Nächtlich macht der Herr die Rund', Sucht die Seinen unverdrossen, Aber überall verschlossen Trifft er Thür und Herzensgrund, Und er wendet sich voll Trauer: Niemand ist, der mit mir wacht. -- Nur der Wald vernimmt's mit Schauer, Rauschet fromm die ganze Nacht.
Waldwärts durch die Einsamkeit Hört' ich über Thal und Klüften Glocken in den stillen Lüften, Wie aus fernem Morgen weit -- An die Thore will ich schlagen, An Pallast und Hütten: Auf! Flammend schon die Gipfel ragen, Wachet auf, wacht auf, wacht auf!
Der Waͤchter.
Naͤchtlich macht der Herr die Rund', Sucht die Seinen unverdroſſen, Aber uͤberall verſchloſſen Trifft er Thuͤr und Herzensgrund, Und er wendet ſich voll Trauer: Niemand iſt, der mit mir wacht. — Nur der Wald vernimmt's mit Schauer, Rauſchet fromm die ganze Nacht.
Waldwaͤrts durch die Einſamkeit Hoͤrt' ich uͤber Thal und Kluͤften Glocken in den ſtillen Luͤften, Wie aus fernem Morgen weit — An die Thore will ich ſchlagen, An Pallaſt und Huͤtten: Auf! Flammend ſchon die Gipfel ragen, Wachet auf, wacht auf, wacht auf!
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Der Waͤchter.
Naͤchtlich macht der Herr die Rund',
Sucht die Seinen unverdroſſen,
Aber uͤberall verſchloſſen
Trifft er Thuͤr und Herzensgrund,
Und er wendet ſich voll Trauer:
Niemand iſt, der mit mir wacht. —
Nur der Wald vernimmt's mit Schauer,
Rauſchet fromm die ganze Nacht.
Waldwaͤrts durch die Einſamkeit
Hoͤrt' ich uͤber Thal und Kluͤften
Glocken in den ſtillen Luͤften,
Wie aus fernem Morgen weit —
An die Thore will ich ſchlagen,
An Pallaſt und Huͤtten: Auf!
Flammend ſchon die Gipfel ragen,
Wachet auf, wacht auf, wacht auf!
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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/385>, abgerufen am 28.04.2024.
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