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Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672.

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Das ander Buch/
welchen er an die fordern Bünstempffel anstosse/ und das Grobe/ so nicht
durchfället/ behend außtragen könne. Deßgleichen die untern Büen
unter dem Räder/ auff beyden Seiten auch angeschlagene Bretter/ daß
nichts vom Räder beyneben abfällt. Von solcher Bun tritt das durch-
geredene Werck auff den Plaen-Herd/ welcher dreyssig Spannen lang/
und vier Spannen breit seyn soll. Auch muß die Wasserrinne unten zum
Wasser außtragen/ weiter als oben/ und auch mit Blech beschlagen seyn.
Vnd wird hierzu Wasser/ viel oder wenig gebraucht/ nach dem das
Werck rösch oder sandig ist.

Dieses Wäsch-Werck dienet allein zu sandigen Wercken/ und zu
den zehen und lättichen gar nichts. Dieweil diese Arbeit noch zur Zeit
nicht gemein ist/ hab ich umb deren willen/ so es nicht gesehen haben/ solche
in vorhergehende Figur bringen lassen.

DArnach brauchen auch etliche Gold-Wäscher auff ihre Härd/ an
statt der starcken Zwillich/ schwartze unbereite wullene Tücher/
darüber sie ihre Werck treiben/ von wegen weil das wullene Tuch
rauch und harig ist/ daß das subtile runde körnichte Gold in den Haaren
sitzen bleibe/ und nicht fort rollt/ wie auff dem Zwillich geschicht/ und daß
auch das Gold auff der Schwärtz sichtig erkant werde/ obs gleich subtil
und klein ist.

Beyder-
wüllen Tü-
cher.

Andere brauchen an statt der Zwillich und schwartzen Tücher/
Beyderwants Tücher. Nemlich/ die halb hänffin/ und halb wüllin auff
Zwillich-Art gewirckt seynd/ auff denen das Gold noch besser hafften
kan/ welche Tücher umb ihrer Stärck willen/ von wegen deß Hanffs
länger währen/ und in der Arbeit außhalten/ derhalben auch besser zu ge-
brauchen seyn.

Vbern lan-
gen Räder
getrieben.

Vber diß ist auch noch ein Waschen/ doch nicht fast im Brauch/
das nennet man durch den langen Räder getrieben und geschlembt/ mei-
nes Bedünckens auff die subtilen Werck/ welche grob und klein Gold
führen/ lättig und sandig unter einander seyn/ nicht ein unbequäme Art/
so dem vorigen abgerissenen Räderwerck/ nicht fast ungleich/ allein daß
es allhie mit dem Treiben und Schlemmen anderst zugehet. Dann in
dieser Arbeit oder Waschen von wegen deß Rührens in obern und un-
tern Gefällen/ das rollende Gold besserligen bleibt/ und das Gold sampt
dem kleinen gemeinen Werck herauß ubern Plan-Herd gehet/ und dar-
auff ferner getrieben wird. Wie dasselbige geschicht/ ist in
folgender Figur zu sehen.

Die

Das ander Buch/
welchen er an die fordern Buͤnſtempffel anſtoſſe/ und das Grobe/ ſo nicht
durchfaͤllet/ behend außtragen koͤnne. Deßgleichen die untern Buͤen
unter dem Raͤder/ auff beyden Seiten auch angeſchlagene Bretter/ daß
nichts vom Raͤder beyneben abfaͤllt. Von ſolcher Bůn tritt das durch-
geredene Werck auff den Plaen-Herd/ welcher dreyſſig Spannen lang/
und vier Spannen breit ſeyn ſoll. Auch muß die Waſſerrinne unten zum
Waſſer außtragen/ weiter als oben/ und auch mit Blech beſchlagen ſeyn.
Vnd wird hierzu Waſſer/ viel oder wenig gebraucht/ nach dem das
Werck roͤſch oder ſandig iſt.

Dieſes Waͤſch-Werck dienet allein zu ſandigen Wercken/ und zu
den zehen und laͤttichen gar nichts. Dieweil dieſe Arbeit noch zur Zeit
nicht gemein iſt/ hab ich umb deren willen/ ſo es nicht geſehen haben/ ſolche
in vorhergehende Figur bringen laſſen.

DArnach brauchen auch etliche Gold-Waͤſcher auff ihre Haͤrd/ an
ſtatt der ſtarcken Zwillich/ ſchwartze unbereite wůllene Tuͤcher/
daruͤber ſie ihre Werck treiben/ von wegen weil das wůllene Tuch
rauch und harig iſt/ daß das ſubtile runde koͤrnichte Gold in den Haaren
ſitzen bleibe/ und nicht fort rollt/ wie auff dem Zwillich geſchicht/ und daß
auch das Gold auff der Schwaͤrtz ſichtig erkant werde/ obs gleich ſubtil
und klein iſt.

Beyder-
wuͤllen Tuͤ-
cher.

Andere brauchen an ſtatt der Zwillich und ſchwartzen Tuͤcher/
Beyderwants Tuͤcher. Nemlich/ die halb haͤnffin/ und halb wuͤllin auff
Zwillich-Art gewirckt ſeynd/ auff denen das Gold noch beſſer hafften
kan/ welche Tuͤcher umb ihrer Staͤrck willen/ von wegen deß Hanffs
laͤnger waͤhren/ und in der Arbeit außhalten/ derhalben auch beſſer zu ge-
brauchen ſeyn.

Vbern lan-
gen Raͤder
getrieben.

Vber diß iſt auch noch ein Waſchen/ doch nicht faſt im Brauch/
das nennet man durch den langen Raͤder getrieben und geſchlembt/ mei-
nes Beduͤnckens auff die ſubtilen Werck/ welche grob und klein Gold
fuͤhren/ laͤttig und ſandig unter einander ſeyn/ nicht ein unbequaͤme Art/
ſo dem vorigen abgeriſſenen Raͤderwerck/ nicht faſt ungleich/ allein daß
es allhie mit dem Treiben und Schlemmen anderſt zugehet. Dann in
dieſer Arbeit oder Waſchen von wegen deß Ruͤhrens in obern und un-
tern Gefaͤllen/ das rollende Gold beſſerligen bleibt/ und das Gold ſampt
dem kleinen gemeinen Werck herauß ůbern Plan-Herd gehet/ und dar-
auff ferner getrieben wird. Wie daſſelbige geſchicht/ iſt in
folgender Figur zu ſehen.

Die
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[98/0118] Das ander Buch/ welchen er an die fordern Buͤnſtempffel anſtoſſe/ und das Grobe/ ſo nicht durchfaͤllet/ behend außtragen koͤnne. Deßgleichen die untern Buͤen unter dem Raͤder/ auff beyden Seiten auch angeſchlagene Bretter/ daß nichts vom Raͤder beyneben abfaͤllt. Von ſolcher Bůn tritt das durch- geredene Werck auff den Plaen-Herd/ welcher dreyſſig Spannen lang/ und vier Spannen breit ſeyn ſoll. Auch muß die Waſſerrinne unten zum Waſſer außtragen/ weiter als oben/ und auch mit Blech beſchlagen ſeyn. Vnd wird hierzu Waſſer/ viel oder wenig gebraucht/ nach dem das Werck roͤſch oder ſandig iſt. Dieſes Waͤſch-Werck dienet allein zu ſandigen Wercken/ und zu den zehen und laͤttichen gar nichts. Dieweil dieſe Arbeit noch zur Zeit nicht gemein iſt/ hab ich umb deren willen/ ſo es nicht geſehen haben/ ſolche in vorhergehende Figur bringen laſſen. DArnach brauchen auch etliche Gold-Waͤſcher auff ihre Haͤrd/ an ſtatt der ſtarcken Zwillich/ ſchwartze unbereite wůllene Tuͤcher/ daruͤber ſie ihre Werck treiben/ von wegen weil das wůllene Tuch rauch und harig iſt/ daß das ſubtile runde koͤrnichte Gold in den Haaren ſitzen bleibe/ und nicht fort rollt/ wie auff dem Zwillich geſchicht/ und daß auch das Gold auff der Schwaͤrtz ſichtig erkant werde/ obs gleich ſubtil und klein iſt. Andere brauchen an ſtatt der Zwillich und ſchwartzen Tuͤcher/ Beyderwants Tuͤcher. Nemlich/ die halb haͤnffin/ und halb wuͤllin auff Zwillich-Art gewirckt ſeynd/ auff denen das Gold noch beſſer hafften kan/ welche Tuͤcher umb ihrer Staͤrck willen/ von wegen deß Hanffs laͤnger waͤhren/ und in der Arbeit außhalten/ derhalben auch beſſer zu ge- brauchen ſeyn. Vber diß iſt auch noch ein Waſchen/ doch nicht faſt im Brauch/ das nennet man durch den langen Raͤder getrieben und geſchlembt/ mei- nes Beduͤnckens auff die ſubtilen Werck/ welche grob und klein Gold fuͤhren/ laͤttig und ſandig unter einander ſeyn/ nicht ein unbequaͤme Art/ ſo dem vorigen abgeriſſenen Raͤderwerck/ nicht faſt ungleich/ allein daß es allhie mit dem Treiben und Schlemmen anderſt zugehet. Dann in dieſer Arbeit oder Waſchen von wegen deß Ruͤhrens in obern und un- tern Gefaͤllen/ das rollende Gold beſſerligen bleibt/ und das Gold ſampt dem kleinen gemeinen Werck herauß ůbern Plan-Herd gehet/ und dar- auff ferner getrieben wird. Wie daſſelbige geſchicht/ iſt in folgender Figur zu ſehen. Die

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Zitationshilfe: Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula01_1672/118>, abgerufen am 29.04.2024.