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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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CVI h. von dem heiratsgute
Philipp Hahn de exclusione filiarum illustr. ab
allodio, cap.
2, s. 18 fg. Jmmittels erhilten sie
ire ausstattung, aussteuer, standesmässig, und
nach standesgebür, welche von der beratung der
privatpersonen sich wohl unterscheidet. Denn da-
hir kommen geschmeide, kleider, silbergeschirr,
geschmuck, edelsteine, kleinodien, und andere kost-
barkeiten für, Struve in iurispr. her. vol. III, cap.
1, sect. II,
s. 34 fgg., meine abh. de adparatu et
iustructu nuptarum, vulgo
aussteuer praeter dotem
in pactis dotal. promisso eiusque iure quum mari-
tus foro cessit,
Marb. 1744, s. 7 fg., s. 22, s. 39
fg., § 58 fg., s. 71 fgg., Peter Müller de io-
calibus,
Jena 1686, Gottl. Arn. Spiß de mu-
lierum ornamentis,
Altd. 1743. Der herzog
Heinrich I, in Brabant, sezete seines sones ge-
malin, des kaisers Philipps prinzessin, im jare
1207, 1000 mark järlicher einkünfte zum braut-
gute aus, Lünig im cod. dipl. germ. sp. 1081,
und die unten angezogene Grossische abh. s. 10,
note (g). Woraus sich erbricht: daß man bei
den erlauchten weibespersonen in Teutschlande die
teutschen sitten, wegen des brautgutes beobachtet
habe; dahingegen bekamen die töchter bei denen,
welche unter der Römer botmässigkeit standen, den
Galliern, nach des Jul. Caesars berichte, ein
ehegelt lib. VI, cap. 19. § 1, de bello gall. Von
Engelland, und der königl. prinzessin: Mathil-
dis, vom jare 1168 sihe des Grupens teutsche
frau s. 29 fg. Wie aber der Julius Caesar diß-
falls mit dem Taeitus vereinbaret werden könne,
davon sind verschidene mutmassungen bemerket, in
der unter meinem fürsize vom herrn Lic. Joh.
Frid. Groß
gehaltenen probeschrift de dote filiae
illustri nuptae ex domus pacto extra patris concur-
sum, vt vocant, prae creditoribus paternis statim

nume-

CVI h. von dem heiratsgute
Philipp Hahn de excluſione filiarum illuſtr. ab
allodio, cap.
2, ſ. 18 fg. Jmmittels erhilten ſie
ire ausſtattung, ausſteuer, ſtandesmaͤſſig, und
nach ſtandesgebuͤr, welche von der beratung der
privatperſonen ſich wohl unterſcheidet. Denn da-
hir kommen geſchmeide, kleider, ſilbergeſchirr,
geſchmuck, edelſteine, kleinodien, und andere koſt-
barkeiten fuͤr, Struve in iurispr. her. vol. III, cap.
1, ſect. II,
ſ. 34 fgg., meine abh. de adparatu et
iuſtructu nuptarum, vulgo
ausſteuer praeter dotem
in pactis dotal. promiſſo eiusque iure quum mari-
tus foro ceſſit,
Marb. 1744, ſ. 7 fg., ſ. 22, ſ. 39
fg., § 58 fg., ſ. 71 fgg., Peter Muͤller de io-
calibus,
Jena 1686, Gottl. Arn. Spiß de mu-
lierum ornamentis,
Altd. 1743. Der herzog
Heinrich I, in Brabant, ſezete ſeines ſones ge-
malin, des kaiſers Philipps prinzeſſin, im jare
1207, 1000 mark jaͤrlicher einkuͤnfte zum braut-
gute aus, Luͤnig im cod. dipl. germ. ſp. 1081,
und die unten angezogene Groſſiſche abh. ſ. 10,
note (g). Woraus ſich erbricht: daß man bei
den erlauchten weibesperſonen in Teutſchlande die
teutſchen ſitten, wegen des brautgutes beobachtet
habe; dahingegen bekamen die toͤchter bei denen,
welche unter der Roͤmer botmaͤſſigkeit ſtanden, den
Galliern, nach des Jul. Caeſars berichte, ein
ehegelt lib. VI, cap. 19. § 1, de bello gall. Von
Engelland, und der koͤnigl. prinzeſſin: Mathil-
dis, vom jare 1168 ſihe des Grupens teutſche
frau ſ. 29 fg. Wie aber der Julius Caeſar diß-
falls mit dem Taeitus vereinbaret werden koͤnne,
davon ſind verſchidene mutmaſſungen bemerket, in
der unter meinem fuͤrſize vom herrn Lic. Joh.
Frid. Groß
gehaltenen probeſchrift de dote filiae
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[480/0504] CVI h. von dem heiratsgute Philipp Hahn de excluſione filiarum illuſtr. ab allodio, cap. 2, ſ. 18 fg. Jmmittels erhilten ſie ire ausſtattung, ausſteuer, ſtandesmaͤſſig, und nach ſtandesgebuͤr, welche von der beratung der privatperſonen ſich wohl unterſcheidet. Denn da- hir kommen geſchmeide, kleider, ſilbergeſchirr, geſchmuck, edelſteine, kleinodien, und andere koſt- barkeiten fuͤr, Struve in iurispr. her. vol. III, cap. 1, ſect. II, ſ. 34 fgg., meine abh. de adparatu et iuſtructu nuptarum, vulgo ausſteuer praeter dotem in pactis dotal. promiſſo eiusque iure quum mari- tus foro ceſſit, Marb. 1744, ſ. 7 fg., ſ. 22, ſ. 39 fg., § 58 fg., ſ. 71 fgg., Peter Muͤller de io- calibus, Jena 1686, Gottl. Arn. Spiß de mu- lierum ornamentis, Altd. 1743. Der herzog Heinrich I, in Brabant, ſezete ſeines ſones ge- malin, des kaiſers Philipps prinzeſſin, im jare 1207, 1000 mark jaͤrlicher einkuͤnfte zum braut- gute aus, Luͤnig im cod. dipl. germ. ſp. 1081, und die unten angezogene Groſſiſche abh. ſ. 10, note (g). Woraus ſich erbricht: daß man bei den erlauchten weibesperſonen in Teutſchlande die teutſchen ſitten, wegen des brautgutes beobachtet habe; dahingegen bekamen die toͤchter bei denen, welche unter der Roͤmer botmaͤſſigkeit ſtanden, den Galliern, nach des Jul. Caeſars berichte, ein ehegelt lib. VI, cap. 19. § 1, de bello gall. Von Engelland, und der koͤnigl. prinzeſſin: Mathil- dis, vom jare 1168 ſihe des Grupens teutſche frau ſ. 29 fg. Wie aber der Julius Caeſar diß- falls mit dem Taeitus vereinbaret werden koͤnne, davon ſind verſchidene mutmaſſungen bemerket, in der unter meinem fuͤrſize vom herrn Lic. Joh. Frid. Groß gehaltenen probeſchrift de dote filiae illuſtri nuptae ex domus pacto extra patris concur- ſum, vt vocant, prae creditoribus paternis ſtatim nume-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/504>, abgerufen am 04.05.2024.