" (1--4 Monate ge-
mäßigt, die übrigen kalt) bis zu dem dann folgenden süd-

Abteilungen der Zone V.
zusammen, und ausserdem der ganze südliche sommer-
heisse Gürtel und der vom subtropischen Gürtel übrig
gebliebene, oben genannte Rest. Während diese Wärme-
zonen schon für sich wichtige Unterschiede in dieser Zone
ergeben, werden noch andere durch die Verteilung der
Niederschläge gebildet:

1. Grasfluren und Wüstensteppen mit excessiver
Wärmeschwankung und z. T. höchsten Hitze-
graden; Niederschläge nur an bestimmte kurze
Zeiten gebunden, gering und oft ausbleibend,
meistens noch als Sommerregen fallend. (Pampas,
Kalahari, australische Grasfluren und Wüsten-
steppen.)
2. Immergrüne Wälder vorherrschend (mit noch
einzelnen, eingestreuten Schopfbäumen). Nieder-
schläge vorwiegend als Sommer- oder Spätsommer-
regen fallend. (Uebergangsgebiete von den Tropen
zu dieser Zone: Gran Chaco, Paraguay und süd-
lichstes Brasilien; Natalküste in Afrika, Osthang
von Queensland und Neu-Süd-Wales.)
3. Immergrüne Gebüsche vorherrschend mit wenig
oder keinen hohen Bäumen, ohne Schopfbäume.
Niederschläge vorwiegend als Winterregen fallend.
(Chile bei 30° S., südwestliches Kapland, südwest-
liches und Teile des südlichen Australiens.)
4. Immergrüne Laubwälder und Gebüsche mit Zapfen-
bäumen gemischt, ohne merkliche Vegetations-
ruhe den milden Winter überdauernd. Sommer
mäßig warm; Niederschläge zu allen Jahreszeiten,
stark, Klima ozeanisch. (Valdivien, Victoria und
Tasmanien, südl. Neuseeland.)

VI. Antarktische Zone immergrüner niederer Busch-
und periodischer Gras- und Staudenvegetation
. Sie nimmt
die unter der vorigen Zone genannten Reste der süd-
lichen Festländer und Inseln ein bis zu der im tiefen
Süden wahrscheinlichen dauernden Eisbedeckung aller aus
den Ozeanen hervorragenden Felsgestade und fällt mit
Köppens südlichem „kalten Gürtel“ (1—4 Monate ge-
mäßigt, die übrigen kalt) bis zu dem dann folgenden süd-

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[92/0114] Abteilungen der Zone V. zusammen, und ausserdem der ganze südliche sommer- heisse Gürtel und der vom subtropischen Gürtel übrig gebliebene, oben genannte Rest. Während diese Wärme- zonen schon für sich wichtige Unterschiede in dieser Zone ergeben, werden noch andere durch die Verteilung der Niederschläge gebildet: 1. Grasfluren und Wüstensteppen mit excessiver Wärmeschwankung und z. T. höchsten Hitze- graden; Niederschläge nur an bestimmte kurze Zeiten gebunden, gering und oft ausbleibend, meistens noch als Sommerregen fallend. (Pampas, Kalahari, australische Grasfluren und Wüsten- steppen.) 2. Immergrüne Wälder vorherrschend (mit noch einzelnen, eingestreuten Schopfbäumen). Nieder- schläge vorwiegend als Sommer- oder Spätsommer- regen fallend. (Uebergangsgebiete von den Tropen zu dieser Zone: Gran Chaco, Paraguay und süd- lichstes Brasilien; Natalküste in Afrika, Osthang von Queensland und Neu-Süd-Wales.) 3. Immergrüne Gebüsche vorherrschend mit wenig oder keinen hohen Bäumen, ohne Schopfbäume. Niederschläge vorwiegend als Winterregen fallend. (Chile bei 30° S., südwestliches Kapland, südwest- liches und Teile des südlichen Australiens.) 4. Immergrüne Laubwälder und Gebüsche mit Zapfen- bäumen gemischt, ohne merkliche Vegetations- ruhe den milden Winter überdauernd. Sommer mäßig warm; Niederschläge zu allen Jahreszeiten, stark, Klima ozeanisch. (Valdivien, Victoria und Tasmanien, südl. Neuseeland.) VI. Antarktische Zone immergrüner niederer Busch- und periodischer Gras- und Staudenvegetation. Sie nimmt die unter der vorigen Zone genannten Reste der süd- lichen Festländer und Inseln ein bis zu der im tiefen Süden wahrscheinlichen dauernden Eisbedeckung aller aus den Ozeanen hervorragenden Felsgestade und fällt mit Köppens südlichem „kalten Gürtel“ (1—4 Monate ge- mäßigt, die übrigen kalt) bis zu dem dann folgenden süd-

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/114>, abgerufen am 28.04.2024.