Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

tiente im Munde hält, von denen Exhalatio-
nibus Mercurii,
oder Quecksilbers weiß und
verqvickt wird. Der aber denen Patienten
nach vorhergehender Ausreinigung durch ein
innerliches Medicament die Dicke des Phleg-
matis
dünne machet, und durch die Speichel-
Röhren ausführen kan, der hat in der Medi-
cin
was gutes, vielen Beschwernissen entge-
gen zu gehen, gefunden, und hierzu ist kein
zulänglicheres Mittel, als des Welt-berühm-
ten Helmontii Aurum Horizontale von wel-
chen, wann der Patient vier Gran mit gleich
viel Antimonii diaphoretici vermischt, nur
einmahl, oder so es das erstere mahl seine Wir-
ckung nicht thäte, zweymahl brauchet, so wird
es erstlich einen Vomitum, hernach 3. biß 4.
Sedes, nach diesen einen Schweiß mit Aus-
gang des Urins causiren, und wofern sich der
Patient nur warm hält, so fangen die Speichel-
Röhren an zu schwellen, und gehet nach-
mahls das Geifern an, welches so lange dau-
ret, biß die Kranckheit gäntzlich gehoben ist,
wie mit mehrern in den verwegenen Chirurgo
erwehnet und beschrieben ist. Wohlan sagte
Ehrenfried, Monsr. Thierhold hat sein Früh-
Stück wohl-verdienet; Mülard bedanckte
sich ingleichen aufs höflichste, so wohl gegen
Thierhold, daß er ihme die Gedult nehmen,

und

tiente im Munde haͤlt, von denen Exhalatio-
nibus Mercurii,
oder Queckſilbers weiß und
verqvickt wird. Der aber denen Patienten
nach vorhergehender Ausreinigung durch ein
innerliches Medicament die Dicke des Phleg-
matis
duͤnne machet, und durch die Speichel-
Roͤhren ausfuͤhren kan, der hat in der Medi-
cin
was gutes, vielen Beſchwerniſſen entge-
gen zu gehen, gefunden, und hierzu iſt kein
zulaͤnglicheres Mittel, als des Welt-beruͤhm-
ten Helmontii Aurum Horizontale von wel-
chen, wann der Patient vier Gran mit gleich
viel Antimonii diaphoretici vermiſcht, nur
einmahl, oder ſo es das erſtere mahl ſeine Wir-
ckung nicht thaͤte, zweymahl brauchet, ſo wird
es erſtlich einen Vomitum, hernach 3. biß 4.
Sedes, nach dieſen einen Schweiß mit Aus-
gang des Urins cauſiren, und wofern ſich der
Patient nur warm haͤlt, ſo fangen die Speichel-
Roͤhren an zu ſchwellen, und gehet nach-
mahls das Geifern an, welches ſo lange dau-
ret, biß die Kranckheit gaͤntzlich gehoben iſt,
wie mit mehrern in den verwegenen Chirurgo
erwehnet und beſchrieben iſt. Wohlan ſagte
Ehrenfried, Monſr. Thierhold hat ſein Fruͤh-
Stuͤck wohl-verdienet; Muͤlard bedanckte
ſich ingleichen aufs hoͤflichſte, ſo wohl gegen
Thierhold, daß er ihme die Gedult nehmen,

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0060" n="44"/>
tiente im Munde ha&#x0364;lt, von denen <hi rendition="#aq">Exhalatio-<lb/>
nibus Mercurii,</hi> oder Queck&#x017F;ilbers weiß und<lb/>
verqvickt wird. Der aber denen Patienten<lb/>
nach vorhergehender Ausreinigung durch ein<lb/>
innerliches <hi rendition="#aq">Medicament</hi> die Dicke des <hi rendition="#aq">Phleg-<lb/>
matis</hi> du&#x0364;nne machet, und durch die Speichel-<lb/>
Ro&#x0364;hren ausfu&#x0364;hren kan, der hat in der <hi rendition="#aq">Medi-<lb/>
cin</hi> was gutes, vielen Be&#x017F;chwerni&#x017F;&#x017F;en entge-<lb/>
gen zu gehen, gefunden, und hierzu i&#x017F;t kein<lb/>
zula&#x0364;nglicheres Mittel, als des Welt-beru&#x0364;hm-<lb/>
ten <hi rendition="#aq">Helmontii Aurum Horizontale</hi> von wel-<lb/>
chen, wann der Patient vier Gran mit gleich<lb/>
viel <hi rendition="#aq">Antimonii diaphoretici</hi> vermi&#x017F;cht, nur<lb/>
einmahl, oder &#x017F;o es das er&#x017F;tere mahl &#x017F;eine Wir-<lb/>
ckung nicht tha&#x0364;te, zweymahl brauchet, &#x017F;o wird<lb/>
es er&#x017F;tlich einen <hi rendition="#aq">Vomitum,</hi> hernach 3. biß 4.<lb/><hi rendition="#aq">Sedes,</hi> nach die&#x017F;en einen Schweiß mit Aus-<lb/>
gang des <hi rendition="#aq">Urins cau&#x017F;i</hi>ren, und wofern &#x017F;ich der<lb/>
Patient nur warm ha&#x0364;lt, &#x017F;o fangen die Speichel-<lb/>
Ro&#x0364;hren an zu &#x017F;chwellen, und gehet nach-<lb/>
mahls das Geifern an, welches &#x017F;o lange dau-<lb/>
ret, biß die Kranckheit ga&#x0364;ntzlich gehoben i&#x017F;t,<lb/>
wie mit mehrern in den verwegenen <hi rendition="#aq">Chirurgo</hi><lb/>
erwehnet und be&#x017F;chrieben i&#x017F;t. Wohlan &#x017F;agte<lb/>
Ehrenfried, <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;r.</hi> Thierhold hat &#x017F;ein Fru&#x0364;h-<lb/>
Stu&#x0364;ck wohl-verdienet; Mu&#x0364;lard bedanckte<lb/>
&#x017F;ich ingleichen aufs ho&#x0364;flich&#x017F;te, &#x017F;o wohl gegen<lb/>
Thierhold, daß er ihme die Gedult nehmen,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44/0060] tiente im Munde haͤlt, von denen Exhalatio- nibus Mercurii, oder Queckſilbers weiß und verqvickt wird. Der aber denen Patienten nach vorhergehender Ausreinigung durch ein innerliches Medicament die Dicke des Phleg- matis duͤnne machet, und durch die Speichel- Roͤhren ausfuͤhren kan, der hat in der Medi- cin was gutes, vielen Beſchwerniſſen entge- gen zu gehen, gefunden, und hierzu iſt kein zulaͤnglicheres Mittel, als des Welt-beruͤhm- ten Helmontii Aurum Horizontale von wel- chen, wann der Patient vier Gran mit gleich viel Antimonii diaphoretici vermiſcht, nur einmahl, oder ſo es das erſtere mahl ſeine Wir- ckung nicht thaͤte, zweymahl brauchet, ſo wird es erſtlich einen Vomitum, hernach 3. biß 4. Sedes, nach dieſen einen Schweiß mit Aus- gang des Urins cauſiren, und wofern ſich der Patient nur warm haͤlt, ſo fangen die Speichel- Roͤhren an zu ſchwellen, und gehet nach- mahls das Geifern an, welches ſo lange dau- ret, biß die Kranckheit gaͤntzlich gehoben iſt, wie mit mehrern in den verwegenen Chirurgo erwehnet und beſchrieben iſt. Wohlan ſagte Ehrenfried, Monſr. Thierhold hat ſein Fruͤh- Stuͤck wohl-verdienet; Muͤlard bedanckte ſich ingleichen aufs hoͤflichſte, ſo wohl gegen Thierhold, daß er ihme die Gedult nehmen, und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/60
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/60>, abgerufen am 05.05.2024.