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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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und deren gattungen.
iure patronatus der universitaeten, und schulen ist
des Matth. Stephans abhandel. Greifsw. 1631,
4t anzumerken, Gottlieb Christoph Harles ge-
danken von den realschulen, Bremen 1765, 8v,
Joh. Gottl. Heinece de iure principis circa ci-
uium studia,
Halle 1738.

§ 343

Unter den römischen Kaisern hat man schon dievon den ehe-
maligen hof-
und anderen
schulen, auch
besoldungen
der schulbedin-
ten.

hofschulen zum unterrichte der kaiserlichen pagen
gehabt. Zu den zeiten der carolingischen Kaiser
waren sie ebenfalls bekannt, Koehler und Hirsch
am a. o. s. 17 fgg., Rink am a. o. s. 11 fg., Chri-
stian Wilh. Franz Walch
de eruditione Laicorum
medii aeui,
Jena 1750, 4t, s. 12 fg.; aus deren
nachamung sind nachher die paedagogia illustria
entstanden. Die Römer haben auch schulen in
den eroberten landen und grenzstädten von Teutsch-
lande angeordnet, Rink am a. o. s. 9 fg. § 7. Die
einrichtungen der classen, die visitationen der schu-
len, auch die prüfungen, sind schon in den älteren
zeiten üblich gewesen. Jn den trivial-schulen sollte
die jugend zur gelehrsamkeit, und zu höheren wis-
senschaften vorbereitet werden, Lansius s. 3 fg.,
note (c), Kemmerich s. 16 fg. Auf das trivium
folgete das quadrivium, Conring am a. o. diss.
III
s. 80, Rink s. 21, das ist, die arithmetic, geo-
metrie, music, und astronomie, welche allso die
siben wissenschaften ausmacheten, Jac. Frid. Lu-
dovici
de grammatica mala, Halle 1720, 1743,
4t, § 4 s. 10. Die oberste aufsicht über die öf-
fentlichen schulen stehet dem landesherrn zu, Boeh-
mer
T. I P. 1, cons. 116, num. 12; es hänget auch
die schulzucht nicht von den aeltern ab, eb. num. 4,
n. 18. Der lehrstand bedarf eines schuzes der ho-
hen obrigkeit, welche dann demselben beistehen muß,

Sam.
T 4

und deren gattungen.
iure patronatus der univerſitaeten, und ſchulen iſt
des Matth. Stephans abhandel. Greifsw. 1631,
4t anzumerken, Gottlieb Chriſtoph Harles ge-
danken von den realſchulen, Bremen 1765, 8v,
Joh. Gottl. Heinece de iure principis circa ci-
uium ſtudia,
Halle 1738.

§ 343

Unter den roͤmiſchen Kaiſern hat man ſchon dievon den ehe-
maligen hof-
und anderen
ſchulen, auch
beſoldungen
der ſchulbedin-
ten.

hofſchulen zum unterrichte der kaiſerlichen pagen
gehabt. Zu den zeiten der carolingiſchen Kaiſer
waren ſie ebenfalls bekannt, Koehler und Hirſch
am a. o. ſ. 17 fgg., Rink am a. o. ſ. 11 fg., Chri-
ſtian Wilh. Franz Walch
de eruditione Laicorum
medii aeui,
Jena 1750, 4t, ſ. 12 fg.; aus deren
nachamung ſind nachher die paedagogia illuſtria
entſtanden. Die Roͤmer haben auch ſchulen in
den eroberten landen und grenzſtaͤdten von Teutſch-
lande angeordnet, Rink am a. o. ſ. 9 fg. § 7. Die
einrichtungen der claſſen, die viſitationen der ſchu-
len, auch die pruͤfungen, ſind ſchon in den aͤlteren
zeiten uͤblich geweſen. Jn den trivial-ſchulen ſollte
die jugend zur gelehrſamkeit, und zu hoͤheren wiſ-
ſenſchaften vorbereitet werden, Lanſius ſ. 3 fg.,
note (c), Kemmerich ſ. 16 fg. Auf das trivium
folgete das quadrivium, Conring am a. o. diſſ.
III
ſ. 80, Rink ſ. 21, das iſt, die arithmetic, geo-
metrie, muſic, und aſtronomie, welche allſo die
ſiben wiſſenſchaften ausmacheten, Jac. Frid. Lu-
dovici
de grammatica mala, Halle 1720, 1743,
4t, § 4 ſ. 10. Die oberſte aufſicht uͤber die oͤf-
fentlichen ſchulen ſtehet dem landesherrn zu, Boeh-
mer
T. I P. 1, conſ. 116, num. 12; es haͤnget auch
die ſchulzucht nicht von den aeltern ab, eb. num. 4,
n. 18. Der lehrſtand bedarf eines ſchuzes der ho-
hen obrigkeit, welche dann demſelben beiſtehen muß,

Sam.
T 4
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[295/0319] und deren gattungen. iure patronatus der univerſitaeten, und ſchulen iſt des Matth. Stephans abhandel. Greifsw. 1631, 4t anzumerken, Gottlieb Chriſtoph Harles ge- danken von den realſchulen, Bremen 1765, 8v, Joh. Gottl. Heinece de iure principis circa ci- uium ſtudia, Halle 1738. § 343 Unter den roͤmiſchen Kaiſern hat man ſchon die hofſchulen zum unterrichte der kaiſerlichen pagen gehabt. Zu den zeiten der carolingiſchen Kaiſer waren ſie ebenfalls bekannt, Koehler und Hirſch am a. o. ſ. 17 fgg., Rink am a. o. ſ. 11 fg., Chri- ſtian Wilh. Franz Walch de eruditione Laicorum medii aeui, Jena 1750, 4t, ſ. 12 fg.; aus deren nachamung ſind nachher die paedagogia illuſtria entſtanden. Die Roͤmer haben auch ſchulen in den eroberten landen und grenzſtaͤdten von Teutſch- lande angeordnet, Rink am a. o. ſ. 9 fg. § 7. Die einrichtungen der claſſen, die viſitationen der ſchu- len, auch die pruͤfungen, ſind ſchon in den aͤlteren zeiten uͤblich geweſen. Jn den trivial-ſchulen ſollte die jugend zur gelehrſamkeit, und zu hoͤheren wiſ- ſenſchaften vorbereitet werden, Lanſius ſ. 3 fg., note (c), Kemmerich ſ. 16 fg. Auf das trivium folgete das quadrivium, Conring am a. o. diſſ. III ſ. 80, Rink ſ. 21, das iſt, die arithmetic, geo- metrie, muſic, und aſtronomie, welche allſo die ſiben wiſſenſchaften ausmacheten, Jac. Frid. Lu- dovici de grammatica mala, Halle 1720, 1743, 4t, § 4 ſ. 10. Die oberſte aufſicht uͤber die oͤf- fentlichen ſchulen ſtehet dem landesherrn zu, Boeh- mer T. I P. 1, conſ. 116, num. 12; es haͤnget auch die ſchulzucht nicht von den aeltern ab, eb. num. 4, n. 18. Der lehrſtand bedarf eines ſchuzes der ho- hen obrigkeit, welche dann demſelben beiſtehen muß, Sam. von den ehe- maligen hof- und anderen ſchulen, auch beſoldungen der ſchulbedin- ten. T 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/319>, abgerufen am 29.04.2024.