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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
bolzen dieses Hebels kann durch einen rechts im Bilde sichtbaren Hand-
hebel gehoben oder gesenkt werden. Da der säbelförmige Hebel nur von
einer Seite vom Bär getroffen wird, so kann man den Steuerschieber, nach-
dem der Drehbolzen jenes Hebels entsprechend hoch gestellt ist, unter
Vermittlung eines zweiten Handhebels verschieben, also den Hammer mit
reiner Handsteuerung arbeiten lassen.

Statt des Dampfes hat man gespannte Luft zum Betriebe von Hämmern
benutzt.1) Bedeutung haben von diesen Hämmern nur die sogenannten
Pressluftwerkzeuge gewonnen. Das sind mit Luft, deren Ueberdruck
4 bis 5 kg für 1 qcm beträgt, betriebene Hämmer, mit welchen man Meissel,
Stemmer und dergl. gegen Werkstücke treibt. Die Schlagzahl wird zu
1200 bis 6000 minutlich angegeben. Die Hämmer sind so klein, dass sie
frei in der Hand geführt, oder doch bequem getragen werden können.
Ihre Bauart unterscheidet sich namentlich durch die Steuerungseinrichtungen,
indem entweder der Kolben, bezw. seine Stange die Luftein- und -Auslass-

[Abbildung]

Schnitt c-d der Fig. 1057.

[Abbildung] Fig. 1058.
öffnungen unmittelbar, ohne bewegliche Zwischenmittel freilegt und schliesst2)
oder ein besonderer selbstthätiger Steuerschieber hierfür vorgesehen ist.3)

Hier sind noch die Hämmer zu erwähnen, welche durch die Ver-
brennungsgase von Gas und Erdöl betrieben werden: Gas- und Erdöl-
oder Petroleum-Hämmer4). Es wird von diesen Hämmern bisher nur
sehr wenig Gebrauch gemacht.


1) Allen's Nietmaschine, Dingl. polyt. Journ. 1878, Bd. 230, S. 101; 1879, Bd. 231,
S. 306, mit Abb.
2) Ross, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1894, S. 86, mit Abb. Barth, Revue
industrielle, Aug. 1895, S. 343, mit Abb. Ridgely-Johnson, American Machinist, 9. Juni
1898, mit Abb. Clement, Zeitschr. f. Werkzeugmaschinen, Aug. 1898, S. 360, mit Abb.
3) Mac Coy, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891, S. 367, mit Abb. Thomson,
Revue industrielle, Aug. 1895, S. 343, mit Abb. Kunze, Glaser's Annalen, Aug. 1898,
S. 52, mit Abb. Boyer, Zeitschr. f. Werkzeugmaschinen, Mai 1899, S. 258, mit Abb.
4) P. Schrabb & Aug. Ferrien, Dingl. polyt. Journ. 1881, Bd. 240, S. 7. Rob-
son
, Engineering, Mai 1885, S. 573, mit Schaubild; The Engineer, Sept. 1886, S. 206,
mit Abb.; Revue generale des machines outils, Jan. 1887, S. 5, mit Abb.; Zeitschr. des

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
bolzen dieses Hebels kann durch einen rechts im Bilde sichtbaren Hand-
hebel gehoben oder gesenkt werden. Da der säbelförmige Hebel nur von
einer Seite vom Bär getroffen wird, so kann man den Steuerschieber, nach-
dem der Drehbolzen jenes Hebels entsprechend hoch gestellt ist, unter
Vermittlung eines zweiten Handhebels verschieben, also den Hammer mit
reiner Handsteuerung arbeiten lassen.

Statt des Dampfes hat man gespannte Luft zum Betriebe von Hämmern
benutzt.1) Bedeutung haben von diesen Hämmern nur die sogenannten
Pressluftwerkzeuge gewonnen. Das sind mit Luft, deren Ueberdruck
4 bis 5 kg für 1 qcm beträgt, betriebene Hämmer, mit welchen man Meissel,
Stemmer und dergl. gegen Werkstücke treibt. Die Schlagzahl wird zu
1200 bis 6000 minutlich angegeben. Die Hämmer sind so klein, dass sie
frei in der Hand geführt, oder doch bequem getragen werden können.
Ihre Bauart unterscheidet sich namentlich durch die Steuerungseinrichtungen,
indem entweder der Kolben, bezw. seine Stange die Luftein- und -Auslass-

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Schnitt c-d der Fig. 1057.

[Abbildung] Fig. 1058.
öffnungen unmittelbar, ohne bewegliche Zwischenmittel freilegt und schliesst2)
oder ein besonderer selbstthätiger Steuerschieber hierfür vorgesehen ist.3)

Hier sind noch die Hämmer zu erwähnen, welche durch die Ver-
brennungsgase von Gas und Erdöl betrieben werden: Gas- und Erdöl-
oder Petroleum-Hämmer4). Es wird von diesen Hämmern bisher nur
sehr wenig Gebrauch gemacht.


1) Allen’s Nietmaschine, Dingl. polyt. Journ. 1878, Bd. 230, S. 101; 1879, Bd. 231,
S. 306, mit Abb.
2) Ross, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1894, S. 86, mit Abb. Barth, Revue
industrielle, Aug. 1895, S. 343, mit Abb. Ridgely-Johnson, American Machinist, 9. Juni
1898, mit Abb. Clement, Zeitschr. f. Werkzeugmaschinen, Aug. 1898, S. 360, mit Abb.
3) Mac Coy, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891, S. 367, mit Abb. Thomson,
Revue industrielle, Aug. 1895, S. 343, mit Abb. Kunze, Glaser’s Annalen, Aug. 1898,
S. 52, mit Abb. Boyer, Zeitschr. f. Werkzeugmaschinen, Mai 1899, S. 258, mit Abb.
4) P. Schrabb & Aug. Ferrien, Dingl. polyt. Journ. 1881, Bd. 240, S. 7. Rob-
son
, Engineering, Mai 1885, S. 573, mit Schaubild; The Engineer, Sept. 1886, S. 206,
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[586/0604] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. bolzen dieses Hebels kann durch einen rechts im Bilde sichtbaren Hand- hebel gehoben oder gesenkt werden. Da der säbelförmige Hebel nur von einer Seite vom Bär getroffen wird, so kann man den Steuerschieber, nach- dem der Drehbolzen jenes Hebels entsprechend hoch gestellt ist, unter Vermittlung eines zweiten Handhebels verschieben, also den Hammer mit reiner Handsteuerung arbeiten lassen. Statt des Dampfes hat man gespannte Luft zum Betriebe von Hämmern benutzt. 1) Bedeutung haben von diesen Hämmern nur die sogenannten Pressluftwerkzeuge gewonnen. Das sind mit Luft, deren Ueberdruck 4 bis 5 kg für 1 qcm beträgt, betriebene Hämmer, mit welchen man Meissel, Stemmer und dergl. gegen Werkstücke treibt. Die Schlagzahl wird zu 1200 bis 6000 minutlich angegeben. Die Hämmer sind so klein, dass sie frei in der Hand geführt, oder doch bequem getragen werden können. Ihre Bauart unterscheidet sich namentlich durch die Steuerungseinrichtungen, indem entweder der Kolben, bezw. seine Stange die Luftein- und -Auslass- [Abbildung Schnitt c-d der Fig. 1057.] [Abbildung Fig. 1058.] öffnungen unmittelbar, ohne bewegliche Zwischenmittel freilegt und schliesst 2) oder ein besonderer selbstthätiger Steuerschieber hierfür vorgesehen ist. 3) Hier sind noch die Hämmer zu erwähnen, welche durch die Ver- brennungsgase von Gas und Erdöl betrieben werden: Gas- und Erdöl- oder Petroleum-Hämmer 4). Es wird von diesen Hämmern bisher nur sehr wenig Gebrauch gemacht. 1) Allen’s Nietmaschine, Dingl. polyt. Journ. 1878, Bd. 230, S. 101; 1879, Bd. 231, S. 306, mit Abb. 2) Ross, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1894, S. 86, mit Abb. Barth, Revue industrielle, Aug. 1895, S. 343, mit Abb. Ridgely-Johnson, American Machinist, 9. Juni 1898, mit Abb. Clement, Zeitschr. f. Werkzeugmaschinen, Aug. 1898, S. 360, mit Abb. 3) Mac Coy, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891, S. 367, mit Abb. Thomson, Revue industrielle, Aug. 1895, S. 343, mit Abb. Kunze, Glaser’s Annalen, Aug. 1898, S. 52, mit Abb. Boyer, Zeitschr. f. Werkzeugmaschinen, Mai 1899, S. 258, mit Abb. 4) P. Schrabb & Aug. Ferrien, Dingl. polyt. Journ. 1881, Bd. 240, S. 7. Rob- son, Engineering, Mai 1885, S. 573, mit Schaubild; The Engineer, Sept. 1886, S. 206, mit Abb.; Revue générale des machines outils, Jan. 1887, S. 5, mit Abb.; Zeitschr. des

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 586. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/604>, abgerufen am 29.04.2024.