1. Zunächst muß der Gattin und Mutter die fehlende Stütze ersetzt wer- den. Manche fühlen das Bedürfnis, ihr bekümmertes Herz vor Bekannten und Freunden auszuschütten und bei diesen Trost zu suchen. Der Trost besteht gewöhnlich darin, daß man der Klagenden Recht gibt und den Be- klagten heruntermacht. Aber was ist damit erreicht? Gar nichts, als daß man es der Gattin erschwert, die christlichen Gesinnungen gegen ihren Gatten zu bewahren, man senkt den Stachel der Abneigung in ihr Herz, macht sie unzufrieden mit ihrer Lage, und wenn sie mit diesem Troste heimkehrt, so fühlt sie sich erst recht unglücklich. Mit solchem Troste hat man schon oft den ersten Keil zwischen Eheleute hinein- getrieben, der dann zu unversöhn-
18. Gatte und Gattin; Vater und Mutter.
(Fortsetzung.)
1. Zunächst muß der Gattin und Mutter die fehlende Stütze ersetzt wer- den. Manche fühlen das Bedürfnis, ihr bekümmertes Herz vor Bekannten und Freunden auszuschütten und bei diesen Trost zu suchen. Der Trost besteht gewöhnlich darin, daß man der Klagenden Recht gibt und den Be- klagten heruntermacht. Aber was ist damit erreicht? Gar nichts, als daß man es der Gattin erschwert, die christlichen Gesinnungen gegen ihren Gatten zu bewahren, man senkt den Stachel der Abneigung in ihr Herz, macht sie unzufrieden mit ihrer Lage, und wenn sie mit diesem Troste heimkehrt, so fühlt sie sich erst recht unglücklich. Mit solchem Troste hat man schon oft den ersten Keil zwischen Eheleute hinein- getrieben, der dann zu unversöhn-
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18. Gatte und Gattin; Vater
und Mutter.
(Fortsetzung.)
1. Zunächst muß der Gattin und
Mutter die fehlende Stütze ersetzt wer-
den. Manche fühlen das Bedürfnis,
ihr bekümmertes Herz vor Bekannten
und Freunden auszuschütten und bei
diesen Trost zu suchen. Der Trost
besteht gewöhnlich darin, daß man der
Klagenden Recht gibt und den Be-
klagten heruntermacht. Aber was
ist damit erreicht? Gar nichts, als
daß man es der Gattin erschwert, die
christlichen Gesinnungen gegen ihren
Gatten zu bewahren, man senkt den
Stachel der Abneigung in ihr Herz,
macht sie unzufrieden mit ihrer Lage, und
wenn sie mit diesem Troste heimkehrt,
so fühlt sie sich erst recht unglücklich.
Mit solchem Troste hat man schon oft den
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/206>, abgerufen am 27.04.2024.
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