Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

Bild:
<< vorherige Seite

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
unter Vermittlung eines verjüngten Zapfens. Quer durch e geht ein Keil-
loch, welches zum Austreiben von s dient. Der Blechschlussring b ist auf
den Kopf eines die Stange e gleichaxig umschliessenden Körpers f ge-
schraubt. In dem Blechschlussring sind seitliche Oeffnungen angebracht,
welche den Wärmeabfluss von dem Schelleisen, bezw. der Stange e be-
günstigen.

Aus Rücksicht auf den verfügbaren Raum, gleichzeitig aber auch
zum Zweck der Wärmeabfuhr von dem Schelleisen, wird zuweilen der
Blechschlussring b nach Fig. 1138 an einer Seite weggeschnitten. Um den
Druck auf die Flächeneinheit des Blechschlussringes nicht zu gross werden
zu lassen, muss man in diesem Falle den äusseren Halbmesser der Druck-
fläche grösser machen als sonst.

[Abbildung] Fig. 1137.
[Abbildung] Fig. 1138.

Das wichtige Kühlhalten des Schelleisens -- wie des Gegenhalters --
erstreben Manche durch Kühlwasser. Fig. 1139 stellt hierfür eine von der
Babcok und Wilcox Co. in New-York ausgeführte Ausführungsform dar.
Es handelt sich um eine Nietmaschine, welche einen Blechschlussring nicht
enthält. Es ragen die Zapfen sowohl des Schelleisens, als auch des Gegen-
halters durch Hohlräume w der Maschine, durch welche Kühlwasser ge-
trieben wird. Die Zapfen sind sehr dick gehalten, um den Wärmeausgleich
zwischen den unmittelbar gekühlten Zapfen und den das glühende Werk-
stück berührenden Flächen zu begünstigen.

[Abbildung] Fig. 1139.

Was die Grösse der er-
forderlichen Drücke anbe-
langt, so stehen mir brauch-
bare Zahlen nur für solche
Nietmaschinen zur Verfü-
gung, welche ruhig drückend
wirken. Immerhin bieten
dieselben einen gewissen An-
halt auch für die hämmernd
wirkenden Maschinen.

Die folgende Zusammenstellung enthält eine Zahl verschiedener An-
gaben über die angewendeten Drücke, wenn -- wie gewöhnlich -- die
Niete in glühendem Zustande verarbeitet werden. Die auf 1 qmm der
Kopfprojektion bezogenen Zahlen sind mit der Annahme berechnet, dass
der Durchmesser des Nietkopfes das 1,7 fache des Schaftdurchmessers be-
trägt. Diese Zahlen sollen nur zum Vergleich des angewendeten Druckes
mit der Festigkeit (S. 540), bezw. mit dem Widerstande dienen, welchen
die Schmiedepressen (S. 606) zu überwinden haben. Man sieht aus der

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
unter Vermittlung eines verjüngten Zapfens. Quer durch e geht ein Keil-
loch, welches zum Austreiben von s dient. Der Blechschlussring b ist auf
den Kopf eines die Stange e gleichaxig umschliessenden Körpers f ge-
schraubt. In dem Blechschlussring sind seitliche Oeffnungen angebracht,
welche den Wärmeabfluss von dem Schelleisen, bezw. der Stange e be-
günstigen.

Aus Rücksicht auf den verfügbaren Raum, gleichzeitig aber auch
zum Zweck der Wärmeabfuhr von dem Schelleisen, wird zuweilen der
Blechschlussring b nach Fig. 1138 an einer Seite weggeschnitten. Um den
Druck auf die Flächeneinheit des Blechschlussringes nicht zu gross werden
zu lassen, muss man in diesem Falle den äusseren Halbmesser der Druck-
fläche grösser machen als sonst.

[Abbildung] Fig. 1137.
[Abbildung] Fig. 1138.

Das wichtige Kühlhalten des Schelleisens — wie des Gegenhalters —
erstreben Manche durch Kühlwasser. Fig. 1139 stellt hierfür eine von der
Babcok und Wilcox Co. in New-York ausgeführte Ausführungsform dar.
Es handelt sich um eine Nietmaschine, welche einen Blechschlussring nicht
enthält. Es ragen die Zapfen sowohl des Schelleisens, als auch des Gegen-
halters durch Hohlräume w der Maschine, durch welche Kühlwasser ge-
trieben wird. Die Zapfen sind sehr dick gehalten, um den Wärmeausgleich
zwischen den unmittelbar gekühlten Zapfen und den das glühende Werk-
stück berührenden Flächen zu begünstigen.

[Abbildung] Fig. 1139.

Was die Grösse der er-
forderlichen Drücke anbe-
langt, so stehen mir brauch-
bare Zahlen nur für solche
Nietmaschinen zur Verfü-
gung, welche ruhig drückend
wirken. Immerhin bieten
dieselben einen gewissen An-
halt auch für die hämmernd
wirkenden Maschinen.

Die folgende Zusammenstellung enthält eine Zahl verschiedener An-
gaben über die angewendeten Drücke, wenn — wie gewöhnlich — die
Niete in glühendem Zustande verarbeitet werden. Die auf 1 qmm der
Kopfprojektion bezogenen Zahlen sind mit der Annahme berechnet, dass
der Durchmesser des Nietkopfes das 1,7 fache des Schaftdurchmessers be-
trägt. Diese Zahlen sollen nur zum Vergleich des angewendeten Druckes
mit der Festigkeit (S. 540), bezw. mit dem Widerstande dienen, welchen
die Schmiedepressen (S. 606) zu überwinden haben. Man sieht aus der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0656" n="638"/><fw place="top" type="header">Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.</fw><lb/>
unter Vermittlung eines verjüngten Zapfens. Quer durch <hi rendition="#i">e</hi> geht ein Keil-<lb/>
loch, welches zum Austreiben von <hi rendition="#i">s</hi> dient. Der Blechschlussring <hi rendition="#i">b</hi> ist auf<lb/>
den Kopf eines die Stange <hi rendition="#i">e</hi> gleichaxig umschliessenden Körpers <hi rendition="#i">f</hi> ge-<lb/>
schraubt. In dem Blechschlussring sind seitliche Oeffnungen angebracht,<lb/>
welche den Wärmeabfluss von dem Schelleisen, bezw. der Stange <hi rendition="#i">e</hi> be-<lb/>
günstigen.</p><lb/>
              <p>Aus Rücksicht auf den verfügbaren Raum, gleichzeitig aber auch<lb/>
zum Zweck der Wärmeabfuhr von dem Schelleisen, wird zuweilen der<lb/>
Blechschlussring <hi rendition="#i">b</hi> nach Fig. 1138 an einer Seite weggeschnitten. Um den<lb/>
Druck auf die Flächeneinheit des Blechschlussringes nicht zu gross werden<lb/>
zu lassen, muss man in diesem Falle den äusseren Halbmesser der Druck-<lb/>
fläche grösser machen als sonst.</p><lb/>
              <figure>
                <head>Fig. 1137.</head>
              </figure><lb/>
              <figure>
                <head>Fig. 1138.</head>
              </figure><lb/>
              <p>Das wichtige Kühlhalten des Schelleisens &#x2014; wie des Gegenhalters &#x2014;<lb/>
erstreben Manche durch Kühlwasser. Fig. 1139 stellt hierfür eine von der<lb/>
Babcok und Wilcox Co. in New-York ausgeführte Ausführungsform dar.<lb/>
Es handelt sich um eine Nietmaschine, welche einen Blechschlussring nicht<lb/>
enthält. Es ragen die Zapfen sowohl des Schelleisens, als auch des Gegen-<lb/>
halters durch Hohlräume <hi rendition="#i">w</hi> der Maschine, durch welche Kühlwasser ge-<lb/>
trieben wird. Die Zapfen sind sehr dick gehalten, um den Wärmeausgleich<lb/>
zwischen den unmittelbar gekühlten Zapfen und den das glühende Werk-<lb/>
stück berührenden Flächen zu begünstigen.</p><lb/>
              <figure>
                <head>Fig. 1139.</head>
              </figure><lb/>
              <p>Was die Grösse der er-<lb/>
forderlichen Drücke anbe-<lb/>
langt, so stehen mir brauch-<lb/>
bare Zahlen nur für solche<lb/>
Nietmaschinen zur Verfü-<lb/>
gung, welche ruhig drückend<lb/>
wirken. Immerhin bieten<lb/>
dieselben einen gewissen An-<lb/>
halt auch für die hämmernd<lb/>
wirkenden Maschinen.</p><lb/>
              <p>Die folgende Zusammenstellung enthält eine Zahl verschiedener An-<lb/>
gaben über die angewendeten Drücke, wenn &#x2014; wie gewöhnlich &#x2014; die<lb/>
Niete in glühendem Zustande verarbeitet werden. Die auf 1 qmm der<lb/>
Kopfprojektion bezogenen Zahlen sind mit der Annahme berechnet, dass<lb/>
der Durchmesser des Nietkopfes das 1,7 fache des Schaftdurchmessers be-<lb/>
trägt. Diese Zahlen sollen nur zum Vergleich des angewendeten Druckes<lb/>
mit der Festigkeit (S. 540), bezw. mit dem Widerstande dienen, welchen<lb/>
die Schmiedepressen (S. 606) zu überwinden haben. Man sieht aus der<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[638/0656] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. unter Vermittlung eines verjüngten Zapfens. Quer durch e geht ein Keil- loch, welches zum Austreiben von s dient. Der Blechschlussring b ist auf den Kopf eines die Stange e gleichaxig umschliessenden Körpers f ge- schraubt. In dem Blechschlussring sind seitliche Oeffnungen angebracht, welche den Wärmeabfluss von dem Schelleisen, bezw. der Stange e be- günstigen. Aus Rücksicht auf den verfügbaren Raum, gleichzeitig aber auch zum Zweck der Wärmeabfuhr von dem Schelleisen, wird zuweilen der Blechschlussring b nach Fig. 1138 an einer Seite weggeschnitten. Um den Druck auf die Flächeneinheit des Blechschlussringes nicht zu gross werden zu lassen, muss man in diesem Falle den äusseren Halbmesser der Druck- fläche grösser machen als sonst. [Abbildung Fig. 1137. ] [Abbildung Fig. 1138. ] Das wichtige Kühlhalten des Schelleisens — wie des Gegenhalters — erstreben Manche durch Kühlwasser. Fig. 1139 stellt hierfür eine von der Babcok und Wilcox Co. in New-York ausgeführte Ausführungsform dar. Es handelt sich um eine Nietmaschine, welche einen Blechschlussring nicht enthält. Es ragen die Zapfen sowohl des Schelleisens, als auch des Gegen- halters durch Hohlräume w der Maschine, durch welche Kühlwasser ge- trieben wird. Die Zapfen sind sehr dick gehalten, um den Wärmeausgleich zwischen den unmittelbar gekühlten Zapfen und den das glühende Werk- stück berührenden Flächen zu begünstigen. [Abbildung Fig. 1139. ] Was die Grösse der er- forderlichen Drücke anbe- langt, so stehen mir brauch- bare Zahlen nur für solche Nietmaschinen zur Verfü- gung, welche ruhig drückend wirken. Immerhin bieten dieselben einen gewissen An- halt auch für die hämmernd wirkenden Maschinen. Die folgende Zusammenstellung enthält eine Zahl verschiedener An- gaben über die angewendeten Drücke, wenn — wie gewöhnlich — die Niete in glühendem Zustande verarbeitet werden. Die auf 1 qmm der Kopfprojektion bezogenen Zahlen sind mit der Annahme berechnet, dass der Durchmesser des Nietkopfes das 1,7 fache des Schaftdurchmessers be- trägt. Diese Zahlen sollen nur zum Vergleich des angewendeten Druckes mit der Festigkeit (S. 540), bezw. mit dem Widerstande dienen, welchen die Schmiedepressen (S. 606) zu überwinden haben. Man sieht aus der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/656
Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 638. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/656>, abgerufen am 05.05.2024.