Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite
LXVI h. von den besoldungen etc.
Sechs und sechszigstes haubtstück
von den besoldungen, gebüren, acci-

dentien und präsenz-geltern.
§ 4755

Die besoldungen der bedinten sind entweder ge-was acciden-
tien bedeu-
ten?

wisse, oder nicht gewisse, sondern zufällige.
Dise werden gebüren, accidentien, sporteln, prä-
senz-gelter etc. genennet, Ahasv. Fritsch de iure
accidentium,
Jena 1674, und im IIten teile der
opusculorum s. 467-480, Franz Stypmann
de salariis clericorum, Greifswald 1650, 8, cap. III
num. 7 fgg. s. 150 fgg. num. 48 fgg. s. 159, Joh.
Heinr. Melichs
disp. de sportulis, Jena 1716,
Brückner, Fichtner, Ungebauer de sportulis.

§ 4756

Die accidentien sind einkünfte der bedinten,was solche
sind?

welche ihnen ausser der besoldung zu erheben nach-
gelassen sind. Sie rüren aus der freigebigkeit her,
und sind hernach zur schuldigkeit geworden.

§ 4757

Die accidentien haben entweder ire gewissederen be-
stimmung.

bestimmung, oder nicht, z. e. an papire, sigel-wachse,
oblaten, scheeren und feder-messern järlich so vil,
neu-jars-gelt, gregorien-gelt etc. Sie werden ent-
weder in absicht auf das zuverrichtende amt, oder
in rücksicht auf die person erleget, und zwar sind
selbige bald zu einer gewissen zeit, bald zu keiner
bestimmten zeit zu leisten. Sie sind teils erlaubte
und rechtmäsige, teils unrechtmäsige, auch uner-
laubte, Stypmann am a. o. num. 56-107 s. 160
fgg., von Justi in der stats-wirtschaft IIten teile
s. 483 *, Böhmer de iure parochiali, sect. VII

cap.
B b b 3
LXVI h. von den beſoldungen ꝛc.
Sechs und ſechszigſtes haubtſtuͤck
von den beſoldungen, gebuͤren, acci-

dentien und praͤſenz-geltern.
§ 4755

Die beſoldungen der bedinten ſind entweder ge-was acciden-
tien bedeu-
ten?

wiſſe, oder nicht gewiſſe, ſondern zufaͤllige.
Diſe werden gebuͤren, accidentien, ſporteln, praͤ-
ſenz-gelter ꝛc. genennet, Ahasv. Fritſch de iure
accidentium,
Jena 1674, und im IIten teile der
opuſculorum ſ. 467-480, Franz Stypmann
de ſalariis clericorum, Greifswald 1650, 8, cap. III
num. 7 fgg. ſ. 150 fgg. num. 48 fgg. ſ. 159, Joh.
Heinr. Melichs
diſp. de ſportulis, Jena 1716,
Bruͤckner, Fichtner, Ungebauer de ſportulis.

§ 4756

Die accidentien ſind einkuͤnfte der bedinten,was ſolche
ſind?

welche ihnen auſſer der beſoldung zu erheben nach-
gelaſſen ſind. Sie ruͤren aus der freigebigkeit her,
und ſind hernach zur ſchuldigkeit geworden.

§ 4757

Die accidentien haben entweder ire gewiſſederen be-
ſtimmung.

beſtimmung, oder nicht, z. e. an papire, ſigel-wachſe,
oblaten, ſcheeren und feder-meſſern jaͤrlich ſo vil,
neu-jars-gelt, gregorien-gelt ꝛc. Sie werden ent-
weder in abſicht auf das zuverrichtende amt, oder
in ruͤckſicht auf die perſon erleget, und zwar ſind
ſelbige bald zu einer gewiſſen zeit, bald zu keiner
beſtimmten zeit zu leiſten. Sie ſind teils erlaubte
und rechtmaͤſige, teils unrechtmaͤſige, auch uner-
laubte, Stypmann am a. o. num. 56-107 ſ. 160
fgg., von Juſti in der ſtats-wirtſchaft IIten teile
ſ. 483 *, Boͤhmer de iure parochiali, ſect. VII

cap.
B b b 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0805" n="757"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXVI</hi> h. von den be&#x017F;oldungen &#xA75B;c.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Sechs und &#x017F;echszig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von den be&#x017F;oldungen, gebu&#x0364;ren, acci-</hi><lb/>
dentien und pra&#x0364;&#x017F;enz-geltern.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4755</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>ie be&#x017F;oldungen der bedinten &#x017F;ind entweder ge-<note place="right">was acciden-<lb/>
tien bedeu-<lb/>
ten?</note><lb/>
wi&#x017F;&#x017F;e, oder nicht gewi&#x017F;&#x017F;e, &#x017F;ondern zufa&#x0364;llige.<lb/>
Di&#x017F;e werden gebu&#x0364;ren, accidentien, &#x017F;porteln, pra&#x0364;-<lb/>
&#x017F;enz-gelter &#xA75B;c. genennet, <hi rendition="#fr">Ahasv. Frit&#x017F;ch</hi> <hi rendition="#aq">de iure<lb/>
accidentium,</hi> Jena 1674, und im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile der<lb/><hi rendition="#aq">opu&#x017F;culorum</hi> &#x017F;. 467-480, <hi rendition="#fr">Franz Stypmann</hi><lb/><hi rendition="#aq">de &#x017F;alariis clericorum,</hi> Greifswald 1650, 8, cap. <hi rendition="#aq">III</hi><lb/>
num. 7 fgg. &#x017F;. 150 fgg. num. 48 fgg. &#x017F;. 159, <hi rendition="#fr">Joh.<lb/>
Heinr. Melichs</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de &#x017F;portulis,</hi> Jena 1716,<lb/><hi rendition="#fr">Bru&#x0364;ckner, Fichtner, Ungebauer</hi> <hi rendition="#aq">de &#x017F;portulis.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4756</head><lb/>
            <p>Die accidentien &#x017F;ind einku&#x0364;nfte der bedinten,<note place="right">was &#x017F;olche<lb/>
&#x017F;ind?</note><lb/>
welche ihnen au&#x017F;&#x017F;er der be&#x017F;oldung zu erheben nach-<lb/>
gela&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind. Sie ru&#x0364;ren aus der freigebigkeit her,<lb/>
und &#x017F;ind hernach zur &#x017F;chuldigkeit geworden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4757</head><lb/>
            <p>Die accidentien haben entweder ire gewi&#x017F;&#x017F;e<note place="right">deren be-<lb/>
&#x017F;timmung.</note><lb/>
be&#x017F;timmung, oder nicht, z. e. an papire, &#x017F;igel-wach&#x017F;e,<lb/>
oblaten, &#x017F;cheeren und feder-me&#x017F;&#x017F;ern ja&#x0364;rlich &#x017F;o vil,<lb/>
neu-jars-gelt, gregorien-gelt &#xA75B;c. Sie werden ent-<lb/>
weder in ab&#x017F;icht auf das zuverrichtende amt, oder<lb/>
in ru&#x0364;ck&#x017F;icht auf die per&#x017F;on erleget, und zwar &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;elbige bald zu einer gewi&#x017F;&#x017F;en zeit, bald zu keiner<lb/>
be&#x017F;timmten zeit zu lei&#x017F;ten. Sie &#x017F;ind teils erlaubte<lb/>
und rechtma&#x0364;&#x017F;ige, teils unrechtma&#x0364;&#x017F;ige, auch uner-<lb/>
laubte, <hi rendition="#fr">Stypmann</hi> am a. o. num. 56-107 &#x017F;. 160<lb/>
fgg., <hi rendition="#fr">von Ju&#x017F;ti</hi> in der &#x017F;tats-wirt&#x017F;chaft <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile<lb/>
&#x017F;. 483 *, <hi rendition="#fr">Bo&#x0364;hmer</hi> <hi rendition="#aq">de iure parochiali, &#x017F;ect. VII</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B b b 3</fw><fw place="bottom" type="catch">cap.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[757/0805] LXVI h. von den beſoldungen ꝛc. Sechs und ſechszigſtes haubtſtuͤck von den beſoldungen, gebuͤren, acci- dentien und praͤſenz-geltern. § 4755 Die beſoldungen der bedinten ſind entweder ge- wiſſe, oder nicht gewiſſe, ſondern zufaͤllige. Diſe werden gebuͤren, accidentien, ſporteln, praͤ- ſenz-gelter ꝛc. genennet, Ahasv. Fritſch de iure accidentium, Jena 1674, und im IIten teile der opuſculorum ſ. 467-480, Franz Stypmann de ſalariis clericorum, Greifswald 1650, 8, cap. III num. 7 fgg. ſ. 150 fgg. num. 48 fgg. ſ. 159, Joh. Heinr. Melichs diſp. de ſportulis, Jena 1716, Bruͤckner, Fichtner, Ungebauer de ſportulis. was acciden- tien bedeu- ten? § 4756 Die accidentien ſind einkuͤnfte der bedinten, welche ihnen auſſer der beſoldung zu erheben nach- gelaſſen ſind. Sie ruͤren aus der freigebigkeit her, und ſind hernach zur ſchuldigkeit geworden. was ſolche ſind? § 4757 Die accidentien haben entweder ire gewiſſe beſtimmung, oder nicht, z. e. an papire, ſigel-wachſe, oblaten, ſcheeren und feder-meſſern jaͤrlich ſo vil, neu-jars-gelt, gregorien-gelt ꝛc. Sie werden ent- weder in abſicht auf das zuverrichtende amt, oder in ruͤckſicht auf die perſon erleget, und zwar ſind ſelbige bald zu einer gewiſſen zeit, bald zu keiner beſtimmten zeit zu leiſten. Sie ſind teils erlaubte und rechtmaͤſige, teils unrechtmaͤſige, auch uner- laubte, Stypmann am a. o. num. 56-107 ſ. 160 fgg., von Juſti in der ſtats-wirtſchaft IIten teile ſ. 483 *, Boͤhmer de iure parochiali, ſect. VII cap. deren be- ſtimmung. B b b 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/805
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 757. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/805>, abgerufen am 16.06.2024.