Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

Bild:
<< vorherige Seite

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
nannt, presst. Nur bei sehr grossen Durchmessern wird der kreisrunde
Lochring aus Theilen zusammengesetzt. Es werden auch -- namentlich für
unrunde oder zusammengesetzte Löcher -- die betreffenden Oeffnungen in
Stahlplatten ausgebildet, wofür Fig. 930 ein Beispiel zeigt.

Wenn mehrere runde Löcher gleichzeitig geschnitten werden sollen,
so dienen häufig die Bohrungen einer Stahlplatte als Lochringe, während
für rechteckige Löcher, wenigstens dann, wenn sie schmal sind, vorgezogen

[Abbildung] Fig. 930.
[Abbildung] Fig. 931.
[Abbildung] Fig. 932.
wird, die Lochringe oder Matrizen aus Stäbchen zusammenzusetzen. Nach
Fig. 931 sind die Stäbchen a an ihren Endflächen abgeschrägt und werden
mittels der Leisten b auf der Platte c festgehalten; den seitlichen Druck
nehmen die an c festen Hervorragungen d auf. Fig. 932 zeigt eine der
[Abbildung] Fig. 933.
vorigen verwandte Befestigungsweise. Man befestigt die
Stäbchen auf der Platte auch wohl durch Vergiessen
mit leichtschmelzbarem Metall.

Besondere Gestalten der Werkstücke erfordern unter
Umständen eigenartige Lochringe. Fig. 933 ist ein dahin-
gehöriges Beispiel.1) Es handelt sich um das Lochen
gebogener Flacheisen. Der Lochring l hat sattelartige
Gestalt und ist seitwärts am Maschinengestell befestigt.
s bezeichnet den Stempel.

Fig. 934 stellt die gebräuchliche Befestigungsweise
des Stempels D und des Lochringes E im Schnitt dar.
Nach der linken Seite der Figur steckt der Stempel D
mit seinem schlank verjüngten Zapfen im Schlitten B,
wird durch eine versenkte Druckschraube dort fest gehalten und legt sich mit
der Fläche eines Bundes gegen die untere Fläche des Schlittens B. Man
stösst -- nach Lösen der Druckschraube -- den Stempel aus, indem man
über ihm, durch ein Loch im Schlitten B einen Keil eintreibt. Rechts von

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 1039, mit Abb.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
nannt, presst. Nur bei sehr grossen Durchmessern wird der kreisrunde
Lochring aus Theilen zusammengesetzt. Es werden auch — namentlich für
unrunde oder zusammengesetzte Löcher — die betreffenden Oeffnungen in
Stahlplatten ausgebildet, wofür Fig. 930 ein Beispiel zeigt.

Wenn mehrere runde Löcher gleichzeitig geschnitten werden sollen,
so dienen häufig die Bohrungen einer Stahlplatte als Lochringe, während
für rechteckige Löcher, wenigstens dann, wenn sie schmal sind, vorgezogen

[Abbildung] Fig. 930.
[Abbildung] Fig. 931.
[Abbildung] Fig. 932.
wird, die Lochringe oder Matrizen aus Stäbchen zusammenzusetzen. Nach
Fig. 931 sind die Stäbchen a an ihren Endflächen abgeschrägt und werden
mittels der Leisten b auf der Platte c festgehalten; den seitlichen Druck
nehmen die an c festen Hervorragungen d auf. Fig. 932 zeigt eine der
[Abbildung] Fig. 933.
vorigen verwandte Befestigungsweise. Man befestigt die
Stäbchen auf der Platte auch wohl durch Vergiessen
mit leichtschmelzbarem Metall.

Besondere Gestalten der Werkstücke erfordern unter
Umständen eigenartige Lochringe. Fig. 933 ist ein dahin-
gehöriges Beispiel.1) Es handelt sich um das Lochen
gebogener Flacheisen. Der Lochring l hat sattelartige
Gestalt und ist seitwärts am Maschinengestell befestigt.
s bezeichnet den Stempel.

Fig. 934 stellt die gebräuchliche Befestigungsweise
des Stempels D und des Lochringes E im Schnitt dar.
Nach der linken Seite der Figur steckt der Stempel D
mit seinem schlank verjüngten Zapfen im Schlitten B,
wird durch eine versenkte Druckschraube dort fest gehalten und legt sich mit
der Fläche eines Bundes gegen die untere Fläche des Schlittens B. Man
stösst — nach Lösen der Druckschraube — den Stempel aus, indem man
über ihm, durch ein Loch im Schlitten B einen Keil eintreibt. Rechts von

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 1039, mit Abb.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0518" n="504"/><fw place="top" type="header">Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.</fw><lb/>
nannt, presst. Nur bei sehr grossen Durchmessern wird der kreisrunde<lb/>
Lochring aus Theilen zusammengesetzt. Es werden auch &#x2014; namentlich für<lb/>
unrunde oder zusammengesetzte Löcher &#x2014; die betreffenden Oeffnungen in<lb/>
Stahlplatten ausgebildet, wofür Fig. 930 ein Beispiel zeigt.</p><lb/>
          <p>Wenn mehrere runde Löcher gleichzeitig geschnitten werden sollen,<lb/>
so dienen häufig die Bohrungen einer Stahlplatte als Lochringe, während<lb/>
für rechteckige Löcher, wenigstens dann, wenn sie schmal sind, vorgezogen<lb/><figure><head>Fig. 930.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 931.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 932.</head></figure><lb/>
wird, die Lochringe oder Matrizen aus Stäbchen zusammenzusetzen. Nach<lb/>
Fig. 931 sind die Stäbchen <hi rendition="#i">a</hi> an ihren Endflächen abgeschrägt und werden<lb/>
mittels der Leisten <hi rendition="#i">b</hi> auf der Platte <hi rendition="#i">c</hi> festgehalten; den seitlichen Druck<lb/>
nehmen die an <hi rendition="#i">c</hi> festen Hervorragungen <hi rendition="#i">d</hi> auf. Fig. 932 zeigt eine der<lb/><figure><head>Fig. 933.</head></figure><lb/>
vorigen verwandte Befestigungsweise. Man befestigt die<lb/>
Stäbchen auf der Platte auch wohl durch Vergiessen<lb/>
mit leichtschmelzbarem Metall.</p><lb/>
          <p>Besondere Gestalten der Werkstücke erfordern unter<lb/>
Umständen eigenartige Lochringe. Fig. 933 ist ein dahin-<lb/>
gehöriges Beispiel.<note place="foot" n="1)">Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 1039, mit Abb.</note> Es handelt sich um das Lochen<lb/>
gebogener Flacheisen. Der Lochring <hi rendition="#i">l</hi> hat sattelartige<lb/>
Gestalt und ist seitwärts am Maschinengestell befestigt.<lb/><hi rendition="#i">s</hi> bezeichnet den Stempel.</p><lb/>
          <p>Fig. 934 stellt die gebräuchliche Befestigungsweise<lb/>
des Stempels <hi rendition="#i">D</hi> und des Lochringes <hi rendition="#i">E</hi> im Schnitt dar.<lb/>
Nach der linken Seite der Figur steckt der Stempel <hi rendition="#i">D</hi><lb/>
mit seinem schlank verjüngten Zapfen im Schlitten <hi rendition="#i">B</hi>,<lb/>
wird durch eine versenkte Druckschraube dort fest gehalten und legt sich mit<lb/>
der Fläche eines Bundes gegen die untere Fläche des Schlittens <hi rendition="#i">B</hi>. Man<lb/>
stösst &#x2014; nach Lösen der Druckschraube &#x2014; den Stempel aus, indem man<lb/>
über ihm, durch ein Loch im Schlitten <hi rendition="#i">B</hi> einen Keil eintreibt. Rechts von<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[504/0518] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. nannt, presst. Nur bei sehr grossen Durchmessern wird der kreisrunde Lochring aus Theilen zusammengesetzt. Es werden auch — namentlich für unrunde oder zusammengesetzte Löcher — die betreffenden Oeffnungen in Stahlplatten ausgebildet, wofür Fig. 930 ein Beispiel zeigt. Wenn mehrere runde Löcher gleichzeitig geschnitten werden sollen, so dienen häufig die Bohrungen einer Stahlplatte als Lochringe, während für rechteckige Löcher, wenigstens dann, wenn sie schmal sind, vorgezogen [Abbildung Fig. 930.] [Abbildung Fig. 931.] [Abbildung Fig. 932.] wird, die Lochringe oder Matrizen aus Stäbchen zusammenzusetzen. Nach Fig. 931 sind die Stäbchen a an ihren Endflächen abgeschrägt und werden mittels der Leisten b auf der Platte c festgehalten; den seitlichen Druck nehmen die an c festen Hervorragungen d auf. Fig. 932 zeigt eine der [Abbildung Fig. 933.] vorigen verwandte Befestigungsweise. Man befestigt die Stäbchen auf der Platte auch wohl durch Vergiessen mit leichtschmelzbarem Metall. Besondere Gestalten der Werkstücke erfordern unter Umständen eigenartige Lochringe. Fig. 933 ist ein dahin- gehöriges Beispiel. 1) Es handelt sich um das Lochen gebogener Flacheisen. Der Lochring l hat sattelartige Gestalt und ist seitwärts am Maschinengestell befestigt. s bezeichnet den Stempel. Fig. 934 stellt die gebräuchliche Befestigungsweise des Stempels D und des Lochringes E im Schnitt dar. Nach der linken Seite der Figur steckt der Stempel D mit seinem schlank verjüngten Zapfen im Schlitten B, wird durch eine versenkte Druckschraube dort fest gehalten und legt sich mit der Fläche eines Bundes gegen die untere Fläche des Schlittens B. Man stösst — nach Lösen der Druckschraube — den Stempel aus, indem man über ihm, durch ein Loch im Schlitten B einen Keil eintreibt. Rechts von 1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 1039, mit Abb.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/518
Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/518>, abgerufen am 17.06.2024.