Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

Bild:
<< vorherige Seite

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
sich unabhängig von einander drehen können (vergl. S. 673). Fig. 1241
stellt ein derartiges Beispiel dar für den Fall, dass Winkeleisen in ihrer
Mittelebene gebogen werden sollen. a bezeichnet die angetriebene Mittel-
[Abbildung] Fig. 1241.
rolle, b und d sind Stützrollen. Es
dreht sich nun d lose um den Bolzen c,
während die beiden Rollen b auf c
festsitzen und sich mit diesem Bolzen
drehen.

Gegenüber der mittleren Rolle
findet das Biegen statt; deshalb muss
an dieser Stelle eine Aenderung der
Querschnittsgestalt des Werkstücks
verhütet werden. Das ergiebt sich
bei dem Biegen von Winkeleisen in
seiner Mittelebene von selbst, wenn
der Rücken des Winkeleisens von der
Mittelwalze getroffen wird. Dagegen
ist ein Aufklappen des Winkeleisens
zu befürchten, wenn nach Fig. 1241
die mittlere Rolle gegen die Höhlung
des Winkeleisens drückt. Es ist dann
wenigstens zweckmässig, der Mittel-
walze gegenüber eine Stützrolle an-
zubringen, welche den Seitenrollen
gleichen kann, also z. B. aus den Theilen b und d besteht.

Bei dem Biegen des Winkeleisens in der Ebene eines seiner Schenkel

[Abbildung] Fig. 1242.
ist Aehnliches zu beachten. Findet das Biegen so statt, dass die Mittelrolle C
den in der Biegungsebene fallenden Schenkel des Werkstücks w, Fig. 1242,
[Abbildung] Fig. 1243.
zu stützen vermag, so genügen die drei Rollen A, B und C; die entgegen-
gesetzte Biegung erfordert aber eine vierte Rolle D, Fig. 1243, um das

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
sich unabhängig von einander drehen können (vergl. S. 673). Fig. 1241
stellt ein derartiges Beispiel dar für den Fall, dass Winkeleisen in ihrer
Mittelebene gebogen werden sollen. a bezeichnet die angetriebene Mittel-
[Abbildung] Fig. 1241.
rolle, b und d sind Stützrollen. Es
dreht sich nun d lose um den Bolzen c,
während die beiden Rollen b auf c
festsitzen und sich mit diesem Bolzen
drehen.

Gegenüber der mittleren Rolle
findet das Biegen statt; deshalb muss
an dieser Stelle eine Aenderung der
Querschnittsgestalt des Werkstücks
verhütet werden. Das ergiebt sich
bei dem Biegen von Winkeleisen in
seiner Mittelebene von selbst, wenn
der Rücken des Winkeleisens von der
Mittelwalze getroffen wird. Dagegen
ist ein Aufklappen des Winkeleisens
zu befürchten, wenn nach Fig. 1241
die mittlere Rolle gegen die Höhlung
des Winkeleisens drückt. Es ist dann
wenigstens zweckmässig, der Mittel-
walze gegenüber eine Stützrolle an-
zubringen, welche den Seitenrollen
gleichen kann, also z. B. aus den Theilen b und d besteht.

Bei dem Biegen des Winkeleisens in der Ebene eines seiner Schenkel

[Abbildung] Fig. 1242.
ist Aehnliches zu beachten. Findet das Biegen so statt, dass die Mittelrolle C
den in der Biegungsebene fallenden Schenkel des Werkstücks w, Fig. 1242,
[Abbildung] Fig. 1243.
zu stützen vermag, so genügen die drei Rollen A, B und C; die entgegen-
gesetzte Biegung erfordert aber eine vierte Rolle D, Fig. 1243, um das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0710" n="690"/><fw place="top" type="header">Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.</fw><lb/>
sich unabhängig von einander drehen können (vergl. S. 673). Fig. 1241<lb/>
stellt ein derartiges Beispiel dar für den Fall, dass Winkeleisen in ihrer<lb/>
Mittelebene gebogen werden sollen. <hi rendition="#i">a</hi> bezeichnet die angetriebene Mittel-<lb/><figure><head>Fig. 1241.</head></figure><lb/>
rolle, <hi rendition="#i">b</hi> und <hi rendition="#i">d</hi> sind Stützrollen. Es<lb/>
dreht sich nun <hi rendition="#i">d</hi> lose um den Bolzen <hi rendition="#i">c</hi>,<lb/>
während die beiden Rollen <hi rendition="#i">b</hi> auf <hi rendition="#i">c</hi><lb/>
festsitzen und sich mit diesem Bolzen<lb/>
drehen.</p><lb/>
              <p>Gegenüber der mittleren Rolle<lb/>
findet das Biegen statt; deshalb muss<lb/>
an dieser Stelle eine Aenderung der<lb/>
Querschnittsgestalt des Werkstücks<lb/>
verhütet werden. Das ergiebt sich<lb/>
bei dem Biegen von Winkeleisen in<lb/>
seiner Mittelebene von selbst, wenn<lb/>
der Rücken des Winkeleisens von der<lb/>
Mittelwalze getroffen wird. Dagegen<lb/>
ist ein Aufklappen des Winkeleisens<lb/>
zu befürchten, wenn nach Fig. 1241<lb/>
die mittlere Rolle gegen die Höhlung<lb/>
des Winkeleisens drückt. Es ist dann<lb/>
wenigstens zweckmässig, der Mittel-<lb/>
walze gegenüber eine Stützrolle an-<lb/>
zubringen, welche den Seitenrollen<lb/>
gleichen kann, also z. B. aus den Theilen <hi rendition="#i">b</hi> und <hi rendition="#i">d</hi> besteht.</p><lb/>
              <p>Bei dem Biegen des Winkeleisens in der Ebene eines seiner Schenkel<lb/><figure><head>Fig. 1242.</head></figure><lb/>
ist Aehnliches zu beachten. Findet das Biegen so statt, dass die Mittelrolle <hi rendition="#i">C</hi><lb/>
den in der Biegungsebene fallenden Schenkel des Werkstücks <hi rendition="#i">w</hi>, Fig. 1242,<lb/><figure><head>Fig. 1243.</head></figure><lb/>
zu stützen vermag, so genügen die drei Rollen <hi rendition="#i">A, B</hi> und <hi rendition="#i">C</hi>; die entgegen-<lb/>
gesetzte Biegung erfordert aber eine vierte Rolle <hi rendition="#i">D</hi>, Fig. 1243, um das<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[690/0710] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. sich unabhängig von einander drehen können (vergl. S. 673). Fig. 1241 stellt ein derartiges Beispiel dar für den Fall, dass Winkeleisen in ihrer Mittelebene gebogen werden sollen. a bezeichnet die angetriebene Mittel- [Abbildung Fig. 1241.] rolle, b und d sind Stützrollen. Es dreht sich nun d lose um den Bolzen c, während die beiden Rollen b auf c festsitzen und sich mit diesem Bolzen drehen. Gegenüber der mittleren Rolle findet das Biegen statt; deshalb muss an dieser Stelle eine Aenderung der Querschnittsgestalt des Werkstücks verhütet werden. Das ergiebt sich bei dem Biegen von Winkeleisen in seiner Mittelebene von selbst, wenn der Rücken des Winkeleisens von der Mittelwalze getroffen wird. Dagegen ist ein Aufklappen des Winkeleisens zu befürchten, wenn nach Fig. 1241 die mittlere Rolle gegen die Höhlung des Winkeleisens drückt. Es ist dann wenigstens zweckmässig, der Mittel- walze gegenüber eine Stützrolle an- zubringen, welche den Seitenrollen gleichen kann, also z. B. aus den Theilen b und d besteht. Bei dem Biegen des Winkeleisens in der Ebene eines seiner Schenkel [Abbildung Fig. 1242.] ist Aehnliches zu beachten. Findet das Biegen so statt, dass die Mittelrolle C den in der Biegungsebene fallenden Schenkel des Werkstücks w, Fig. 1242, [Abbildung Fig. 1243.] zu stützen vermag, so genügen die drei Rollen A, B und C; die entgegen- gesetzte Biegung erfordert aber eine vierte Rolle D, Fig. 1243, um das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/710
Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 690. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/710>, abgerufen am 29.04.2024.