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Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

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Verbr. durch Täuschung eines andern.
Sache| zum Nachtheil der |Güter eines andern *),
Dahin gehört vorzüglich 1) Verfälschung der
Waaren, 2) der zum wechselseitigen Verkehr
gesetzlich bestimmten Maasse **). 3) Die Verfäl-
schung an sich gültiger Documente, durch
Hinzusetzen, Ausstreichen u. s. w. ***) II. Der
Betrug, wenn die Täuschung auf eine andere
Art, als durch Verfälschung einer Sache gesche-
hen ist
. Dies geschieht vornehmlich 1) durch
täuschende Veränderung der wahren Merk-
male einer Person ****), 2) durch den Gebrauch +)
oder die Verfertigung einer Sache ++), welche
den Schein einer andern an sich trägt, 3) durch
unwahre Aussagen oder täuschende Handlun-

gen,
*) Klein p. R. §. 468. unterscheidet zwar diesen
Begriff vom Betrug, nimmt ihn aber zu weit und
bestimmt ihn zu vag.
**) L. 32. §. 1. D. h. t. P. G. O. Art. 113. R. P. O. v.
I. 1548. u. 1577. tit. 16.
***) L. 2. D. h. t. Qui testamentum -- deleverit, in-
terleverit.
-- L. Corn. poena damnatur, L. 16. §. 2.
eod. -- L. 16. pr. eod. Verfälschung der Edicte.
****) Unterschiebung eines Kindes. L. 13. §. 1. L. 20.
§. 1. D. h. t. Beylegung eines falschen Namens.
L. 13. pr. D. eod. Wer sich einen falschen Stand
beylegt. L. 27. §. 2. D. eod. L. un. C. ad L. Visel-
liam. L.
1. C. Si servus aut libert. ad decur.
+) L. 2. D. eod. qui testamentum falsum -- recitaverit
dolo malo. L. 27. §. 2. eod. L. 4. C. sireus vel accu-
sator
.
++) Verfertigung falscher Testamente. L. 1. pr. L. 2.
L. 29. h. t. -- Verfertigung falscher Siegel. L. 30.
pr. D. eod. P. G. O. Art. 112. Verfert. anderer
falscher Documente durch Nachahmung der Hand-
schrift des andern. L. 23. D. eod.

Verbr. durch Täuſchung eines andern.
Sache| zum Nachtheil der |Güter eines andern *),
Dahin gehört vorzüglich 1) Verfälſchung der
Waaren, 2) der zum wechſelſeitigen Verkehr
geſetzlich beſtimmten Maaſse **). 3) Die Verfäl-
ſchung an ſich gültiger Documente, durch
Hinzuſetzen, Ausſtreichen u. ſ. w. ***) II. Der
Betrug, wenn die Täuſchung auf eine andere
Art, als durch Verfälſchung einer Sache geſche-
hen iſt
. Dies geſchieht vornehmlich 1) durch
täuſchende Veränderung der wahren Merk-
male einer Perſon ****), 2) durch den Gebrauch †)
oder die Verfertigung einer Sache ††), welche
den Schein einer andern an ſich trägt, 3) durch
unwahre Auſſagen oder täuſchende Handlun-

gen,
*) Klein p. R. §. 468. unterſcheidet zwar dieſen
Begriff vom Betrug, nimmt ihn aber zu weit und
beſtimmt ihn zu vag.
**) L. 32. §. 1. D. h. t. P. G. O. Art. 113. R. P. O. v.
I. 1548. u. 1577. tit. 16.
***) L. 2. D. h. t. Qui teſtamentum — deleverit, in-
terleverit.
— L. Corn. poena damnatur, L. 16. §. 2.
eod. — L. 16. pr. eod. Verfälſchung der Edicte.
****) Unterſchiebung eines Kindes. L. 13. §. 1. L. 20.
§. 1. D. h. t. Beylegung eines falſchen Namens.
L. 13. pr. D. eod. Wer ſich einen falſchen Stand
beylegt. L. 27. §. 2. D. eod. L. un. C. ad L. Viſel-
liam. L.
1. C. Si ſervus aut libert. ad decur.
†) L. 2. D. eod. qui teſtamentum falſum — recitaverit
dolo malo. L. 27. §. 2. eod. L. 4. C. ſireus vel accu-
ſator
.
††) Verfertigung falſcher Teſtamente. L. 1. pr. L. 2.
L. 29. h. t. — Verfertigung falſcher Siegel. L. 30.
pr. D. eod. P. G. O. Art. 112. Verfert. anderer
falſcher Documente durch Nachahmung der Hand-
ſchrift des andern. L. 23. D. eod.
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[361/0389] Verbr. durch Täuſchung eines andern. Sache| zum Nachtheil der |Güter eines andern *), Dahin gehört vorzüglich 1) Verfälſchung der Waaren, 2) der zum wechſelſeitigen Verkehr geſetzlich beſtimmten Maaſse **). 3) Die Verfäl- ſchung an ſich gültiger Documente, durch Hinzuſetzen, Ausſtreichen u. ſ. w. ***) II. Der Betrug, wenn die Täuſchung auf eine andere Art, als durch Verfälſchung einer Sache geſche- hen iſt. Dies geſchieht vornehmlich 1) durch täuſchende Veränderung der wahren Merk- male einer Perſon ****), 2) durch den Gebrauch †) oder die Verfertigung einer Sache ††), welche den Schein einer andern an ſich trägt, 3) durch unwahre Auſſagen oder täuſchende Handlun- gen, *) Klein p. R. §. 468. unterſcheidet zwar dieſen Begriff vom Betrug, nimmt ihn aber zu weit und beſtimmt ihn zu vag. **) L. 32. §. 1. D. h. t. P. G. O. Art. 113. R. P. O. v. I. 1548. u. 1577. tit. 16. ***) L. 2. D. h. t. Qui teſtamentum — deleverit, in- terleverit. — L. Corn. poena damnatur, L. 16. §. 2. eod. — L. 16. pr. eod. Verfälſchung der Edicte. ****) Unterſchiebung eines Kindes. L. 13. §. 1. L. 20. §. 1. D. h. t. Beylegung eines falſchen Namens. L. 13. pr. D. eod. Wer ſich einen falſchen Stand beylegt. L. 27. §. 2. D. eod. L. un. C. ad L. Viſel- liam. L. 1. C. Si ſervus aut libert. ad decur. †) L. 2. D. eod. qui teſtamentum falſum — recitaverit dolo malo. L. 27. §. 2. eod. L. 4. C. ſireus vel accu- ſator. ††) Verfertigung falſcher Teſtamente. L. 1. pr. L. 2. L. 29. h. t. — Verfertigung falſcher Siegel. L. 30. pr. D. eod. P. G. O. Art. 112. Verfert. anderer falſcher Documente durch Nachahmung der Hand- ſchrift des andern. L. 23. D. eod.

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Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/389>, abgerufen am 29.04.2024.