Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

Bild:
<< vorherige Seite

oft gering geachtet oder schnell vergessen, und
doch werden sie von Gott so hoch angerech-
net und strenge bestraft.

Ueberlege, ob du die Vaterpflichten oder ähnliche
Verpflichtungen in Bezug auf das Seelenheil anderer
vernachlässiget habest, ob andere schon durch dich ge-
ärgert worden, ob irgendwie schon eine Seele durch
dich Schaden gelitten habe. Prüfe deine Worte und
Handlungen in diesem Punkte genau, und dann bete:

Von meinen verborgenen Sünden reinige
mich, und der fremden wegen schone deines
Dieners. Ich zittere bei dem Gedanken, ich
könnte einer Seele, für die Du, o mein Hei-
land, dein kostbares Blut vergossen hast,
durch Saumseligkeit oder Aergernis Schaden
zugefügt haben. Wie würde ich beim Ge-
richte dastehen, wenn eine einzige Seele un-
ter den Verworfenen mich anklagen würde,
daß ich ihr Unglück mitverschuldet habe! Ja,
eine einzige fremde Sünde, die verborgen
und ungesühnt geblieben, könnte mir ver-
hängnisvoll werden. Darum bereue ich von
Herzen alles, was ich bewußt oder unbewußt
gegen das Seelenheil anderer gefehlt habe,
ich will mich vor allen Sünden dieser Art
gewissenhaft hüten. Ich bitte Dich, Du
wollest mir alle begangenen Sünden ver-
zeihen, mich vor künftigen bewahren und

oft gering geachtet oder schnell vergessen, und
doch werden sie von Gott so hoch angerech-
net und strenge bestraft.

Ueberlege, ob du die Vaterpflichten oder ähnliche
Verpflichtungen in Bezug auf das Seelenheil anderer
vernachlässiget habest, ob andere schon durch dich ge-
ärgert worden, ob irgendwie schon eine Seele durch
dich Schaden gelitten habe. Prüfe deine Worte und
Handlungen in diesem Punkte genau, und dann bete:

Von meinen verborgenen Sünden reinige
mich, und der fremden wegen schone deines
Dieners. Ich zittere bei dem Gedanken, ich
könnte einer Seele, für die Du, o mein Hei-
land, dein kostbares Blut vergossen hast,
durch Saumseligkeit oder Aergernis Schaden
zugefügt haben. Wie würde ich beim Ge-
richte dastehen, wenn eine einzige Seele un-
ter den Verworfenen mich anklagen würde,
daß ich ihr Unglück mitverschuldet habe! Ja,
eine einzige fremde Sünde, die verborgen
und ungesühnt geblieben, könnte mir ver-
hängnisvoll werden. Darum bereue ich von
Herzen alles, was ich bewußt oder unbewußt
gegen das Seelenheil anderer gefehlt habe,
ich will mich vor allen Sünden dieser Art
gewissenhaft hüten. Ich bitte Dich, Du
wollest mir alle begangenen Sünden ver-
zeihen, mich vor künftigen bewahren und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <div>
            <div>
              <p><pb facs="#f0362" xml:id="E29V3_001_1895_pb0346_0001" n="346"/>
oft gering geachtet oder schnell vergessen, und<lb/>
doch werden sie von Gott so hoch angerech-<lb/>
net und strenge bestraft.</p>
              <p rendition="#s">Ueberlege, ob du die Vaterpflichten oder ähnliche<lb/>
Verpflichtungen in Bezug auf das Seelenheil anderer<lb/>
vernachlässiget habest, ob andere schon durch dich ge-<lb/>
ärgert worden, ob irgendwie schon eine Seele durch<lb/>
dich Schaden gelitten habe. Prüfe deine Worte und<lb/>
Handlungen in diesem Punkte genau, und dann bete:</p>
              <p>Von meinen verborgenen Sünden reinige<lb/>
mich, und der fremden wegen schone deines<lb/>
Dieners. Ich zittere bei dem Gedanken, ich<lb/>
könnte einer Seele, für die Du, o mein Hei-<lb/>
land, dein kostbares Blut vergossen hast,<lb/>
durch Saumseligkeit oder Aergernis Schaden<lb/>
zugefügt haben. Wie würde ich beim Ge-<lb/>
richte dastehen, wenn eine einzige Seele un-<lb/>
ter den Verworfenen mich anklagen würde,<lb/>
daß ich ihr Unglück mitverschuldet habe! Ja,<lb/>
eine einzige fremde Sünde, die verborgen<lb/>
und ungesühnt geblieben, könnte mir ver-<lb/>
hängnisvoll werden. Darum bereue ich von<lb/>
Herzen alles, was ich bewußt oder unbewußt<lb/>
gegen das Seelenheil anderer gefehlt habe,<lb/>
ich will mich vor allen Sünden dieser Art<lb/>
gewissenhaft hüten. Ich bitte Dich, Du<lb/>
wollest mir alle begangenen Sünden ver-<lb/>
zeihen, mich vor künftigen bewahren und<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[346/0362] oft gering geachtet oder schnell vergessen, und doch werden sie von Gott so hoch angerech- net und strenge bestraft. Ueberlege, ob du die Vaterpflichten oder ähnliche Verpflichtungen in Bezug auf das Seelenheil anderer vernachlässiget habest, ob andere schon durch dich ge- ärgert worden, ob irgendwie schon eine Seele durch dich Schaden gelitten habe. Prüfe deine Worte und Handlungen in diesem Punkte genau, und dann bete: Von meinen verborgenen Sünden reinige mich, und der fremden wegen schone deines Dieners. Ich zittere bei dem Gedanken, ich könnte einer Seele, für die Du, o mein Hei- land, dein kostbares Blut vergossen hast, durch Saumseligkeit oder Aergernis Schaden zugefügt haben. Wie würde ich beim Ge- richte dastehen, wenn eine einzige Seele un- ter den Verworfenen mich anklagen würde, daß ich ihr Unglück mitverschuldet habe! Ja, eine einzige fremde Sünde, die verborgen und ungesühnt geblieben, könnte mir ver- hängnisvoll werden. Darum bereue ich von Herzen alles, was ich bewußt oder unbewußt gegen das Seelenheil anderer gefehlt habe, ich will mich vor allen Sünden dieser Art gewissenhaft hüten. Ich bitte Dich, Du wollest mir alle begangenen Sünden ver- zeihen, mich vor künftigen bewahren und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/362
Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/362>, abgerufen am 27.04.2024.