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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803.

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Hoheit steigt vom Throne nieder,
Nennet hier die Menschen Brüder,
Knüpft das Band der Harmonie.

Heil der seegenvollen Stunde,
Wo auch uns zum Maurer, Bunde
Heil'ge Bruder-Pflicht verband,
Wo, geweiht durch heil'gen Stempel,
Zu dem Bau im großen Tempel
Uns die Weisheit thätig fand.
Brüdern, die in fernen Landen
Sich zum Bau mit uns verbanden,
Die das volle Licht erfreut,
Die des Ordens hohe Lehren
Treulich üben, heilig ehren,
Sei zum Dank dies Glas geweiht.
Schwebe, ehrfurchtsvolle Stille,
Aus dem Grabe, wo die Hülle
Eines frommen Bruders weilt,
Dessen Geist im Thaten-Kranze
Zu der Gottheit lichterm Glanze,
Zu dem bessern Tempel eilt. --
Ihr, zur Wahrheit ächte Söhne,
Uebt das Gute, ehrt das Schöne,
Seid der Menschheit Schutz und Freund;
Daß auch einst auf Eurem Grabe
Weib und Mädchen, Mann und Knabe
Dankbar eine Zähre weint.


Hoheit ſteigt vom Throne nieder,
Nennet hier die Menſchen Bruͤder,
Knuͤpft das Band der Harmonie.

Heil der ſeegenvollen Stunde,
Wo auch uns zum Maurer, Bunde
Heil’ge Bruder-Pflicht verband,
Wo, geweiht durch heil’gen Stempel,
Zu dem Bau im großen Tempel
Uns die Weisheit thaͤtig fand.
Bruͤdern, die in fernen Landen
Sich zum Bau mit uns verbanden,
Die das volle Licht erfreut,
Die des Ordens hohe Lehren
Treulich uͤben, heilig ehren,
Sei zum Dank dies Glas geweiht.
Schwebe, ehrfurchtsvolle Stille,
Aus dem Grabe, wo die Huͤlle
Eines frommen Bruders weilt,
Deſſen Geiſt im Thaten-Kranze
Zu der Gottheit lichterm Glanze,
Zu dem beſſern Tempel eilt. —
Ihr, zur Wahrheit aͤchte Soͤhne,
Uebt das Gute, ehrt das Schoͤne,
Seid der Menſchheit Schutz und Freund;
Daß auch einſt auf Eurem Grabe
Weib und Maͤdchen, Mann und Knabe
Dankbar eine Zaͤhre weint.


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[270/0292] Hoheit ſteigt vom Throne nieder, Nennet hier die Menſchen Bruͤder, Knuͤpft das Band der Harmonie. Heil der ſeegenvollen Stunde, Wo auch uns zum Maurer, Bunde Heil’ge Bruder-Pflicht verband, Wo, geweiht durch heil’gen Stempel, Zu dem Bau im großen Tempel Uns die Weisheit thaͤtig fand. Bruͤdern, die in fernen Landen Sich zum Bau mit uns verbanden, Die das volle Licht erfreut, Die des Ordens hohe Lehren Treulich uͤben, heilig ehren, Sei zum Dank dies Glas geweiht. Schwebe, ehrfurchtsvolle Stille, Aus dem Grabe, wo die Huͤlle Eines frommen Bruders weilt, Deſſen Geiſt im Thaten-Kranze Zu der Gottheit lichterm Glanze, Zu dem beſſern Tempel eilt. — Ihr, zur Wahrheit aͤchte Soͤhne, Uebt das Gute, ehrt das Schoͤne, Seid der Menſchheit Schutz und Freund; Daß auch einſt auf Eurem Grabe Weib und Maͤdchen, Mann und Knabe Dankbar eine Zaͤhre weint.

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Zitationshilfe: [Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/292>, abgerufen am 30.04.2024.