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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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Die Festzeiten des Kirchenjahres.

Das katholische Kirchenjahr mit seinen Festen und
Festkreisen führt uns die ganze Geschichte der Erlösung
vor Augen. Es beginnt mit der Erinnerung an die
Zeit vor Christus im Advent, hieran reiht sich die Weih-
nachtszeit zur Feier des Andenkens an die Menschwer-
dung, Geburt und Jugend des Erlösers, die vierzigtägige
Fasten zur Betrachtung des Leidens Jesu, die Ostern-
und Pfingstzeit zur Erinnerung an die Verherrlichung
des Erlösers und die Gründung der Kirche, das
Fronleichnamsfest samt Oktav zur Verehrung des hei-
ligsten Altarsgeheimnisses, die Sonntage nach Pfingsten
als Hinweis auf die Wirksamkeit des Reiches Gottes
auf Erden und der Schluß des Kirchenjahres mit den
Festen Allerheiligen und Allerseelen zur Erinnerung an
das Jenseits, die Gemeinschaft der Heiligen und das
Weltgericht. Die Festzeiten des Kirchenjahres stehen auch
mit dem Leben der Natur in sinnvoller Uebereinstim-
mung. Mit Weihnachten beginnt das Tageslicht zu
wachsen, Ostern fällt in die Frühlingszeit, mit dem Herbst
in der Natur fällt das Ende des Kirchenjahres, die
Erinnerung an das Weltende zusammen. Suche auch
du dein Inneres mit diesem geheimnisvollen Leben der
Kirche in Einklang zu setzen, indem du die Wohlthaten
der Erlösung betrachtest, Gott dafür dankst, sie zu be-
nutzen suchst, wie es jede Festzeit dir nahe legt. Wer
regelmäßig den heiligen Rosenkranz betet, mag nach
den kirchlichen Festkreisen mit dem freudenreichen, schmer-
zenreichen und glorreichen Rosenkranz abwechseln. Suche
mindestens mit einer kurzen Andacht, wenn es nicht täg-
lich geschehen kann, doch an Sonn- und Festtagen an
dieser geistigen Wiederholung der Erlösungsgeschichte
teil zu nehmen.

Die Festzeiten des Kirchenjahres.

Das katholische Kirchenjahr mit seinen Festen und
Festkreisen führt uns die ganze Geschichte der Erlösung
vor Augen. Es beginnt mit der Erinnerung an die
Zeit vor Christus im Advent, hieran reiht sich die Weih-
nachtszeit zur Feier des Andenkens an die Menschwer-
dung, Geburt und Jugend des Erlösers, die vierzigtägige
Fasten zur Betrachtung des Leidens Jesu, die Ostern-
und Pfingstzeit zur Erinnerung an die Verherrlichung
des Erlösers und die Gründung der Kirche, das
Fronleichnamsfest samt Oktav zur Verehrung des hei-
ligsten Altarsgeheimnisses, die Sonntage nach Pfingsten
als Hinweis auf die Wirksamkeit des Reiches Gottes
auf Erden und der Schluß des Kirchenjahres mit den
Festen Allerheiligen und Allerseelen zur Erinnerung an
das Jenseits, die Gemeinschaft der Heiligen und das
Weltgericht. Die Festzeiten des Kirchenjahres stehen auch
mit dem Leben der Natur in sinnvoller Uebereinstim-
mung. Mit Weihnachten beginnt das Tageslicht zu
wachsen, Ostern fällt in die Frühlingszeit, mit dem Herbst
in der Natur fällt das Ende des Kirchenjahres, die
Erinnerung an das Weltende zusammen. Suche auch
du dein Inneres mit diesem geheimnisvollen Leben der
Kirche in Einklang zu setzen, indem du die Wohlthaten
der Erlösung betrachtest, Gott dafür dankst, sie zu be-
nutzen suchst, wie es jede Festzeit dir nahe legt. Wer
regelmäßig den heiligen Rosenkranz betet, mag nach
den kirchlichen Festkreisen mit dem freudenreichen, schmer-
zenreichen und glorreichen Rosenkranz abwechseln. Suche
mindestens mit einer kurzen Andacht, wenn es nicht täg-
lich geschehen kann, doch an Sonn- und Festtagen an
dieser geistigen Wiederholung der Erlösungsgeschichte
teil zu nehmen.

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[452/0468] Die Festzeiten des Kirchenjahres. Das katholische Kirchenjahr mit seinen Festen und Festkreisen führt uns die ganze Geschichte der Erlösung vor Augen. Es beginnt mit der Erinnerung an die Zeit vor Christus im Advent, hieran reiht sich die Weih- nachtszeit zur Feier des Andenkens an die Menschwer- dung, Geburt und Jugend des Erlösers, die vierzigtägige Fasten zur Betrachtung des Leidens Jesu, die Ostern- und Pfingstzeit zur Erinnerung an die Verherrlichung des Erlösers und die Gründung der Kirche, das Fronleichnamsfest samt Oktav zur Verehrung des hei- ligsten Altarsgeheimnisses, die Sonntage nach Pfingsten als Hinweis auf die Wirksamkeit des Reiches Gottes auf Erden und der Schluß des Kirchenjahres mit den Festen Allerheiligen und Allerseelen zur Erinnerung an das Jenseits, die Gemeinschaft der Heiligen und das Weltgericht. Die Festzeiten des Kirchenjahres stehen auch mit dem Leben der Natur in sinnvoller Uebereinstim- mung. Mit Weihnachten beginnt das Tageslicht zu wachsen, Ostern fällt in die Frühlingszeit, mit dem Herbst in der Natur fällt das Ende des Kirchenjahres, die Erinnerung an das Weltende zusammen. Suche auch du dein Inneres mit diesem geheimnisvollen Leben der Kirche in Einklang zu setzen, indem du die Wohlthaten der Erlösung betrachtest, Gott dafür dankst, sie zu be- nutzen suchst, wie es jede Festzeit dir nahe legt. Wer regelmäßig den heiligen Rosenkranz betet, mag nach den kirchlichen Festkreisen mit dem freudenreichen, schmer- zenreichen und glorreichen Rosenkranz abwechseln. Suche mindestens mit einer kurzen Andacht, wenn es nicht täg- lich geschehen kann, doch an Sonn- und Festtagen an dieser geistigen Wiederholung der Erlösungsgeschichte teil zu nehmen.

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/468>, abgerufen am 29.04.2024.