Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

Tedeums und von den Unterschriften befreit.
Wofür Jhnen wie billig eine gute Pension
und ein ansehnliches Jagdrevier angewiesen
wird."

"Selim wird ein guter König werden;
wenn er seine Eitelkeit, und Zoraide eine
gute Frau; wenn sie ihre Liebe überwinden
kann.

Was die Fee damit sagen wollte? --
Jn der That ich weiß es nicht? Es sey
denn, daß sie von der menschlichen Liebe
gesprochen haben möchte. Bekanntlich kön-
nen die Männer diese nicht gut an den
Weibern ertragen; wogegen ihnen aber die
göttliche -- besonders wenn sie sich durch
Langmuth äußert -- über die Maaßen gut
zu bekommen pflegt.



Tedeums und von den Unterſchriften befreit.
Wofuͤr Jhnen wie billig eine gute Penſion
und ein anſehnliches Jagdrevier angewieſen
wird.«

»Selim wird ein guter Koͤnig werden;
wenn er ſeine Eitelkeit, und Zoraïde eine
gute Frau; wenn ſie ihre Liebe uͤberwinden
kann.

Was die Fee damit ſagen wollte? —
Jn der That ich weiß es nicht? Es ſey
denn, daß ſie von der menſchlichen Liebe
geſprochen haben moͤchte. Bekanntlich koͤn-
nen die Maͤnner dieſe nicht gut an den
Weibern ertragen; wogegen ihnen aber die
goͤttliche — beſonders wenn ſie ſich durch
Langmuth aͤußert — uͤber die Maaßen gut
zu bekommen pflegt.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0061" n="57"/>
Tedeums und von den Unter&#x017F;chriften befreit.<lb/>
Wofu&#x0364;r Jhnen wie billig eine gute Pen&#x017F;ion<lb/>
und ein an&#x017F;ehnliches Jagdrevier angewie&#x017F;en<lb/>
wird.«</p><lb/>
        <p>»Selim wird ein guter Ko&#x0364;nig werden;<lb/>
wenn er &#x017F;eine Eitelkeit, und Zoraïde eine<lb/>
gute Frau; wenn &#x017F;ie ihre Liebe u&#x0364;berwinden<lb/>
kann.</p><lb/>
        <p>Was die Fee damit &#x017F;agen wollte? &#x2014;<lb/>
Jn der That ich weiß es nicht? Es &#x017F;ey<lb/>
denn, daß &#x017F;ie von der <hi rendition="#g">men&#x017F;chlichen</hi> Liebe<lb/>
ge&#x017F;prochen haben mo&#x0364;chte. Bekanntlich ko&#x0364;n-<lb/>
nen die Ma&#x0364;nner die&#x017F;e nicht gut an den<lb/>
Weibern ertragen; wogegen ihnen aber die<lb/><hi rendition="#g">go&#x0364;ttliche</hi> &#x2014; be&#x017F;onders wenn &#x017F;ie &#x017F;ich durch<lb/>
Langmuth a&#x0364;ußert &#x2014; u&#x0364;ber die Maaßen gut<lb/>
zu bekommen pflegt.</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[57/0061] Tedeums und von den Unterſchriften befreit. Wofuͤr Jhnen wie billig eine gute Penſion und ein anſehnliches Jagdrevier angewieſen wird.« »Selim wird ein guter Koͤnig werden; wenn er ſeine Eitelkeit, und Zoraïde eine gute Frau; wenn ſie ihre Liebe uͤberwinden kann. Was die Fee damit ſagen wollte? — Jn der That ich weiß es nicht? Es ſey denn, daß ſie von der menſchlichen Liebe geſprochen haben moͤchte. Bekanntlich koͤn- nen die Maͤnner dieſe nicht gut an den Weibern ertragen; wogegen ihnen aber die goͤttliche — beſonders wenn ſie ſich durch Langmuth aͤußert — uͤber die Maaßen gut zu bekommen pflegt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/61
Zitationshilfe: [Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/61>, abgerufen am 01.05.2024.