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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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der Christ kann als Gatte glücklich sein und
ein glücklicher Vater werden. Am Hochzeits-
tage führt der Bräutigam seine Braut mit
den freudigsten Hoffnungen an den Altar.
Sie ist die Erkorene seines Herzens, deren
Besitz ihn glücklich macht. Wenn er auch
an die Sorgen und Mühen des Lebens denkt,
so beruhigt ihn ein Blick auf seine Lebens-
gefährtin, welche ihm dieselben versüßen
wird. Ist ihm auch das Wort bekannt, wel-
ches den Ehestand einen Wehestand nennt,
so läßt er sich doch von dem schlimmsten
Weh nichts träumen, er glaubt nicht, daß
je Abneigung und Zwietracht ihre Herzen
auseinander reißen und den Bund, den sie
schließen, zu einer Kette machen könnten, die
beide an hoffnungsloses Elend fesselt. Und
doch, wie oft trifft das leider zu, was man
am Traualtare nicht für möglich hält!

Das Gesetz, nach welchem Ehen und Fa-
milien glücklich oder unglücklich werden, ist
ausgesprochen in dem Worte des Herrn:
"Suchet zuerst das Reich Gottes und seine
Gerechtigkeit, und dieses alles wird euch hin-
zugegeben werden."
(Matth. 6, 33.) Suchen die
Ehegatten zuerst das Reich Gottes, d. h.
fürchten sie Gott, wandeln sie nach seinem

der Christ kann als Gatte glücklich sein und
ein glücklicher Vater werden. Am Hochzeits-
tage führt der Bräutigam seine Braut mit
den freudigsten Hoffnungen an den Altar.
Sie ist die Erkorene seines Herzens, deren
Besitz ihn glücklich macht. Wenn er auch
an die Sorgen und Mühen des Lebens denkt,
so beruhigt ihn ein Blick auf seine Lebens-
gefährtin, welche ihm dieselben versüßen
wird. Ist ihm auch das Wort bekannt, wel-
ches den Ehestand einen Wehestand nennt,
so läßt er sich doch von dem schlimmsten
Weh nichts träumen, er glaubt nicht, daß
je Abneigung und Zwietracht ihre Herzen
auseinander reißen und den Bund, den sie
schließen, zu einer Kette machen könnten, die
beide an hoffnungsloses Elend fesselt. Und
doch, wie oft trifft das leider zu, was man
am Traualtare nicht für möglich hält!

Das Gesetz, nach welchem Ehen und Fa-
milien glücklich oder unglücklich werden, ist
ausgesprochen in dem Worte des Herrn:
„Suchet zuerst das Reich Gottes und seine
Gerechtigkeit, und dieses alles wird euch hin-
zugegeben werden.“
(Matth. 6, 33.) Suchen die
Ehegatten zuerst das Reich Gottes, d. h.
fürchten sie Gott, wandeln sie nach seinem

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[80/0094] der Christ kann als Gatte glücklich sein und ein glücklicher Vater werden. Am Hochzeits- tage führt der Bräutigam seine Braut mit den freudigsten Hoffnungen an den Altar. Sie ist die Erkorene seines Herzens, deren Besitz ihn glücklich macht. Wenn er auch an die Sorgen und Mühen des Lebens denkt, so beruhigt ihn ein Blick auf seine Lebens- gefährtin, welche ihm dieselben versüßen wird. Ist ihm auch das Wort bekannt, wel- ches den Ehestand einen Wehestand nennt, so läßt er sich doch von dem schlimmsten Weh nichts träumen, er glaubt nicht, daß je Abneigung und Zwietracht ihre Herzen auseinander reißen und den Bund, den sie schließen, zu einer Kette machen könnten, die beide an hoffnungsloses Elend fesselt. Und doch, wie oft trifft das leider zu, was man am Traualtare nicht für möglich hält! Das Gesetz, nach welchem Ehen und Fa- milien glücklich oder unglücklich werden, ist ausgesprochen in dem Worte des Herrn: „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und dieses alles wird euch hin- zugegeben werden.“ (Matth. 6, 33.) Suchen die Ehegatten zuerst das Reich Gottes, d. h. fürchten sie Gott, wandeln sie nach seinem

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/94>, abgerufen am 29.04.2024.