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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von den quittungen.
§ 3879, c)

Wenn ein bedinter das schreiben eines gros-contra-signa-
turen.

sen Herrn mit unterzeichnet. Jn Frankreich un-
terschreibet der König nichts; sondern der stats-
secretarius verrichtet die unterschrift, von Moser
in kleinen schriften, 5ten Bande, abh. 1. s. 3 § 2 fg.
Kaiser Max I unterschrib seinen namen. Der
Reichsvice-kanzler contrasigniret. Schon unter
K. Fritz II war die contra-signatur üblich; jedoch
blib solche hernach aus.

Bei vollmachten, in kanzeleischreiben, in hand-
schreiben, und eigenhändigen brifen wird solche
gebrauchet. Beim Münsterischen friden war die
unterschrift:

Louis
darneben zur linken stand:
par le Roi, la Reine regente,
Sa Mere presente.

unten zur linken:
Lommenie.

Beim Reichs-hof-rahte unterschreibet der Kai-
ser, weiter darunter zur rechten der Reichs-vice-
kanzler Vt. (d. i. vidit): Rudolph Graf von Co-
loredo; ganz unten zur linken: Matthias Wil-
helm Haan etc. Andere beispiele bringet der von
Moser
im 5ten bande der kleinen schriften bei, s.
61 fg. Bei Kur-Mainz, Kur-Trier, Kur-Cölln,
Kur Sachsen, Kur-Brandenburg, Kur-Baiern,
Kur-Pfalz, Kur-Braunschweig, Anhalt, Baa-
den, Brandenburg in Flandern, Braunschweig,
Hessen, Holstein, Lothringen, Mecklenburg, Nas-
sau, Oranien, Zweibrücken, Sachsen, Würten-
berg, auch Bischöffen und Grafen, sind die con-
trasignaturen üblich. Bei den Reichs- und
Landstädten, dom capituln, städten, und commu-

nen,
von den quittungen.
§ 3879, c)

Wenn ein bedinter das ſchreiben eines groſ-contra-ſigna-
turen.

ſen Herrn mit unterzeichnet. Jn Frankreich un-
terſchreibet der Koͤnig nichts; ſondern der ſtats-
ſecretarius verrichtet die unterſchrift, von Moſer
in kleinen ſchriften, 5ten Bande, abh. 1. ſ. 3 § 2 fg.
Kaiſer Max I unterſchrib ſeinen namen. Der
Reichsvice-kanzler contraſigniret. Schon unter
K. Fritz II war die contra-ſignatur uͤblich; jedoch
blib ſolche hernach aus.

Bei vollmachten, in kanzeleiſchreiben, in hand-
ſchreiben, und eigenhaͤndigen brifen wird ſolche
gebrauchet. Beim Muͤnſteriſchen friden war die
unterſchrift:

Louis
darneben zur linken ſtand:
par le Roi, la Reine regente,
Sa Mêre préſente.

unten zur linken:
Lommenie.

Beim Reichs-hof-rahte unterſchreibet der Kai-
ſer, weiter darunter zur rechten der Reichs-vice-
kanzler Vt. (d. i. vidit): Rudolph Graf von Co-
loredo; ganz unten zur linken: Matthias Wil-
helm Haan ꝛc. Andere beiſpiele bringet der von
Moſer
im 5ten bande der kleinen ſchriften bei, ſ.
61 fg. Bei Kur-Mainz, Kur-Trier, Kur-Coͤlln,
Kur Sachſen, Kur-Brandenburg, Kur-Baiern,
Kur-Pfalz, Kur-Braunſchweig, Anhalt, Baa-
den, Brandenburg in Flandern, Braunſchweig,
Heſſen, Holſtein, Lothringen, Mecklenburg, Naſ-
ſau, Oranien, Zweibruͤcken, Sachſen, Wuͤrten-
berg, auch Biſchoͤffen und Grafen, ſind die con-
traſignaturen uͤblich. Bei den Reichs- und
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nen,
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[1245/1269] von den quittungen. § 3879, c) Wenn ein bedinter das ſchreiben eines groſ- ſen Herrn mit unterzeichnet. Jn Frankreich un- terſchreibet der Koͤnig nichts; ſondern der ſtats- ſecretarius verrichtet die unterſchrift, von Moſer in kleinen ſchriften, 5ten Bande, abh. 1. ſ. 3 § 2 fg. Kaiſer Max I unterſchrib ſeinen namen. Der Reichsvice-kanzler contraſigniret. Schon unter K. Fritz II war die contra-ſignatur uͤblich; jedoch blib ſolche hernach aus. contra-ſigna- turen. Bei vollmachten, in kanzeleiſchreiben, in hand- ſchreiben, und eigenhaͤndigen brifen wird ſolche gebrauchet. Beim Muͤnſteriſchen friden war die unterſchrift: Louis darneben zur linken ſtand: par le Roi, la Reine regente, Sa Mêre préſente. unten zur linken: Lommenie. Beim Reichs-hof-rahte unterſchreibet der Kai- ſer, weiter darunter zur rechten der Reichs-vice- kanzler Vt. (d. i. vidit): Rudolph Graf von Co- loredo; ganz unten zur linken: Matthias Wil- helm Haan ꝛc. Andere beiſpiele bringet der von Moſer im 5ten bande der kleinen ſchriften bei, ſ. 61 fg. Bei Kur-Mainz, Kur-Trier, Kur-Coͤlln, Kur Sachſen, Kur-Brandenburg, Kur-Baiern, Kur-Pfalz, Kur-Braunſchweig, Anhalt, Baa- den, Brandenburg in Flandern, Braunſchweig, Heſſen, Holſtein, Lothringen, Mecklenburg, Naſ- ſau, Oranien, Zweibruͤcken, Sachſen, Wuͤrten- berg, auch Biſchoͤffen und Grafen, ſind die con- traſignaturen uͤblich. Bei den Reichs- und Landſtaͤdten, dom capituln, ſtaͤdten, und commu- nen,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1269>, abgerufen am 28.04.2024.